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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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sie mussten nicht lange auf den Lift warten. Als die Kabine sich in Bewegung setzte, schlug ihr Magen beinahe einen Salto, und unwillkürlich griff sie nach Craigs Hand.
»Das sind die schnellsten Aufzüge Amerikas«, erklärte er schmunzelnd, »Ich hoffe, du kannst trotzdem noch etwas essen.«
In weniger als vierzig Sekunden waren sie oben angekommen, und stiegen auf der Plattform mit dem Restaurant aus.
Offenbar hatte Craig bereits alles arrangiert, denn als er einem der Kellner seinen Namen nannte, wurden sie sofort zu einem der Tische gebracht. Er rückte ihr höflich den Stuhl zurecht, setzte sich ihr gegenüber.
»Was möchtest du trinken?«, wollte er dann wissen, und bevor sie antworten konnte, fügte er augenzwinkernd hinzu: »Keinen Alkohol.«
»Das hatte ich auch nicht vor«, sagte sie verlegen, »ich hätte gerne ein Wasser.«
Während er die Getränke bestellte, schaute sie völlig fasziniert aus dem Fenster. Der Ausblick war überwältigend. Man konnte kilometerweit über die Skyline der Stadt hinaus sehen, rundum glitzerten und blinkten die Neonreklamen und Lichter der Kasinos und Hotels.
»Gefällt es dir?«
»Ja, es ist sehr beeindruckend«, nickte sie begeistert.
»Hm, dann hoffe ich, dass die Aussicht dem Essen nicht die Show stiehlt.«
Wenig später erschien ein Ober und brachte eine Platte mit Lachs und Kaviar.
»Craig, du bist verrückt«, sagte sie kopfschüttelnd.
Er lachte. »Kann sein. Aber nach der bescheidenen Mahlzeit vom letzten Mal dachte ich, ich werde dich heute Abend mal ein bisschen verwöhnen. Auf den Champagner musst du allerdings verzichten – du weißt ja weshalb.«
Während sie aßen, genossen sie die Aussicht. Die Plattform drehte sich langsam im Kreis, und Craig wies sie immer wieder auf bestimmte Attraktionen hin, erklärte ihr dabei auch das ein oder andere zu den einzelnen Gebäuden.
Als Hauptgang gab es Hummer und ein Risotto mit Trüffeln. Eine Weile schaute Craig ihr amüsiert zu, wie sie sich unbeholfen mit den Scheren des Hummers abmühte, dann hatte er Erbarmen. Geschickt knackte er den Panzer und fütterte sie lachend mit kleinen Bissen des Fleischs.
Zum Abschluss wurde eine Schokoladenmousse serviert, und Jill seufzte. »Ich bin jetzt schon vollkommen satt, und wenn ich das auch noch esse, werde ich morgen garantiert in kein Kleid reinpassen.«
»Keine Angst, ich werde dafür sorgen, dass du dir die Kalorien wieder abarbeitest«, zog er sie auf. Als er sah, wie sie rot wurde, fügte er grinsend hinzu: »Ich spreche lediglich von einem Spaziergang.«
Hastig senkte sie den Kopf und beschäftigte sich äußerst konzentriert mit ihrem Dessert.
Nachdem Craig bezahlt hatte, fuhren sie nach unten und schlenderten dann entspannt über den Las Vegas Strip. Vor dem Bellagio Hotel blieben sie stehen, und warteten darauf, dass die Wasserspiele wieder begannen. Es dauerte nicht lange und die Musik setzte ein. Im Takt zu Celine Dions »My heart will go on« stiegen die illuminierten Wasserfontänen in die Höhe, und Jill war völlig hingerissen. Craig stand hinter ihr, und irgendwann spürte sie, wie er seine Arme um ihre Taille legte. Trotz ihrer hohen Absätze war er immer noch ein gutes Stück größer als sie, und sie fühlte sich plötzlich wohltuend geborgen. Zufrieden kuschelte sie sich an ihn, er verschränkte seine Arme vor ihrem Bauch, lehnte seinen Kopf gegen den ihren, und eng aneinander geschmiegt genossen sie das romantische Schauspiel.
Als die Show vorüber war, lösten sie sich widerstrebend voneinander, doch nach ein paar Schritten nahm er ihre Hand. Seine Finger verflochten sich mit den ihren, sein Daumen streichelte leicht über ihren Handrücken, und sanft erwiderte sie seine Liebkosung.
Sie kamen an Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett vorbei, und Craig blieb stehen.
»Hast du Lust reinzugehen?«, fragte er nach einem raschen Blick auf die Uhr. »Wir haben zwar nicht die Zeit uns alles anzusehen, weil sie bald schließen, doch wir könnten wenigstens kurz reinschauen.«
Mit einem leisen Seufzen deutete Jill auf ihre Highheels. »Lust hätte ich schon, aber ich weiß nicht, ob ich in diesen Folterinstrumenten noch lange laufen kann.«
Nach einem kurzen Augenblick des Zögerns beugte sie sich kurzentschlossen nach unten und zog die Schuhe aus. »Was soll‘s, lass uns reingehen.«
Lachend schüttelte er den Kopf. »Du bist die unglaublichste und verrückteste Frau, die mir je begegnet ist.«
Wenig später alberten sie ausgelassen zwischen den Figuren herum,

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