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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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betrachtete Jills geschundenen Oberkörper.
»Ich … ich bin gefallen«, stammelte Jill, »In der Dusche ausgerutscht und hingefallen.«
Harriet kniff die Augen zu zwei schmalen Schlitzen zusammen und starrte sie an. Einen Augenblick lang hielt Jill die Luft an, rechnete damit, dass Harriet explodieren würde. Doch sie schwieg und nickte schließlich: »Also gut, zieh dich an und komm nach draußen.«
Sie verschwand ohne ein weiteres Wort, erleichtert zog Jill die Jacke an und folgte ihr. Dank ihrer schnellen Reaktion hatte ihr vorderer Oberkörper glücklicherweise kaum etwas abbekommen, und so war es nicht nötig, irgendwelche Flecken mit Make-up abzudecken. Ewan richtete ihre Haare und schminkte ihr Gesicht, dann begann das Shooting.
Cloe und Mandy waren relativ schnell durch, danach kam Jill an die Reihe, und sie hatte den Eindruck, dass Harriet mal wieder nichts unversucht ließ, um sie zu schikanieren.
Sie ließ Jill alle möglichen Verrenkungen auf Ski, Schlitten und Snowboard machen, als hätte sie es darauf angelegt, ihr noch mehr Schmerzen zuzufügen. Mühsam riss Jill sich zusammen und befolgte ihre Anweisungen, und dank einer weiteren Schmerztablette gelang es ihr irgendwie, die Quälerei zu überstehen.
Völlig zerschlagen zog sie sich anschließend wieder um, und war froh, als sie im Skilift saß und sich auf dem Weg ins Tal ein wenig ausruhen konnte.
Unten angekommen schleppte sie sich gemeinsam mit Mandy in einigem Abstand hinter den anderen her. Als sie die Feriensiedlung erreichten, war Joel als Einziger stehen geblieben und rief sie zu sich.
»Jill, kann ich dich gerade kurz sprechen?«
Sie hielt inne, nickte ein kurzes »Bis später« in Mandys Richtung, und ging ein paar Schritte auf ihn zu. »Ja?«
Die anderen waren alle schon außer Hörweite, und so schnitt er ohne Umschweife das Thema Fotos an.
»Ich habe ein bisschen Zeit und würde das gerne erledigen«, schlug er vor.
»Jetzt gleich?«, fragte sie geschockt.
»Ja, du bist noch geschminkt, es wäre eine gute Gelegenheit – es sei denn, du hast es dir anders überlegt.«
Sie zögerte, alles in ihr wehrte sich heftig dagegen, ja zu sagen. Doch schließlich nickte sie, sie hatte es mit Walter abgesprochen, und wenigstens hätte sie es dann hinter sich.
»Okay«, murmelte sie unbehaglich, und Joel lächelte zufrieden.
»Dann komm, wir gehen zu mir.«
Mit einem äußerst mulmigen Gefühl folgte sie ihm zu seinem Bungalow. Er schloss die Vorhänge und schaltete das Licht ein.
»Zieh dich schon mal aus, ich bereite inzwischen alles vor«, forderte er sie auf. »Ich dachte mir, dort vor dem Kamin wäre es vielleicht ganz nett.«
Ihr drehte sich beinahe der Magen um, mit zittrigen Fingern schälte sie sich aus dem Skinanzug und zog die Skiunterwäsche aus, blieb in BH und Höschen unsicher stehen.
Joel wählte eine Digitalkamera aus, stellte eine Art kleinen Scheinwerfer neben den Kamin.
»Den Rest auch noch«, verlangte er, während er das Licht ausrichtete.
Hochgradig nervös ließ sie BH und Slip fallen, hüllte sich dann sofort in eine Decke, die sie von der Couch gezogen hatte.
»Leg dich einfach da hin«, nickte Joel, als er fertig war und deutete auf den weichen Teppich vor dem Kamin. Im gleichen Moment fiel sein Blick auf die blauen Flecken an ihren Armen.
»Was ist das denn?«
»Ich bin in der Dusche ausgerutscht«, erklärte sie hastig.
»Das ist nicht gut, so was kann ich auf den Bildern nicht gebrauchen«, sagte er, und es hörte sich tatsächlich so an, als würde er die Fotos nicht für Jill, sondern für sich machen wollen. »Na gut, dann müssen wir dich so positionieren, dass man das nicht sieht.«
Jill drehte sich um und zeigte ihm ihren Rücken, hob die Decke ein Stück an und präsentierte ihm ihre blau verfärbten Beine. »Ich sehe überall so aus, ich bin ziemlich blöd gefallen.«
Sein Gesicht verfinsterte sich. »So ein Mist, ich habe weder Zeit noch Lust, stundenlang die Bilder nachzubearbeiten.«
Einen Moment lang bekam sie Angst, er wirkte etwas sauer, doch schließlich lächelte er wieder. »Schon gut, wie ich vorhin gesehen habe, hat zumindest dein Oberkörper nichts abbekommen. Dann machen wir wenigstens ein paar Oben-ohne-Fotos, die Decke lassen wir über den Beinen, und die Arme kann ich retuschieren.« Er machte eine auffordernde Handbewegung. »Also los, leg dich hin.«
Jill schluckte, setzte sich vor dem Kamin auf den Boden und zog mit hochrotem Kopf die Decke ein wenig nach unten.
»Ja, so müsste es gehen«,

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