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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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dich gleich an und kommst mit?«, fuhr er neckend fort.
»Dich ein bisschen betteln zu sehen würde mir eigentlich ganz gut gefallen«, ging sie auf seinen lockeren Tonfall ein.
»Wenn du das wirklich willst, dann tu dir keinen Zwang an. Aber ich warne dich. Es wird der Zeitpunkt kommen, an dem du diejenige sein wirst, die bettelt, und ich spreche nicht von einem Abendessen«, schmunzelte er, und ihr Herz machte erneut einen unkontrollierten Sprung. »Mach dich in Ruhe fertig, ich hole dich in einer halben Stunde ab.«
»Zimmer 1632«, sagte sie ein wenig atemlos.
»In Ordnung, dann bis gleich. Und Jill …«
»Ja?«
»Es ist schön, dass du hier bist.«
     

28
    M it immer noch wild pochendem Herzen warf Jill das Handy aufs Bett und stürzte voller Hektik ins Bad. Normalerweise brauchte sie nicht viel Zeit um sich zurechtzumachen, sie legte keinen großen Wert auf Styling und sonstige Verschönerungen. Doch heute wollte sie auf jeden Fall gut aussehen, sie wollte Craig gefallen, und dafür erschienen ihr dreißig Minuten viel zu wenig.
Eilig sprang sie unter die Dusche, wusch sich die Haare und hoffte, dass der Hotelföhn ausreichen würde, um sie rechtzeitig trocken zu kriegen. Anschließend cremte sie sich sorgfältig ein und durchwühlte dann ihren Koffer auf der Suche nach Unterwäsche. Trotz all ihrer Bedenken hatte sie ein paar hauchzarte Dessous eingepackt, und schlüpfte jetzt rasch in einen winzigen Slip aus schwarzer Spitze und den dazu passenden BH. Sie streifte das neue Kleid über, kämpfte einen Moment mit dem Reißverschluss und zog danach die Highheels an.
Im Eiltempo ging es wieder ins Bad, wo sie ihr Haar mit dem Föhn bearbeitete, bis es halbwegs trocken war und ihr in weichen Wellen über die Schultern fiel. Wie immer verzichtete sie auf Make-up, und heute Abend war es sowieso überflüssig. Die Aufregung hatte ihre Wangen zum Glühen und ihre Augen zum Glänzen gebracht, ohne dass sie nachhelfen musste. Sie trug lediglich ein wenig Lipgloss und zum Abschluss einen Hauch Parfum auf.
Anschließend ging sie zurück ins Zimmer und betrachtete sich kritisch in dem großen Spiegel des Kleiderschranks. Das Kleid lag eng an und betonte ihre schlanke Figur. Es hatte genau die richtige Länge, um ihre wohlgeformten Beine zur Geltung zu bringen. Die Vorfreude auf den Abend ließ sie strahlen, und zufrieden stellte sie fest, dass sie einem Vergleich mit den Frauen auf den Fotos von Craig durchaus standhalten konnte.
Ein kurzer Blick auf die Uhr sagte ihr, dass sie noch ein paar Minuten Zeit hatte. Sie nahm die kleine Handtasche aus ihrem Koffer, füllte sie mit all den Dingen, die eine Frau zum Überleben braucht, und wanderte dann unruhig im Zimmer auf und ab.
Als es endlich klopfte, blieb ihr fast das Herz stehen. Sie atmete noch einmal tief durch und öffnete zaghaft die Tür.
»Hallo«, wollte sie sagen, aber sie brachte kein Wort heraus.
Craig trug einen dunklen Anzug, ein silbergraues Hemd und die Krawatte, die er am Morgen gekauft hatte. Bisher hatte sie ihn immer nur in salopper Kleidung gesehen, auch in den Shows bevorzugte er eher den zwanglosen Stil und sah damit stets unglaublich gut aus. Doch als er jetzt in diesem Anzug vor ihr stand, mit seinem jungenhaften Lächeln im Gesicht und seinen funkelnden, blauen Augen, schmolz sie förmlich dahin.
Ihm schien es ähnlich zu ergehen. Obwohl er sie bereits am Vormittag in ihrem Kleid gesehen hatte, musterte er sie ausgiebig, und sie bemerkte, wie seine Augen bewundernd aufblitzten.
Einen Moment lang starrten sie sich beide an, dann räusperte er sich.
»Wir sollten gehen.«
Sie nickte, zog die Tür hinter sich zu und zusammen liefen sie zum Fahrstuhl. Der Lift kam wenige Sekunden später, sie fuhren nach unten, durchquerten die Lobby und saßen kurz darauf in einem der Taxis, die vor dem Eingang bereitstanden.
Die Fahrt dauerte nur ein paar Minuten, dann hielt der Wagen vor dem Stratosphere Tower. Craig bezahlte, sie stiegen aus, und staunend ließ Jill ihren Blick an dem knapp 360 Meter hohen, beleuchteten Turm hinaufgleiten.
»Wow«, entfuhr es ihr beeindruckt, und Craig lächelte.
»Warst du schon mal in Vegas?« Als sie den Kopf schüttelte, fügte er hinzu: »Na, dann habe ich wohl die richtige Wahl getroffen, von dort oben hat man einen fantastischen Ausblick, es wird dir gefallen.«
Galant bot er ihr seinen Arm, sie hängte sich bei ihm ein und ließ sich von ihm durch das Kasino zu den Fahrstühlen führen.
Es herrschte ein reger Andrang, doch

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