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Luegen haben huebsche Beine

Luegen haben huebsche Beine

Titel: Luegen haben huebsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nell Dixon
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rostfreien Edelstahls. Meine Wangen waren immer noch tiefrot, und mein Haar sah aus, als habe Ronald McDonald persönlich das Styling übernommen. Ich spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht, löste meinen Pferdeschwanz und versuchte verzweifelt, meine Haare mit den Fingern zu richten, bevor ich ins Wohnzimmer zurückkehrte.
    Ich bereitete drei Tassen Tee, klemmte mir die Kekse unter den Arm und stieß mit dem Fuß die Wohnzimmertür auf. Ich kam gerade rechtzeitig, um mitzubekommen, wie Kip zu Mike sagte: »Charlie und Abbey sind in Ordnung. Abbey könnte eh niemandem etwas vormachen. Seit ihrem Unfall mit dem Blitz kann sie überhaupt nicht mehr lügen.«

13
    O h-oh.
    Ich konnte spüren, wie Mikes Augen mich durchbohrten, als ich die Teebecher auf den Tisch stellte.
    »In dem hier ist kein Zucker.« Ich drehte den Henkel in Mikes Richtung. Ihn anzusehen, wagte ich nicht. Hatte er Kips Worte bereits verdaut?
    »Plätzchen. Toll.« Kip riss mir die Packung unter dem Arm weg und war sich überhaupt nicht im Klaren darüber, was für eine Bombe er da gerade hatte hochgehen lassen.
    Schweigen lag in der Luft, die einzigen Geräusche machte Kip, der laut auf den Keksen mit der Himbeerfüllung kaute.
    »Du kannst nicht lügen?«, hauchte Mike mir ins Ohr, als ich neben ihm auf dem Kanapee Platz nahm.
    »Nein.« Verflucht.
    »Interessant.« Sein Atem kitzelte meine Wange.
    »Nicht wirklich.« Doppelte Portion Mist auf Toast.
    »Wir werden ja sehen.«
    Verflucht. »Sag mal, wieso bist du eigentlich nicht wild damit beschäftigt, Freddie zu verhören?« Es wurde Zeit, den Spieß umzudrehen, oder die Unterhaltung geriet in Bahnen, die noch weit interessanter waren, als Mike sich das in seinen kühnsten Träumen hätte ausmalen können.
    »Wir beobachten ihn.« Mike schlürfte seinen Tee.
    »Wie denn? Er ist in London, und wir sind in Wilmslow.« Ich konnte nicht verstehen, warum Mike immer noch hier herumhing. Dass es unwiderstehliches Verlangen nach mir war, das ihn hier im Norden hielt, konnte ich mir irgendwie nicht vorstellen. Er schien mich gern zu haben, doch durfte ich nicht vergessen, dass er sich mitten in einer Ermittlung befand, in die Charlie und ich verwickelt waren.
    Ich weiß, dass es sich dämlich anhört, aber ich hatte wirklich angefangen, mich unsterblich in ihn zu verlieben, war mir seiner Gefühle aber nicht sicher. Wenn ich etwas tapferer gewesen wäre, hätte ich ihn direkt fragen können, aber wenn er mir dann die gleiche Frage gestellt hätte – nun, dann hätte ich einen schön blöden Eindruck hinterlassen, da ich die Wahrheit nicht hätte verschleiern können. Falls er meine Gefühle nicht erwiderte, wäre das in höchstem Maße peinlich geworden.
    »Wir verfolgen Spuren, in London ebenso wie hier. Ich arbeite ja nicht allein an der Sache. Das ist ein Riesending, und da ich mich außerhalb meines Zuständigkeitsbereichs befinde, müssen wir mit den örtlichen Behörden zusammenarbeiten.«
    »Oh.« Ich kam mir ein wenig dumm vor. Ich hatte genug Polizeiserien im Fernsehen gesehen, um zu wissen, dass sie in Teams arbeiteten. Ganz besonders dann, wenn es galt, ein schweres Verbrechen zu lösen, und Mike hatte genug Andeutungen gemacht, die darauf hindeuteten, dass sie im Hinblick auf Freddies Aktivitäten beträchtlichen Grund zur Sorge hatten. Ich hoffte, dass Charlie und ich nicht zu diesen Spuren gehörten, die er verfolgte.
    »Meine Partnerin Diane leitet das Team auf der Londoner Seite.«
    Ich wurde völlig unvorbereitet von einer Woge rasender Eifersucht erfasst. »Diane?«
    »Ja. Wir haben die letzten vier Monate zusammen an dem Fall gearbeitet.«
    »Oh.« Ich hätte gern weitere Fragen gestellt, beispielsweise, wie alt sie war. War sie hübsch? Hatte er mit ihr geschlafen? Mit der letzten Frage überraschte ich mich selbst, und sogleich stellte ich mir vor, mit Mike im Bett zu liegen und scharfen, heißen Sex mit ihm zu haben.
    »Bist du okay, Abbey? Dein Gesicht ist plötzlich so rot«, fragte Kip und kaute dabei auf seinen Himbeerkeksen.
    »Mir geht es gut. Der Tee ist sehr heiß.« Ich nahm einen Schluck, um meine Behauptung unter Beweis zu stellen, und versuchte, nicht das Gesicht zu verziehen, als ich mir dabei die Zunge verbrannte. Ich dankte dem Himmel, dass er nicht wissen wollte, woran ich gerade gedacht hatte. Wie Mike so schön gesagt hatte, würde das Ganze interessant werden – und peinlich.
    »Im Moment sieht es so aus, als würde ich noch vor Ende der Woche nach London

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