Lügen haben hübsche Beine
Blick schien bis in ihr Innerstes zu dringen, und ihr Herz setzte ein paar Schläge aus.
»Wir werden das zu Ende bringen, was wir angefangen haben«, murmelte er und beugte sich ein Stück zu ihr.
Er zog ihren Kopf zu sich heran, bis sein Mund den ihren berührte. Seine Lippen waren warm und fest, sein Kuss erst sanft, dann immer fordernder. Hungrig eroberte er ihren Mund, drängend, unnachgiebig, und sie konnte nicht anders, als seinen Kuss voller Leidenschaft zu erwidern.
Plötzlich klingelte sein Handy. Widerstrebend ließ er sie los, meldete sich unwirsch.
»Ja, ich bin gleich da«, sagte er knapp und drückte das Gespräch weg.
Er schaute sie an, schüttelte den Kopf und lächelte bedauernd. »Du solltest wieder nach unten gehen, bevor man dich auch noch vermisst.«
Hastig nickte sie und stürzte zur Tür.
»Jill?«
Sie hielt inne und drehte sich um. »Ja?«
»Ich werde diese merkwürdigen Aktionen vergessen. Aber wenn du mir nochmal so einen Schreck einjagst, indem du meterhoch über dem Boden auf einem schmalen Sims herumkletterst, werde ich dich so übers Knie legen, dass dir eine gemeinsame Dusche mit mir wie das Paradies erscheinen wird.«
Völlig außer sich eilte Jill die Treppe hinab, ging wieder in den Wohnraum und ließ sich neben Mandy auf die Couch fallen.
»Du warst aber lange weg«, flüsterte Mandy ihr zu.
»Ja, ich konnte das Aspirin nicht gleich finden«, erklärte Jill ausweichend, und ignorierte den wissenden Blick, den Mandy ihr zuwarf.
Abwesend starrte sie aus dem Fenster in Richtung Pool, wo Grace sich gerade redlich bemühte, Harriets Anweisungen zu befolgen.
In ihrem Kopf tobte das absolute Chaos, von der Entdeckung in Ewans Koffer, über ihren halsbrecherischen Balanceakt auf dem Sims bis hin zu Craigs Worten.
»Wir werden das zu Ende bringen, was wir hier angefangen haben«, wiederholte sie in Gedanken. Obwohl dieser Satz zweideutig war, war ihr doch ziemlich klar, was er damit gemeint hatte, sein Kuss hatte Bände gesprochen. Ihre Lippen schienen förmlich zu brennen, sie fragte sich, was passiert wäre, wenn das Handy nicht geklingelt hätte und als sie daran dachte, schoss ihr Puls erneut in die Höhe.
Ihre Gefühle waren dermaßen in Aufruhr, dass sie nicht wusste, ob sie für die Unterbrechung dankbar sein sollte oder nicht. Sie wusste nur, dass sie sich zum wiederholten Male bis auf die Knochen vor ihm blamiert hatte, und hatte keine Ahnung, wie sie das jemals wieder in Ordnung bringen sollte. Zwar hatte es nicht den Anschein gehabt, als wäre er sauer auf sie, aber er würde sich wohl seinen Teil denken.
Frustriert verfolgte sie die Dreharbeiten draußen vor dem Fenster. Die Tatsache, dass sie sich morgen mit diesem Schönling Pat Britt dort am Pool herumräkeln musste, ließ ihr Stimmungsbarometer sofort noch tiefer in den Keller fallen.
Es gab eine kurze Mittagspause, in der Jill sich eifrig darum bemühte, Craig aus dem Weg zu gehen. Sie verkroch sich im hintersten Winkel der Küche und verließ die sichere Ecke erst, als alle wieder verschwunden waren.
Irgendwann am späten Nachmittag kündigte Harriet endlich den Feierabend an, und nachdem sie sich rasch ein Brot geschmiert hatte, flitzte Jill schnell hinauf in ihr Zimmer.
Deprimiert schaltete sie den Fernseher ein, und Mandy, die ihr nur wenige Minuten später nach oben gefolgt war, war taktvoll genug, sie in Ruhe zu lassen.
Nach langem Überlegen entschied sie sich, heute nicht schwimmen zu gehen, selbst wenn Craig sich noch melden sollte. Es war besser, ihm für eine Weile aus dem Weg zu gehen.
Langsam wurde es still im Haus, und nachdem sie tatsächlich nichts von ihm hörte, rollte sie sich müde in ihrem Bett zusammen und schlief irgendwann ein.
Am nächsten Morgen wurden die Dreharbeiten fortgesetzt, und schließlich war Jill an der Reihe.
Ewan hatte sie sorgfältig frisiert und geschminkt, wobei es ihr schwergefallen war, ruhig zu bleiben und ihm nicht all ihre Empörung ins Gesicht zu schreien. Doch sie riss sich zusammen, und als er endlich fertig war, ging sie hinüber zum Pool.
Sie trug einen knappen weißen Bikini, Pat Britt passend dazu eine weiße Hose und ein weißes Hemd, das im Playboy-Style bis fast zur Taille offen war.
Der Werbespot war selten dämlich, es handelte sich um irgendein Herren-Deodorant. Der Spot sollte signalisieren, dass der Träger des Deos unwiderstehlich war und sich ihm jede Frau sofort an den Hals werfen würde.
Zu diesem Zweck musste Jill sich auf eine Liege von der Größe
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