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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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murmelte Joel und gab ihr Anweisungen, wie sich positionieren sollte. Peinlich berührt tat sie, was er sagte, und kam sich wie ein billiges Pin-up-Girl vor.
Nach einer halben Stunde war er zufrieden. »Schade, ich hätte gerne ein paar Ganzkörperfotos gehabt, aber es muss eben so auch reichen.«
Sofort zog Jill die Decke wieder über sich, angelte nach ihrer Unterwäsche und zog sie umständlich unter der Decke an. Dann schlüpfte sie in ihre übrigen Kleider.
»Machst du öfter solche Bilder?«, fragte sie dabei betont harmlos.
Joel saß im Sessel und schaute sich die Fotos in der Kamera an. »Ab und zu«, sagte er ausweichend.
»Bin ich das erste Model aus der Show, dass dich darum gebeten hat?«, bohrte sie weiter.
Er warf ihr einen merkwürdigen Blick zu. »Wie kommst du darauf?«
»Naja, ich dachte nur, es ist ja doch eine ziemlich ungewöhnliche Bitte, und vielleicht hast du dich darüber gewundert.«
»Nein, so ungewöhnlich ist das nicht. Du bist nicht die Erste, ich habe schon einige von den Mädchen so geknipst.«
Jill bemühte sich um einen belanglosen Tonfall. »Bei dir weiß ich wenigstens, dass die Bilder nicht in die falschen Hände geraten. Bei einem Fotografen, den ich nicht so kenne, hätte ich immer Angst, mich irgendwann im Internet oder irgendeinem Schmuddelheftchen wiederzufinden.«
Er sagte nichts dazu, schaute konzentriert weiter die Fotos an, und sie trat hinter ihn, sah ihm über die Schulter.
»Die sind richtig toll geworden«, stellte sie fest, und meinte das sogar ehrlich. Es waren zwar hocherotische Bilder, aber dennoch sehr ansprechend. »Was meinst du, vielleicht sollte ich mir überlegen, damit etwas Geld zu verdienen, wenn es mit dem Sieg hier nichts wird.«
»Ja, das wäre eine Möglichkeit«, sagte er ausweichend.
»Gut, und wie geht es jetzt weiter?«
»Ich habe die Fotos hier auf dem Speicherchip, ich werde sie am Wochenende auf meinen PC übertragen und dann noch ein bisschen nachbearbeiten. Sobald ich das erledigt habe, werde ich dir Abzüge anfertigen, wenn du mir deine Adresse gibst, sende ich sie dir zu«, erklärte er.
»Vorher bekommst du sie wohl nicht fertig?«, vergewisserte Jill sich.
»Nein, alles was ich benötige, habe ich zu Hause, tut mir leid.«
Sie bemühte sich, ihre Erleichterung zu verbergen. So wie es aussah, würde er bis zum Donnerstag keine Gelegenheit haben, die Fotos irgendwie zu versenden, und bis dahin hätte sich hoffentlich alles aufgeklärt. Somit war das Risiko, dass die Bilder verbreitet wurden, sehr gering, und sie musste sich erst mal keine Gedanken darüber machen.
»Okay, dann vielen Dank«, sagte sie und setzte ein Lächeln auf. »Und falls du irgendetwas tun könntest, dass diese Fotos mich in meiner Model-Karriere voranbringen, wäre ich dir dankbar.«
Er kniff die Augen zusammen und betrachtete sie prüfend. »Wir werden sehen, aber jetzt solltest du besser gehen.«
     

73
    O bwohl sie nach wie vor ein ungutes Gefühl im Bauch hatte, wenn sie an die Fotos dachte, war Jill doch ziemlich zufrieden. Das Ganze hatte besser geklappt als erwartet, sie hatte sich nicht vollständig entblößen müssen, und war beinahe dankbar für den Unfall. Das Gespräch mit Joel war sehr aufschlussreich gewesen, anhand seines Verhaltens und seinen Äußerungen war sie sich relativ sicher, dass Walter mit seinen Vermutungen richtig lag.
Jetzt galt es nur noch, die Zusammenhänge herauszufinden und irgendeinen konkreten Beweis in die Hände zu bekommen.
Langsam tappte sie auf Craigs Bungalow zu, und nahm sich vor, so bald wie möglich Walter anzurufen.
Als sie ins Haus kam, saß Craig auf der Couch und schien auf sie zu warten.
»Wo warst du denn so lange?«
»Ich war noch kurz bei Mandy drüben«, behauptete sie schnell.
Er warf ihr einen merkwürdigen Blick zu, fragte aber nicht weiter. »Hast du Hunger?«, wollte er stattdessen wissen.
Jill schüttelte den Kopf. »Nein, mir tut bloß alles weh. Ich glaube, ich lege mich wieder hin.«
»In Ordnung. Wenn du irgendetwas brauchst, sag mir Bescheid.«
Mit einem kurzen Nicken verschwand sie im Schlafzimmer, zog sich bis auf die Unterwäsche aus und kroch ins Bett. Sowohl das Shooting am Berg als auch die Fotosession bei Joel hatten sie einiges an Kraft gekostet, und kaum lag sie einigermaßen bequem, da war sie bereits eingeschlafen.
     
    Als Jill wieder erwachte, war es draußen schon dunkel. Die Tür zum Wohnraum stand einen Spalt weit offen, ein schmaler Lichtstreifen fiel hindurch.
Sie hörte Craigs Stimme,

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