Luegen haben huebsche Beine
anliegenden, verwaschenen Jeans sah er aus wie jeder andere Mann, der im Park spazieren ging, allerdings erotischer.
»Verfolgen Sie mich?« Ich tat so, als sei ich schwer mit meinem Buch beschäftigt, und versuchte zu ignorieren, wie schnell mein Herz raste.
»Das könnte sein.« Hinter meinem Rücken streckte er den Arm aus und legte ihn auf die Lehne der Bank.
Ich wusste nicht, ob seine Antwort mir schmeicheln oder Angst einjagen sollte. Aus dem Augenwinkel heraus erblickte ich Philippe und zwei Wesen auf uns zusteuern, die aussahen wie zwei angeleinte Wölfe.
»Warum interessieren Sie sich so für Charlie und mich?« Wenn ich Glück hatte, würde ihm nicht auffallen, dass ich über den Rand meines Buches hinweg Philippe beobachtete.
Mit der Fingerspitze fuhr Mike sacht über die nackte Haut meines Oberarms, und das erfüllte mich mit solcher Wonne, dass ich eine Gänsehaut bekam. »Ich interessiere mich weit mehr dafür, warum Freddie Davis so versessen darauf ist, Sie aufzuspüren, und wie genau Sie und Ihre Schwester in meine Ermittlungen hineinpassen.«
Nicht gerade die befriedigendste aller möglichen Antworten. Ich konnte nicht feststellen, ob sein Flirten mit mir Bestandteil seiner Arbeit war oder ob er mich tatsächlich gern mochte. Philippe ließ die Wölfe von der Leine, und sie hechteten den Weg hinunter. Als Philippe ihnen nachjoggte, hob ich mein Buch ein wenig höher, um mein Gesicht besser dahinter verstecken zu können.
»Ich glaube nicht, dass wir überhaupt in Ihre Ermittlungen hineinpassen.«
Bitte lass ihn mir nicht zu viele Fragen über Freddie stellen.
Einer der Wölfe blieb vor der Parkbank stehen und beschnüffelte meine Fußknöchel. Von sämtlichen Hunderassen, die er hätte besitzen können, musste er unbedingt die eine haben, vor der ich mich am allermeisten fürchtete.
»Mögen Sie keine Hunde?«, fragte Mike, als der Wolf hinter seinem Kameraden hertrottete und ich mich zurücklehnte und entspannte.
»Kleine Hunde sind okay. Ich befasse mich im Moment intensiv mit Tierpsychologie und hoffe, dass ich meine Ängste dadurch überwinden kann.«
Ich fühlte mehr, als dass ich sah, wie viel Mühe es Mike bereitete, bei meinen Worten nicht in schallendes Gelächter auszubrechen.
»Interessante Berufswahl. Wie steht es mit Ihrer Schwester, ist die auch im Haustierbereich tätig?«
Philippe entschwand mit seinen Hunden außer Sichtweite, sodass ich mein Buch schließen konnte. »Mein Bruder ist derjenige von uns, der Tiere liebt. Meine Schwester hat heute ein Vorstellungsgespräch für einen Job als Sekretärin bei einer hiesigen Wohltätigkeitsorganisation.« Ich war stolz auf meine Antwort – man konnte also die Wahrheit sagen, ohne dabei gleich alles preiszugeben. Es fühlte sich äußerst angenehm an, so dicht neben Mike zu sitzen.
»Wie ungemein ehrenwert von ihr.«
Ich prüfte den Ausdruck auf seinem Gesicht, konnte aber nicht sagen, ob er das sarkastisch gemeint hatte. »Wie haben Sie uns gefunden?«
Er zog seinen Arm hinter mir weg. »Ich habe da so meine Methoden.«
Ich stopfte mein Hundebuch in meine Handtasche. Es wurde Zeit, dass ich ging: Allein Zeit mit Mike zu verbringen war gefährlich. Das musste ich mir vor Augen führen. Eine verkehrte Frage von ihm, und ich konnte Charlie und mich in ernsthafte Schwierigkeiten bringen.
»Versprechen Sie mir bitte, dass Sie mich anrufen, falls Freddie in irgendeiner Weise Kontakt mit Ihnen aufnimmt.« Mike nahm seine Sonnenbrille ab und sah mir tief in die Augen. Ich versuchte, in seinem Gesicht zu lesen. Sorge? Verlangen – oder war das lediglich Wunschdenken meinerseits? Das Blut rauschte mir in den Ohren, als er zärtlich meine Lippen küsste. Eindeutig Verlangen.
»Wie kommen Sie darauf, dass er Kontakt mit uns aufnehmen will?«
Sein Mund war nur Millimeter von meinem entfernt, und ich wollte, dass er mich noch einmal küsste. Gott, ich wollte, dass er nicht aufhörte, mich zu küssen.
»Weil er ein Mann ist, dem man nicht in die Quere kommen darf, und aus irgendeinem Grund ist er auf Sie und Charlie nicht gut zu sprechen. Ich kann Ihnen nicht allzu viel sagen, da es sich um eine laufende Ermittlung handelt, aber wir sind nicht nur wegen Veruntreuung von Geldern hinter ihm her.« Er strich mir liebevoll das Haar aus dem Gesicht und sah dadurch die rötliche Narbe unter meinem Ohr. »Was ist denn das an Ihrem Hals?«
»Ich bin von einem Blitz getroffen worden.« Verflucht, ich musste hier so schnell wie möglich
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