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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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Mühe, sie wieder zur Ruhe zu bringen.
»So, alle die nicht dran sind, gehen in den Wohnraum«, ordnete sie an. »Ich will hier draußen niemanden sehen, außer dem Model, das gerade an der Reihe ist.«
Murrend ließen die Mädels von Pat ab und trotteten widerwillig aufs Haus zu.
»Amelia, du bist die Erste, danach Lilly, dann Grace, Jessica und Sophie. Macht euch bereit, aber leise. Der Rest wird vermutlich erst morgen dran kommen, doch ihr bleibt drinnen sitzen, schaut zu und lernt.«
Die schwarzhaarige Amelia blieb draußen, die anderen gingen hinein und verteilten sich auf den Sofas im Wohnraum. Durch das große Fenster konnten sie alles beobachten, und während die Mädchen mit ihren Augen an Pat klebten, fiel Jills Blick auf Ewan, der gerade Amelia schminkte.
Sofort wurde ihr bewusst, dass dies eine gute Gelegenheit war, um sich in seinem Zimmer umzusehen. Er würde hier unten beschäftigt sein, ebenso wie der Rest der Crew, und bis Jill dran war, würde noch eine ganze Weile vergehen. Sie würde also völlig ungestört sein, und konnte endlich das tun, was sie vorhatte, seit sie den Zwischenfall mit ihm und Grace am Strand beobachtet hatte.
»Ich gehe mir schnell ein Aspirin holen«, flüsterte sie Mandy zu, und verließ dann unauffällig das Wohnzimmer. Rasch lief sie die Treppe hinauf, öffnete im obersten Geschoss eine der Türen zu den drei Zimmern, die sie bisher noch nicht betreten hatte. Ungesehen schlüpfte sie hinein und schloss die Tür hinter sich.
Dieses Mal konnte sie nicht gleich erkennen, wessen Zimmer es war, also fing sie an, die Schränke zu durchsuchen. Als sie in der Schublade des Nachttischs ein paar Magazine entdeckte, worin unbekleidete Männer in ziemlich eindeutigen Posen abgebildet waren, war ihr klar, dass es sich tatsächlich um Ewans Zimmer handelte.
»Treffer«, dachte sie zufrieden, und stopfte kopfschüttelnd die Heftchen wieder zurück, durchstöberte danach akribisch genau den Rest seiner Sachen.
Als sie weder im Zimmer noch im Bad etwas fand, bückte sie sich, einem unerklärlichen Impuls folgend, nach unten und schaute unter das Bett, zog dann Ewans Koffer hervor. Auf den ersten Blick erschien er leer, aber im Vergleich zur äußeren Hülle kam er Jill innen verdächtig klein vor, und suchend tastete sie das Futter ab. Tatsächlich hatte sie Erfolg. Ihre Finger fühlten eine Art winzigen Haken, sie schob ihn beiseite und der Boden löste sich, gab den Blick auf etliche Beutel mit kleinen bunten Tabletten frei.
»Du Mistkerl bist das also«, fluchte Jill und starrte zornig auf ihren Fund. Sie überlegte einen Moment, was sie nun tun sollte, und entschied sich dann, Walt anzurufen.
Rasch holte sie ihr Handy heraus und drückte die Kurzwahltaste mit seiner Nummer.
Als er sich meldete, berichtete sie ihm hastig, was sie soeben gefunden hatte.
»Was soll ich jetzt machen?«
»Du machst gar nichts«, befahl Walt, »Leg das Zeug wieder in den Koffer und behalte den Kerl im Auge, mehr kannst du momentan nicht tun.«
»Aber das ist doch wohl eindeutig«, sagte Jill entgeistert.
»Es sieht danach aus, ist jedoch kein Beweis, weder dafür, dass die Mädchen es von ihm haben, noch dass er etwas mit dem Verschwinden von Lucy Hollister zu tun hat. Also leg die Dinger zurück und hoffe darauf, dass du ihn auf frischer Tat ertappst.«
In diesem Augenblick hörte Jill Stimmen auf dem Flur, erkannte Craig und Ewan die sich miteinander unterhielten.
»Walt ich muss Schluss machen«, flüsterte sie panisch und drückte das Gespräch weg. In fieberhafter Eile steckte sie ihr Handy in die Tasche, setzte den doppelten Boden wieder ein und schob den Koffer unter das Bett.
»Verdammt, verdammt, verdammt«, fluchte sie leise, »so viel Pech kann doch kein Mensch haben.«
Hektisch schaute sie sich um. Unter das Bett – nein! Ins Badezimmer – auf keinen Fall!
Ihr Blick fiel auf die Glastür, Ewan hatte das Zimmer über dem ihren, das Einzige mit Balkon.
»Gott sei Dank«, atmete sie erleichtert auf und eilte auf die Tür zu. Sie würde sich draußen verstecken und warten, bis er wieder weg war, es konnte ja nicht allzu lange dauern. So gut wie möglich zog sie die Tür hinter sich zu und postierte sich seitlich davon an der Wand.
Sie bekam mit, wie drinnen die Zimmertür geschlossen wurde, danach war einen Augenblick Stille.
»Hi, ich bin es«, hörte sie ihn dann sagen, offenbar telefonierte er.
Angestrengt lauschte sie und stellte fest, dass es ein privates Gespräch war, sie vernahm ein paar Mal

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