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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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überhaupt nur daran zu denken, doch es funktionierte nicht, ständig geisterte Craig durch ihren Kopf.
Gegen Abend wurde es allmählich lebendig im Haus, und irgendwann kehrte auch Mandy zurück. Natürlich wollte sie sofort wissen, wie das Casting gewesen war, und Jill berichtete ihr in allen Einzelheiten davon. Den gestrigen Abend verschwieg sie jedoch, sie war froh sich ein wenig vom Thema Craig ablenken zu können.
Um zweiundzwanzig Uhr beschloss sie, ihren Badeanzug anzuziehen und schwimmen zu gehen. Sie hatte seit ein paar Tagen kein Training gehabt, und vermisste die Bewegung, es würde ihr gut tun, sich richtig auszupowern.
Rasch zog sie sich um und ging nach unten. Wie immer um diese Uhrzeit war im Haus alles ruhig, ohne das Licht einzuschalten durchquerte sie das Wohnzimmer und lief zum Pool.
Gerade als sie ihr Handtuch auf einen der Liegestühle legen wollte, hörte sie ein leises Geräusch. Instinktiv duckte sie sich hinter die Rückenlehne und spähte vorsichtig durch eine der Spalten im Plastik.
Sie sah eine Gestalt aus der Terrassentür treten, die sich beim Näherkommen als Emily entpuppte. Überrascht beobachtete Jill, wie sie zielstrebig am Pool vorbei auf den Geräteschuppen zuging und darin verschwand.
Nachdem sie einen kurzen Moment gewartet hatte, schlich sie im Schutz der Büsche und Bäume hinterher. Vorsichtig schob sie sich an der Wand des Schuppens entlang in Richtung des kleinen Fensters. Bevor sie jedoch dazu kam, einen Blick in das Innere zu erhaschen, schlug irgendetwas dumpf auf ihren Kopf und ihr wurde schwarz vor Augen.
     
    Ein warmer Mund berührte ihre Lippen, ein starker Arm umfing ihren Nacken, eine Hand streichelte ihre Wange.
»Craig.«
Es war nur ein Flüstern, gefolgt von einem krampfhaften Husten und keuchendem Luftholen.
»Jill, mein Gott, Jill.«
Sie öffnete die Augen, blinzelte verwirrt, sah Craigs besorgtes Gesicht über sich.
Langsam richtete sie sich auf, ihr Kopf schmerzte, und ihr war kalt.
»Was ist passiert?«, murmelte sie irritiert, als sie bemerkte, dass sie in ihrem nassen Badeanzug neben dem Pool auf dem Boden lag. Craig kniete bei ihr und war ebenfalls vollkommen durchnässt.
»Das würde ich auch gerne wissen«, sagte er erschüttert, »Ich fand dich ohnmächtig im Pool, wenn ich nicht zufällig auf die Idee gekommen wäre, schwimmen zu gehen, wärst du ertrunken.«
Im gleichen Moment setzte ihre Erinnerung wieder ein. Emily. Der Geräteschuppen. Der Schlag auf den Kopf. Jemand musste sie danach in den Pool geworfen haben.
Doch das konnte sie ihm auf keinen Fall erzählen, das Letzte was sie jetzt gebrauchen konnte, waren unangenehme Fragen.
»Ich bin auf den Fliesen ausgerutscht«, schwindelte sie, »und muss wohl mit dem Kopf auf den Beckenrand gefallen sein.«
Er schaute sie einen Moment seltsam an, dann angelte er ihr Handtuch vom Liegestuhl und wickelte sie darin ein.
»Ich bringe dich jetzt nach oben, und wir rufen einen Arzt an.«
»Das ist nicht nötig, es geht mir gut«, wehrte sie ab.
»Jill, du bist fast ertrunken, und du könntest eine Gehirnerschütterung haben. Keine Widerrede.«
Er hob sie auf seine Arme, trug sie ins Haus und die Treppe hinauf in ihr Zimmer.
Als Mandy sie hereinkommen sah, sprang sie entsetzt vom Bett auf.
»Jill, um Himmels willen, was ist denn mit dir passiert?«
»Nur ein kleiner Unfall, nichts Wildes«, versuchte Jill sie beruhigen, und grinste. »Du kennst doch meine Tollpatschigkeit. Ich bin am Pool ausgerutscht und hab mir den Kopf angestoßen.«
»Lass mich mal sehen.«
Vorsichtig schob sie Jills Haare beiseite und untersuchte ihren Kopf.
»Du hast Glück, außer einer dicken Beule ist nichts weiter geschehen.«
»Was ist, wenn sie eine Gehirnerschütterung hat?«, fragte Craig besorgt. »Sollten wir nicht lieber einen Arzt rufen?«
»Mandy ist ein halber Arzt, sie studiert Medizin«, erklärte Jill ihm und schaute Mandy dann hilfesuchend an. »Könntest du ihm vielleicht sagen, dass es nicht nötig ist, so einen Wirbel zu machen?«
Mandy zuckte mit den Achseln. »Ein Arzt kann im Prinzip auch nicht viel machen, du könntest höchstens ins Krankenhaus fahren und dir den Kopf röntgen lassen. Wenn du keine Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Schwindelgefühle hast, würde allerdings ein Tag Bettruhe ebenfalls ausreichen.«
»Es geht mir wirklich gut, es ist also unnötig, da jetzt ein großes Drama draus zu machen.«
»Na gut du Sturkopf«, seufzte Craig, »gegen deinen Dickschädel habe ich sowieso keine

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