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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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»macht nichts als Ärger und kommt trotzdem weiter.«
»Es ist richtig, dass Jill alles andere als pflegeleicht ist, und wir tolerieren ihr Benehmen in keinster Weise. Doch selbst die Bilder vor dem Zwischenfall sind um Welten besser als deine, deswegen hat Jill noch eine Chance bekommen«, erklärte Harriet, »darin waren wir uns alle drei einig.«
»Ich möchte nicht wissen, was sie dafür getan hat«, flüsterte Cloe unüberhörbar aus dem Hintergrund.
Unmerklich zuckte Jill zusammen, sie warf einen verstohlenen Blick zu Craig, und sah ein kurzes Aufblitzen in seinen Augen.
Harriet fuhr herum und starrte Cloe an. »Gibt es irgendjemanden hier, der unser Urteil infrage stellen will, oder sonst irgendeine Kritik äußern möchte?«, fragte sie drohend.
Cloe senkte rasch den Kopf, und Harriet nickte grimmig. »Gut, und damit ist dieses Thema beendet. Zieht euch um und packt eure Sachen, in zehn Minuten ist Abfahrt.«

Die Rückfahrt verlief schweigend, und nach der Ankunft verzogen Jill und Mandy sich sofort in ihr Zimmer.
Bevor sie Gelegenheit hatten, sich über die Ereignisse zu unterhalten, klingelte Jills Handy. Sie sah Craigs Nummer auf dem Display und nahm zögernd den Anruf an.
»Hey«, sagte sie leise.
»Hey, bist du okay?«, fragte er besorgt.
»Alles in Ordnung, es geht mir gut.«
»Mir war klar, dass es wegen dieser Entscheidung Streit geben würde, deswegen habe ich Harriet vorgeschlagen, dass wir eine Erklärung abgeben sollten. Ich nehme an, die Mädchen haben sich ziemlich aufgeregt, oder?«
»Halb so wild«, beruhigte sie ihn. »Es gab ein paar unfreundliche Worte, aber ich habe ein breites Kreuz. Du brauchst dir keine Gedanken zu machen.«
»Das tue ich aber, darum wollte ich wissen, wie es dir geht.«
»Danke, dass du angerufen hast.«
»Ich wollte deine Stimme hören«, sagte er leise, »und dir noch eine gute Nacht wünschen. Ich hoffe, du kannst trotz der Aufregung einigermaßen schlafen.«
Jill lächelte. »Ich werde es versuchen. – Gute Nacht.«
»Gute Nacht, träum etwas Schönes.«
Versonnen legte Jill das Handy weg und streckte sich dann auf ihrem Bett aus.
»Craig?«, fragte Mandy, die in der Zwischenzeit ihre Sachen ausgepackt hatte.
»Ja«, nickte Jill, »er hat geahnt, dass es Ärger gegeben hat, und hat sich Sorgen gemacht.«
»Cloe ist ein Biest«, sagte Mandy kopfschüttelnd, »Wie kann man nur so bösartig sein?«
Jill zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung, auf jeden Fall hat sie mich offenbar als Zielscheibe auserkoren. Aber du hättest dich da nicht einmischen sollen, du musst sie dir nicht auch noch zur Feindin machen.«
»Das bin ich spätestens nach dem Casting gestern doch sowieso schon. Und ich wollte nicht einfach so zulassen, dass sie die anderen ebenfalls gegen dich aufhetzt.«
»Ich weiß, und das ist lieb von dir. Aber bitte mach das in Zukunft nicht mehr, ich werde alleine mit ihr fertig«, betonte Jill eindringlich.
Mandy seufzte. »Manchmal habe ich richtig Angst vor ihr. Du solltest vorsichtig sein, vor allem wenn du dich mit Craig triffst, ich möchte nicht wissen, wozu sie fähig ist.«
     

39
    A m Freitagmorgen ordnete Harriet noch einmal Lauftraining an, danach entließ sie die Mädchen ins Wochenende.
»Ihr habt Freizeit bis zum Sonntagabend«, gab sie bekannt, »Fahrt nach Hause und erholt euch, am Montag will ich euch alle ausgeruht und motiviert sehen.«
Begeistert stürzten die Mädchen davon, und Jill trottete hinauf in ihr Zimmer, gefolgt von Mandy.
»Was hast du vor?«, fragte Mandy, nachdem sie rasch mit ihrem Freund telefoniert hatte. »Fährst du auch heim?«
Jill überlegte kurz. Wenn sie in der Villa blieb, hätte sie vielleicht die letzte Gelegenheit, sich noch einmal in Ruhe in den Zimmern umzusehen, sofern wirklich alle verschwinden würden. Andererseits sehnte sie sich nach einem Tapetenwechsel, und es würde ihr sicher guttun, mal aus diesem Irrenhaus hier raus zu kommen. Von Craig hatte sie seit dem gestrigen Anruf nichts mehr gehört oder gesehen, er schien also nicht die Absicht zu haben, das Wochenende mit ihr zu verbringen. Sie wollte ihm auch nicht hinterhertelefonieren, und ein wenig Abstand konnte nicht schaden.
Sie nickte. »Ja, ich werde wohl nach Hause fahren.«
»Prima, ich werde abgeholt, wenn du willst, nehmen wir dich mit«, bot Mandy an.
»Das wäre super, dann muss ich nicht ewig auf eine Zugverbindung warten«, stimmte Jill zu.
Es dauerte nicht lange, bis sie ihre Sachen gepackt hatten, und etwa zwei Stunden später

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