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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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ihr Emily durch die Tür kommen, die seltsamerweise nicht traurig, sondern furchtbar wütend war.
»Dieses Schwein, dieses elende, verdammte Schwein«, tobte sie, »Das lasse ich mir nicht gefallen.«
Voller Zorn riss sie sich die Unterwäsche vom Leib und warf sie in eine Ecke, zog dann ihre normale Kleidung an.
Überrascht angesichts dieses Ausbruchs sahen die Mädchen ihr schweigend zu, wie sie ihre Sachen einpackte. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, stürzte sie aus dem Umkleideraum, und nach einem kurzen Zögern lief Jill hinter ihr her.
»Emily, warte«, rief sie, doch das Mädchen rannte unbeirrt weiter den Gang entlang.
»Emily«, versuchte sie es noch einmal und beschleunigte ihr Tempo. Kurz vorm Ausgang hatte Jill sie eingeholt und hielt sie am Arm fest. »Emily, es tut mir sehr leid für dich.«
»Das braucht es nicht«, sagte die Brünette patzig. »Freu dich lieber, dass du es geschafft hast.«
»Emily, wen hast du eben gemeint, als du gesagt hast ‚Dieses Schwein‘? Hat dir jemand etwas getan? Oder vielleicht irgendeine Versprechung gemacht?«, fragte Jill leise und eindringlich.
Einen Moment presste Emily die Lippen zusammen. Dann riss sie sich von ihr los, schüttelte wütend den Kopf. »Lass es gut sein, das geht dich nichts an. Aber wahrscheinlich wirst du es in ein paar Tagen in der Zeitung lesen.«
     

68
    N ew York. Unter anderen Umständen hätte Jill alles dafür gegeben, hier sein zu können, hier in dieser Weltmetropole, wo das Leben pulsierte. Wie gerne hätte sie sich in das Nachtleben gestürzt, hätte sich am Broadway eine Aufführung angesehen, wäre auf das Empire State Building hinaufgefahren. Die Freiheitsstatue, der Times Square, der Central Park, alles Plätze, die sie sehr gerne besucht hätte – am liebsten zusammen mit Craig.
Doch zum einen war ihre Zeit dafür zu knapp bemessen, zum anderen stand ihr nach all den Geschehnissen nicht der Sinn danach.
So verkroch sie sich nach ihrer Ankunft in der Nacht in ihrem Zimmer im eleganten Empire Hotel und versuchte, zu schlafen.
Zuvor hatte sie noch Walter angerufen und ihm von den neuesten Entwicklungen berichtet, und er hatte sie nochmals ermahnt, vorsichtig zu sein.
Aufgrund des Ausspruchs von Emily waren sie sich beide einig, dass sie diejenige sein könnte, die versucht hatte, Mick zu erpressen. Walter versprach Jill, Emily ein wenig auf den Zahn zu fühlen, und ebenso auch den anderen Mädchen, die bereits ausgeschieden waren.
     
    Nach einer kurzen Nacht hatten sie am nächsten Morgen gerade genug Zeit zu frühstücken, dann waren sie bereits unterwegs ins Lincoln Center, wo die ‚Fashion Week‘ stattfand.
Wenn Jill geglaubt hatte, dass nichts mehr das Chaos ihrer bisherigen Auftritte toppen konnte, wurde sie hier sehr schnell eines Besseren belehrt.
In unzähligen Garderoben wurden Mannequins eingekleidet, geschminkt und frisiert, darunter viele bekannte Gesichter aus der Modelbranche. Designer, Assistenten, Stylisten und sonstige Helfer eilten geschäftig herum, über allem lag ein Summen wie das eines riesigen Bienenschwarms und ein Flair von Luxus und Glamour.
Harriet lotste sie in einen der vielen Umkleideräume, wo man sie einer der Assistentinnen zuwies, die sich weiter um sie kümmerte. Sie wurden vorbereitet, mussten sich danach dem kritischen Blick des Designers unterziehen, der hier ein Stück Stoff gerade rückte, dort eine Haarsträhne zurecht zupfte.
Anschließend wurden sie hinter die Bühne gebracht, wo sie auf ihren Auftritt warteten. Obwohl Jill die ganze Zeit relativ ruhig und teilnahmslos gewesen war, übertrug sich die Nervosität der anderen Models jetzt allmählich auch auf sie.
Schließlich nickte ihr jemand zu, und sie trat hinter dem Vorhang heraus auf den Laufsteg. Wie üblich war durch die grellen Scheinwerfer im Zuschauerraum kaum etwas zu erkennen. Doch sie war sich bewusst, dass dort unten internationale Presseleute sowie viele bekannte Persönlichkeiten und Stars versammelt waren. Und sie wusste, dass irgendwo unter den Gästen auch Craig saß oder stand, sie konnte es spüren.
Lächelnd schwebte sie über den Catwalk, blieb am Ende stehen, drehte sich und posierte und lief dann zurück. Das Ganze ging ohne Zwischenfälle über die Bühne, und erleichtert verschwand sie hinter dem Vorhang.
Diese Prozedur wiederholte sich noch ein paar Mal mit anderen Kleidungsstücken, danach kam das Finale und ihr Einsatz für den Freitag war beendet.
Wieder im Hotel ließ sie sich Wasser in die riesige

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