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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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Polizistin mit einem normalen Leben gewesen. Jetzt saß sie hier in einer Villa und wetteiferte unfreiwillig mit neun anderen Mädchen darum, wer Lakesides neues, aufstrebendes Super-Model sein würde. Zusätzlich hatte sie einen Fall am Hals, in dem sie bisher keinen Schritt weiter gekommen war, und als wäre das nicht genug, fing sie nun auch noch an sich in einen Mann zu verlieben, der viel zu gutaussehend und reich war, als dass sie bei ihm eine Chance gehabt hätte.
Es wäre also besser, sich zurückzuhalten und auf ihren Fall zu konzentrieren, alles andere würde nur unnötigen Ärger mit sich bringen.
»Warum muss das Leben nur so kompliziert sein?«, murmelte sie genervt, während sie aus dem Bett krabbelte und Mandy weckte.
     
    Kurz darauf saßen sie im Esszimmer und frühstückten, und als wäre Jills Frustration nicht sowieso schon groß genug, kündigte Harriet an, dass heute ein Fotoshooting am Strand stattfinden würde.
Schlagartig schoss Jills Laune noch weiter in den Keller.
»Klasse, bei dem Wetter im Bikini draußen herumhopsen, ich kann mir nichts Schöneres vorstellen«, flüsterte sie Mandy sarkastisch zu.
Harriet hatte Ohren wie ein Luchs und drehte sich prompt zu ihr um. »Jill, hast du ein Problem damit?«
»Nein, natürlich nicht«, sagte sie hastig und senkte ihren Kopf.
»Na dann will ich hoffen, dass du dich heute nicht wieder so zimperlich anstellst wie beim Casting«, zischte Harriet, und die anderen Mädchen grinsten schadenfroh.
Jill verzog das Gesicht und schob ihren Teller weg, ihr war der Appetit vergangen.
»Das wird schon«, murmelte Mandy und drückte tröstend ihre Hand, »Lass dich bloß nicht verrückt machen.«
Kurz darauf saßen sie alle im Bus, der sie zu einer abgelegenen Bucht außerhalb von Oceanview brachte.
Wie im Park war auch hier ein Areal abgesperrt, und es waren ebenfalls wieder Zelte zum Umkleiden und Schminken aufgebaut.
Am Meer war das Wetter noch unangenehmer als es zunächst ausgesehen hatte, ein kalter Wind fegte vom Wasser her übers Ufer, und Jill fror bereits jetzt schon.
»Sollen wir wirklich bei der Kälte im Bikini herumrennen?«, fragte ein Mädchen namens Lilly laut, und sprach damit aus, was Jill dachte.
»Was hast du dir gedacht, dass wir am Strand Bilder im Ski-Anzug machen?«, fuhr Harriet sie gereizt an. »Stellt euch bloß nicht so an, wenn ihr von einem Kunden einen solchen Auftrag bekommt, müsst ihr da auch durch.«
Lilly zog den Kopf ein und niemand wagte, noch etwas zu sagen.
Die ersten Mädchen waren umgezogen, und trotteten dann nacheinander zum Wasser, wo sie von Joel abgelichtet wurden. Das Ganze zog sich endlos hin, weil Harriet mit nichts zufrieden war, und irgendwann war Jill an der Reihe.
Fröstelnd wickelte sie sich in ihren Bademantel und lief langsam zu Joel, der gemeinsam mit der Beleuchtungscrew am Ufer wartete.
»Das fängt ja schon wieder gut an«, keifte Harriet, die – natürlich in eine warme Jacke gehüllt – ein paar Meter weiter zusammen mit Mick und Craig auf Klappstühlen saß. »Vielleicht kannst du dich mal ausziehen?«
Widerwillig ließ Jill den Bademantel in den Sand fallen, schlang dann die Arme um sich.
»Himmel noch mal, so langsam bin ich die Faxen mit dir leid. Ich frage mich, wer dich auf die absurde Idee gebracht hat, dass du zum Model taugst? Du bist langweilig, ungelenkig und verklemmt. – Ab ins Wasser!«, fauchte Harriet wütend.
Jill wollte protestieren, keines der Mädchen bisher hatte ins kalte Wasser gehen müssen, ihr war klar, dass Harriet das lediglich verlangte, um sie zu schikanieren. Doch im gleichen Augenblick fiel ihr Blick auf Craigs Gesicht, der die Lippen zusammenpresste und aussah, als würde er Harriet jeden Moment an die Gurgel springen wollen.
»Schon gut«, sagte Jill und straffte sich, »Kein Problem, ich gehe ins Wasser.«
Ohne zu zögern lief sie in die Brandung hinein, watete ein Stück hinaus und ließ sich dann in die Wellen fallen. Das Wasser war eisig, aber sie bemühte sich, es zu ignorieren, sie wollte auf keinen Fall, dass Craig auf die Idee kam, wieder einmal für sie Partei zu ergreifen.
Craig – sie dachte an die Stunden mit ihm am Strand, und ein Lächeln glitt über ihr Gesicht. Sie stellte sich vor, wie sie zusammen mit ihm im Wasser herumtollte, und selbstvergessen aalte sie sich in den Wellen, räkelte sich in der Brandung. Völlig abwesend bekam sie überhaupt nicht mit, wie Joel sich fast überschlug vor Begeisterung.
»Ja, genau, das ist es, perfekt«,

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