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Luegen haben huebsche Beine

Luegen haben huebsche Beine

Titel: Luegen haben huebsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nell Dixon
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lasse ich sie in der Regel eine Weile frei herumlaufen. Manchmal nehme ich die Leine auch schon früher ab, aber es war gut, dass du die beiden heute erst mal kennenlernen konntest.« Er joggte auf der Stelle und löste im nächsten Moment die Leine von Leons Halsband, damit der riesige Hund sich austoben konnte.
    Rafe sprang auf die Hinterbeine und platzierte seine gewaltigen Vorderpfoten mitten auf meiner Brust. Ich stolperte nach hinten. Seine scharfen, spitzen Zähne waren meinem Gesicht bedrohlich nah, und sein Atem roch nach abgestandenem Hundefutter.
    »Platz!«
    Rafe ignorierte mich völlig und winselte mir ins Ohr.
    »Platz!« Ich ruckte mit der Leine nach unten, als ich es ein zweites Mal sagte, genau wie das Buch es geraten hatte. Die Furcht verlieh meinem Befehl einen autoritären Klang. Sehr zu meinem Erstaunen und noch mehr zu meiner Erleichterung ließ der Hund sich zu meinen Füßen nieder.
    »Brav.« Ich löste die Leine von seinem Halsband, und er rannte los, um seinem Gefährten Gesellschaft zu leisten.
    »Du bist fantastisch, Abbey. Wenn ich etwas von Rafe will, gehorcht er mir nie.« Philippe ergriff meine Hände und zerquetschte mir vor lauter Begeisterung fast die Finger.
    Ich hörte Rascheln und merkwürdige Geräusche wie das Brechen von Ästen, dann kamen sie aus dem großen Lorbeerbusch neben uns. Wenn es hier Eichhörnchen gab, musste es sich um mächtig große Exemplare handeln.
    »Komm, wir gehen zum See, und du erzählst mir mehr darüber, wie man Hunde trainiert.« Philippe lief neuerlich raschen Schrittes los, und ich keuchte hinter ihm her. Wir hatten uns noch nicht ganz in Bewegung gesetzt, als ein mit einer Kamera bewaffneter Mann in dreckiger Kleidung aus den Büschen sprang. Ohne jedwede Vorwarnung begann er loszuknipsen, als gäbe es kein Morgen.
    »Was soll das?« Ich rannte schneller, um auf gleicher Höhe mit Philippe weiterzulaufen.
    »Paparazzi. Leidige Angelegenheit; du kannst auf sie einschlagen wie auf eine unliebsame Fliege oder sie ignorieren.«
    Philippe wandte sich kurz um und bedachte den Fotografen mit einem scharfen und genervten Blick.
    Ich konnte gar nicht glauben, dass es Menschen gab, die Philippe im Park fotografieren wollten. Meines Erachtens tat er dort nichts, was eine Meldung wert gewesen wäre. »Warum ist der hier? Ich meine, du gehst doch nur mit deinen Hunden, damit die Auslauf bekommen.«
    Besagte Tiere schnüffelten am Ufer im Wasser herum. Etwas weiter unten fauchte eine Gruppe von Kanadagänsen ihr Missfallen über die Nähe der Hunde in die Welt.
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich von meiner Verletzung jetzt wieder ganz erholt habe und hoffe, für das Spiel am Samstag aufgestellt zu werden. Vielleicht liegt es daran, dass ich mit einem hübschen Mädchen unterwegs bin. Vielleicht ist nachrichtenmäßig diese Woche nicht viel los. Ich weiß es nicht.« Er lächelte mich an.
    Meine Wangen wurden noch röter, als sie es ohnehin schon waren. Es war reizend von ihm zu sagen, dass ich hübsch war. Wenn ich davon absah, dass er zwei große Hunde hatte, mochte ich Philippe wirklich gern. Charlie war eine Idiotin, wenn sie ihn weiterziehen ließ, nur um an ein bisschen Geld zu kommen.
    Philippe rief die Hunde von den Gänsen weg, indem er ein Stöckchen warf. Er rannte seinen Tieren mit voller Geschwindigkeit nach, und ich machte etwas langsamer, damit das Seitenstechen endlich etwas nachließ. Der Fotograf war verschwunden. Wenn wir Glück hatten, wurden die Bilder nie veröffentlicht. Ich wollte nicht, dass Hinz und Kunz mich mit feuerrotem Gesicht und in einem mit Hundesabber besudelten Trainingsanzug sahen.
    Irgendwann kam Philippe zu mir zurück, und gemeinsam riefen wir die Hunde. Es bedurfte mehrerer Versuche, bis wir ihnen die Leinen wieder angelegt hatten, und dabei erzählte ich Philippe einige der Dinge, die ich bei meinen Hundeflüsterstudien gelernt hatte. Er wirkte beeindruckt. Ich war für Leon zuständig, den größeren der beiden Hunde, als wir jetzt wieder zu Philippes Wagen zurückliefen.
    »Morgen habe ich Training und Physiotherapie, deshalb wird es später werden, bis ich die Hunde bringe. Kannst du um vier hier sein? Wenn alles gut läuft, kannst du sie dann unter der Woche ausführen, wenn ich auf dem Fußballplatz bin.«
    Vor seinem Wagen blieben wir stehen, und ich befahl den Hunden zu sitzen, drückte dabei auf ihre Hinterteile. Zu meiner Befriedigung funktionierte das sogar. So weit, so gut. Dieses

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