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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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schmunzelte Craig, während sie die Treppe hinaufgingen. »Aber da ich ein Kavalier bin, übernehme ich das Abendessen.«
Irritiert schaute Jill ihn an, wusste nicht, was sie darauf antworten sollte.
»Wir schauen einfach mal, wann es passt, vielleicht am Wochenende«, schlug Craig vor, und Jill nickte zaghaft. »Sehen wir uns nachher?«, wollte er noch wissen.
»Ich glaube ich ruhe mich heute lieber aus«, erklärte sie zögernd, »Es war doch ein bisschen viel für einen Tag.«
»In Ordnung. Dann wünsche ich dir schon mal eine gute Nacht, bis morgen.«
»Bis morgen«, sagte Jill leise und verschwand schnell in ihrem Zimmer.
     

15
    S ie war gerade fertig mit duschen und hatte sich müde auf ihr Bett fallen lassen, als Mandy schnaufend ins Zimmer kam.
»Oh Mann, wenn das noch eine Weile so geht, bin ich reif fürs Altersheim«, stöhnte sie und sackte aufs Bett. »Ich bewundere deine Kondition.«
»Die lässt auch langsam nach, ich hatte vorhin einen üblen Wadenkrampf.«
»Dafür warst du aber trotzdem ganz schön schnell, konntest du damit überhaupt weiterlaufen?«, fragte Mandy verwundert und schmunzelte dann, als sie sah, wie Jill rot wurde. »Oh, ich verstehe – du warst wohl nicht alleine.«
Jill warf ihr einen unbehaglichen Blick zu. »Hör zu, ich möchte nicht, dass du auf irgendwelche dummen Gedanken kommst«, erklärte sie abwehrend. »Wir gehen gemeinsam schwimmen, wir laufen gemeinsam, und mehr ist da nicht.«
»Das erklärt natürlich auch, weshalb du eben so rot geworden bist, und warum du abends immer so nervös wirst«, grinste Mandy.
Verlegen senkte Jill den Kopf. »Mandy, ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung was da passiert«, gab sie leise zu. »Ja, ich fühle mich zu Craig hingezogen, ich bin gerne mit ihm zusammen, aber mir ist klar, dass es besser ist, wenn ich mir da keine falschen Hoffnungen mache. Schau ihn dir an, er ist attraktiv und wohlhabend, und mit Sicherheit hat er an jedem Finger zehn tolle, elegante Frauen, denen ich nicht das Wasser reichen kann. Ich gehöre nicht zu diesen Kreisen, in denen er normalerweise verkehrt – was wird er da ausgerechnet von mir wollen?«
Mandy schaute sie vorwurfsvoll an und schüttelte energisch den Kopf. »Wann hast du das letzte Mal in den Spiegel geschaut? Ist dir überhaupt bewusst, wie hübsch du bist, und was für eine Ausstrahlung du hast? Und das sage ich dir, obwohl du meine Konkurrentin bist.« Sie zwinkerte Jill zu. »Außerdem – hast du mal drüber nachgedacht, dass er vielleicht gar keins von diesen aufgedonnerten, affektierten Püppchen haben will?«
»Keine Ahnung, ich weiß nur, dass ich mich hier nicht zum Affen machen will, und dass es besser ist, erst gar nicht an so etwas zu denken. Diese Verabredungen zum Schwimmen sind sowieso schon riskant genug. Wenn auch nur irgendjemand auf falsche Gedanken kommt, gibt es einen riesigen Skandal, und das können wir beide nicht gebrauchen«, erklärte Jill düster. »Zudem will ich nicht, dass der Verdacht aufkommt, ich würde mich an ihn hängen, um diesen Wettbewerb zu gewinnen.«
Mandy lächelte. »Also was mich anbelangt, kannst du unbesorgt sein, ich weiß, dass es nicht deine Absicht ist, dir über ihn einen Vorteil zu verschaffen. Und sonst muss es ja niemand mitbekommen, seid einfach vorsichtig, und ich hoffe du weißt, dass du jederzeit auf mich zählen kannst.«
Gerührt stand Jill auf und drückte Mandy kurz an sich. »Danke, das ist lieb von dir.«
»Schon gut, immerhin hast du mich auch vor dieser unverschämten Cloe in Schutz genommen.«
Seufzend setzte Jill sich wieder auf ihr Bett. »Ja, aber ich fürchte die Nummer ist ebenfalls noch nicht vorüber. Ist dir aufgefallen, was sie mir für Blicke zuwirft, seitdem sie festgestellt hat, dass ich doch nicht gehen muss?«
»Natürlich habe ich das bemerkt, aber sie wird sich wohl mit Harriets Entscheidung abfinden müssen.«
»Offenbar war es nicht Harriets Wunsch – wenn ich Craig richtig verstanden habe, hat er da anscheinend die Hand im Spiel gehabt«, erklärte Jill.
»Aha.«
»Nichts aha! Ich habe ihn nicht darum gebeten, und mir ist das überhaupt nicht recht.«
»Das ist mir schon klar«, lächelte Mandy, »aber bist du wirklich immer noch der Meinung, dass er nur am Schwimmen interessiert ist?«
     
    Als Jill am nächsten Morgen erwachte, war das Wetter draußen trüb, und genauso trüb war auch ihre Stimmung; grübelnd lag sie auf ihrem Bett und starrte vor sich hin.
Vor kurzem war sie lediglich eine ganz einfache

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