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Luegen haben huebsche Beine

Luegen haben huebsche Beine

Titel: Luegen haben huebsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nell Dixon
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wusste, dass er Sophie gegenüber kein einziges Wort erwähnen würde, es sei denn, ich wandte nahezu Gewalt an.
    Er gab einen tiefen Seufzer von sich. »Okay, ich werde sie fragen – zufrieden?«
    »Und wie!«
    Dann lachte ich auf, und prompt warf er ein Kissen nach mir.
    Als die Mittagszeit nahte, hatte es sich mit meiner Heiterkeit erledigt, denn jetzt galt es, mich in meinen Trainingsanzug zu werfen und in den Park zu laufen. Auf dem ganzen Weg fühlte sich mein Magen an, als würde er sich drehen und wenden. Ich hatte versucht, Kip zu überreden, mich zu begleiten, hatte aber keinen Erfolg gehabt. Nicht einmal damit, dass er die Hunde kennenlernen würde, hatte ich ihn locken können.
    Noch bevor ich die letzte Straßenecke hinter mir ließ, hörte ich das Bellen. Ich blieb kurz stehen und nahm als Vorsorgemaßnahme ein paar Züge aus meinem Inhalator. Es würde schließlich keinen guten Eindruck machen, wenn ich bereits aus den Latschen kippte, bevor ich die Hundeleinen in den Händen hielt. Wie es möglich gewesen war, mich zu dem hier zu überreden, würde ich wohl nie erfahren.
    Philippe hatte die Hunde an eine Parkbank gebunden und wärmte sich selbst mit einigen Streckübungen auf, sehr zum Wohlgefallen der Büromädchen, die im Park ihr Mittagessen verzehrten. Profi-Fußballer haben eine sehr ansehnliche Muskulatur – etwas, das mir bisher noch nie so aufgefallen war.
    »Abbey, du bist gekommen – wunderbar!«
    Die Mädels im Rund zogen plötzlich alle lange Gesichter, und eine meinte: »Keine Ahnung, was er an der da findet.« Man pflichtete der Sprecherin bei, indem man im Kollektiv das Haar nach hinten warf, und mein Gesicht fing an zu glühen. Es machte Philippe alle Ehre, dass er den Kommentar entweder nicht gehört hatte oder zu sehr Gentleman war, um darauf einzugehen.
    »Da du noch nicht an die Hunde gewöhnt bist und sie auch noch nicht an dich gewöhnt sind, glaube ich, dass es gut wäre, wenn wir es zusammen angingen.« Er hörte auf, seine Schultermuskulatur zu dehnen, und schüttelte seine Arme kräftig aus, bevor er die Hunde ableinte.
    Ich stand etwa anderthalb Meter von dem Hund weg, der mir am nächsten war, und versuchte verzweifelt, mir in Erinnerung zu rufen, was ich in meinen Lehrbüchern darüber gelesen hatte, wie man sich selbst zum Leittier des Rudels erklärte. »Hört sich gut an.«
    »Wenn du Rafe nimmst – das ist der Kleinere –, dann nehme ich Leon. Ich zeige dir, welche Strecke ich immer nehme. Es ist nicht weit, etwa zwei oder drei englische Meilen. Wir lassen es langsam angehen.« Philippe lächelte mich an.
    »Okay.« Ich war außerstande, einen längeren Satz zu formulieren. Ich brannte darauf, zwei oder drei Meilen zu laufen – allerdings in die entgegengesetzte Richtung, und das so schnell, wie ich eben konnte.
    Wie hatte es in diesen verdammten Büchern noch immer geheißen? Wirken Sie, handeln Sie und klingen Sie selbstbewusst, um Ihre Autorität als Leittier des Rudels zu unterstreichen! Philippe reichte mir die Leine einer seiner Wölfe. Der beschnüffelte meine Knie und hinterließ mit seinem Speichel auf meiner Jogginghose eine Schleimspur. Mir war bewusst, dass Philippe und die Girl-Gang beobachteten, was ich wohl tun würde.
    Ich erinnerte mich, dass auf Seite vier des Buches gestanden hatte, dass man den Hund erst einmal kennenlernen musste, und so streckte ich meine Hand aus, damit Rafe daran riechen konnte, und klopfte ihm anschließend sehr vorsichtig auf den gewaltigen Schädel.
    Philippe strahlte über das ganze Gesicht. »Ich sehe, wie recht Charlotte hatte. Du kannst gut mit Tieren umgehen, genau wie dein Bruder, du bleibst so ruhig.«
    Ruhig? Ich war vor lauter Angst wie gelähmt.
    Rafe begann an seiner Leine zu zerren, denn er wollte jetzt endlich los. Ich hielt das Ding fest, und wir begannen den Weg hinunterzujoggen. Der Ledergurt schnürte mir die Hand ab, weil der Hund mit solcher Gewalt an der Leine zog, und so ruckte ich kräftig, wie die schlauen Bücher es mir geraten hatten, um die Geschwindigkeit des Tieres etwas zu drosseln. Es war sehr umsichtig von mir gewesen, den Inhalator vorab benutzt zu haben, denn was Philippe unter »langsam angehen« verstand, war für mich ein klassischer Sprint.
    Endlich erreichten wir den Rand des Parks, wo sich bis zum See hinunter freies Gelände erstreckte, und zu meinem Glück blieb Philippe endlich stehen. Ich litt bereits an chronischem Seitenstechen und hätte mich am liebsten übergeben.
    »Hier

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