Luegen auf Albanisch
jetzt du, Zeke.«
Zeke öffnete den Umschlag von seinem Vater. »Danke. Geld kann ich immer brauchen.« Er wickelte den Gürtel von Lula aus und schlang ihn sich um die Taille.
»Geile Nieten! Danke, Lula!« Sie hatte seine Magerkeit unterschätzt. Selbst im letzten Loch rutschte der Gürtel noch über seine Hüften. Sie hatte auch das Martialische der Metallnieten unterschätzt, die den Gürtel in eine Rüstung verwandelten, das passende Modeaccessoire für den Zusammenbruch der Zivilisation.
»Das lässt sich richten«, sagte Mister Stanley. »Wir können ein weiteres Loch hineinstanzen …«
»Du glaubst, alles lässt sich richten, Dad«, sagte Zeke. »Nichts lässt sich richten.«
»Hmmm …«, machte Mister Stanley. »Dann schauen wir mal, was Santa mir gebracht hat.« Er dankte Lula für den Nano, auch wenn ihm die Stöpsel aus den Ohren rutschten. Nachdem er gemurmelt hatte, er werde sich in Ruhe damit befassen, steckte er das Gerät wieder in die Schachtel, aus der es nie wieder auftauchen würde.
»Für Dad«, las Mister Stanley. Zekes leises Schnauben war für Lula gedacht, aber Mister Stanley hörte es, und es schien weiter in der Luft zu schweben, bis Zeke sagte: »Hoffentlich gefällt’s dir, Dad.«
Mister Stanley wickelte ein Buch aus. »Das Diamant-Sutra!«
»Buddhistische Meditationen«, sagte Zeke. »Hilfreich, wenn du … gestresst bist.« Die letzten Worte schufen in der Luft eine Delle, die sich langsam mit den verstörenden Bildern der letzten Nacht füllten.
Mister Stanley blätterte das Buch durch. »Das ist sehr aufmerksam von dir, Zeke. Ganz und gar unerwartet. Ich bin gerührt.«
»War nicht meine Idee«, sagte Zeke. »Abigail hat es ausgesucht.«
»Abigail? Dons Abigail?«
Zeke nickte.
»Ich wusste nicht, dass ihr beide in Verbindung steht.«
»Sie meditiert, statt zu essen«, sagte Zeke.
»Das ist nicht sehr vernünftig«, sagte sein Vater.
»Abigail und Shirley und ich …«
»Wer ist Shirley?«
»Eine andere Freundin.«
»Aber Shirley ist ein so geriatrischer Name«, sagte Mister Stanley.
»Was bedeutet geriatrisch ?«, fragte Zeke, an Lula gewandt. Warum fragte er sie? Letzte Nacht, als sie vor Alvos Auto die Plätze tauschten, hatte er sich über ihren Akzent lustig gemacht.
»Ältlich«, sagte Lula.
»Shirley ist aus meiner Klasse. Ich bin müde. Ich leg mich wieder hin. Letzte Nacht hab ich nicht viel Schlaf gekriegt. Fröhliche Weihnachten. Danke.« Zeke nahm den Gürtel mit, ließ den Scheck seines Vaters jedoch auf dem Tresen liegen.
»Willst du mitkommen und deine Mutter besuchen?«, rief sein Vater ihm nach. »Ich dachte, ich …«
»Nächstes Mal«, sagte Zeke. »Oder das Mal danach.«
»Ist vielleicht auch gut so«, sagte Mister Stanley zu Lula.
»Entschuldigen Sie mich auch«, sagte Lula. »Ich bin ebenfalls ziemlich müde.«
Mister Stanley sagte: »Kann ich Ihnen, bevor Sie gehen, noch eine Frage stellen, Lula?«
»Jede«, flüsterte Lula. Dann lauter: »Jede.«
»Wie ist diese Waffe wirklich ins Haus gekommen?«
»Das haben Sie mich schon gefragt. Ich habe darauf geantwortet. Ich schätze, Ihre Frau hat sie mitgebracht. Ich hatte die Waffe noch nie gesehen. Sie muss das Messer aus der Küche geholt haben. Zur Sicherheit.« Ginger hätte es sich gut überlegen sollen, was sie ihrem Sohn antat. Jetzt gehörte zu den Dingen, die sie verloren hatte, auch das Recht, zu erklären, was passiert war. Wer würde Gingers Geschichte glauben, auch wenn sie wahr war?
Mister Stanley sagte: »Dieses buddhistische Buch, das er mir geschenkt hat … glauben Sie nicht, es könnte ein Zeichen sein für … ich weiß nicht … etwas, das er von seiner Mutter geerbt hat?«
»Ein paar Mädchen haben ihn davon überzeugt, dass es cool sei. Er hat es erklärt. Erinnern Sie sich?«
»Stimmt. Das sollte mich wohl beruhigen«, sagte Mister Stanley. »Achten Sie darauf, viel Wasser zu trinken.«
Lula setzte sich an ihren Schreibtisch, bis sie Mister Stanley gehen hörte. Sie sah zu, wie er zu seinem Auto schlurfte und wegfuhr. Dann holte sie ihren neuen Laptop und trug ihn in ihr Zimmer. Augenblicke später klopfte Zeke an und fragte, ob sie Hilfe beim Internetzugang brauche. Lula sagte, sie brauche Hilfe, den Laptop in Betrieb zu nehmen.
Sie verbrachte einen angenehmen Nachmittag damit, auf ihrem Bett zu sitzen und Zeke mit ihrem neuen Computer spielen zu lassen. Während des restlichen Weihnachtstages wechselten sie kein einziges Wort, das nichts mit Elektronik zu
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