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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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Begrüßung eben sich nicht nach Erholung angehört hat.«
»Entschuldige, ich war der Meinung, es wäre meine Mutter.«
Er lachte. »Und verrätst du mir auch, wer der ‚Drache Atkins‘ ist? Oder ist das wieder eines dieser Dinge, über die du nicht sprechen willst?«
»Mrs. Atkins ist meine Nachbarin. Sie steckt ständig ihre Nase in meine Angelegenheiten und verbreitet den neusten Klatsch und Tratsch im Haus«, erklärte Jill.
»Na, wenn das so ist, sollte ich vielleicht dafür sorgen, dass ihr der Gesprächsstoff nicht ausgeht. Ich bin in einer Stunde bei dir.«
»Nein, das geht nicht«, rief sie entsetzt, »Auf keinen Fall kannst du hierher kommen.«
»Warum nicht?«, fragte er vergnügt. »Wir hätten dann endlich mal ein bisschen Zeit füreinander. Oder hast du etwa einen Freund, von dem ich auch nichts erfahren darf?«
»Nein, habe ich nicht. Aber es geht trotzdem nicht«, betonte sie eindringlich. »Meine Mutter wird bestimmt herkommen, und …«
»Das macht doch nichts, ich würde mich freuen, sie kennenzulernen«, sagte er unbeirrt, und sie hatte das Gefühl, als würde er sich nur mit Mühe ein Lachen verkneifen.
»Bitte tu mir das nicht an«, flehte sie unglücklich.
»Ich gelobe feierlich, mich von meiner besten Seite zu zeigen. – Also, ich fahre jetzt los und bin in einer Stunde da. Bis dann.«
»Craig …«, setzte sie wieder an, aber da hatte er schon aufgelegt.
Völlig fassungslos ließ sie das Handy sinken. Das durfte alles nicht wahr sein. Sie hatte sich so sehr auf ein ruhiges Wochenende gefreut, doch anstatt wie geplant gemütlich auf der Couch zu liegen, stand ihr der größte Albtraum ihres Lebens bevor.
»Oh mein Gott, oh mein Gott, was mache ich jetzt nur?«, murmelte sie vor sich hin, während sie nervös im Wohnzimmer auf und ab lief.
Auf keinen Fall durften Craig und ihre Mutter zusammentreffen. Es war nicht auszudenken, wie ihre Mutter reagieren würde, wenn sie ihn hier in Jills Wohnung vorfinden würde. Nachdem sie sowieso schon keine gute Meinung von ihm hatte, würde sie garantiert völlig ausflippen, wenn sie mitbekäme, dass er ein Verhältnis mit ihrer Tochter hatte. Außerdem würde sie mit Sicherheit früher oder später ausposaunen, dass Jill Polizistin war, und das durfte unter keinen Umständen passieren.
Panikartig wählte Jill die Nummer ihrer Mutter. Wenn es ihr schon nicht gelungen war, Craig abzuwimmeln, musste sie dafür sorgen, dass ihre Mutter heute hier nicht aufkreuzen würde.
»Verdammter Mist«, fluchte sie, als das Besetztzeichen ertönte. Garantiert telefonierte sie immer noch mit Mrs. Atkins.
Hektisch stürmte sie ins Schlafzimmer und riss den Kleiderschrank auf. Sie musste alles entfernen, was auch nur den geringsten Hinweis auf ihren Beruf geben könnte. In fieberhafter Eile riss sie ihre alten Uniformen und die ganzen dazugehörigen Blusen von den Kleiderbügeln, lief damit ins Bad und stopfte sie in den Wäschekorb. Sekunden später flogen die Kappe und ihre Dienstwaffe hinterher. Zwar war es unwahrscheinlich, dass Craig an ihren Kleiderschrank gehen würde, doch den Wäschekorb würde er mit hundertprozentiger Sicherheit nicht öffnen. Sie nahm einen Berg Handtücher und packte ihn obendrauf, drapierte alles sorgfältig.
Dann eilte sie zurück ins Wohnzimmer und versuchte erneut, ihre Mutter zu erreichen. Es war immer noch besetzt.
»Mist, Mist, Mist.« Sie überlegte, ob sie rasch zu ihr hinüberlaufen sollte. Es war kein weiter Weg, ihre Wohnung war nur drei Straßen entfernt. Aber wenn sie erst einmal dort war, würde ihre Mutter sie mit Fragen bestürmen, und sie käme so schnell nicht wieder weg. Falls Craig früher hier eintreffen würde als geplant, würde er Mrs. Atkins in die Hände laufen, und das wäre ebenfalls eine Katastrophe.
Hilflos lief sie hin und her, versuchte händeringend, irgendeinen Ausweg zu finden, doch ihr fiel nichts Vernünftiges ein.
»Vielleicht kommt Mom erst später, und ich kann Craig bis dahin loswerden«, dachte sie hoffnungsvoll. »Oder ich habe ausnahmsweise einmal Glück, und sie kommt erst morgen. Ich könnte versuchen …«
In diesem Moment klingelte es an der Tür.
     

40
    » W arum hast du mir denn nicht Bescheid gesagt, dass du nach Hause kommst? Ich hätte dir etwas kochen können?« Wie gewohnt ließ Alice Moore ihre Tochter erst gar nicht zu Wort kommen.
»Das habe ich auch erst vorhin erfahren«, erklärte Jill, immer noch völlig überfordert von der Situation.
Ihre Mutter schob sich an ihr vorbei in

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