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Luegen haben huebsche Beine

Luegen haben huebsche Beine

Titel: Luegen haben huebsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nell Dixon
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zurückgibt.«
    Meine Kehle wurde ganz trocken, und meine Zunge blieb mir unter dem Gaumen kleben.
    »Wer spricht da?« Es war nicht Freddies Stimme, doch war ich sicher, dass sie jemandem gehörte, der für ihn arbeitete.
    »Sie hat Zeit bis Freitag.«
    Die Verbindung riss ab. Hartgesottene Verbrecher waren eindeutig Männer, die nicht viele Worte machten.

14
    W as sollen wir bloß tun?« Ich saß am Fußende von Charlies Bett und sah ihr dabei zu, wie sie sich die Wimpern tuschte. Sie schienen die Drohungen nicht zu beunruhigen. Die Verletzlichkeit, die sie unten gerade noch an den Tag gelegt hatte, war verschwunden. Sie war wieder die starke und zuverlässige Charlie.
    »Nichts.« Sie steckte das Bürstchen ihrer Wimperntusche in die Röhre zurück und verschraubte das Ganze. »Freddie hat überhaupt keine Chance, sein Geld je wiederzusehen.«
    »Aber …«
    Sie griff nach ihrer Haarbürste und begann, ihre lange, schwarze Mähne zu bearbeiten. »Pass auf, der versucht doch lediglich, uns Angst einzujagen. Es ist offensichtlich, dass er in größten Schwierigkeiten steckt, und da braucht er auf die Schnelle ein bisschen Bargeld, das er nicht erst verdienen muss, weil es ja bereits da ist. Wenn wir die Nerven bewahren, werden sie ihn vor Freitag verhaften, und wir sind raus aus der Sache.«
    »Ich weiß nicht, Char. Ich habe Angst.«
    Sie legte ihre Haarbürste beiseite und tätschelte tröstend meine Hand. »Ich habe beim Duschen über das Ganze nachgedacht. Um nichts in der Welt wird Freddie den Bullen verraten, dass wir ihn um die dreißigtausend Pfund betrogen haben. Da müsste er viel zu viele Fragen zum Thema Steuerhinterziehung beantworten und erklären, warum er mir einen dicken braunen Umschlag mit Bargeld zugesteckt hat.«
    »Aber was, wenn er es trotzdem tut?«
    »Abbey, ich sage es dir doch gerade: Das wird er nicht.« Sie legte letzte Hand an, um ihr äußeres Erscheinungsbild endgültig zu vervollkommnen, und griff nach ihrer Handtasche und dem Telefon. »Es wird alles in Ordnung kommen.«
    Ich wünschte, ich wäre ebenso zuversichtlich gewesen wie Charlie. Vielleicht hätte ich ja auch ein Glas Wein trinken sollen: Möglicherweise sah ich die Dinge in benebeltem Zustand auch so klar wie Charlie.
    Gemeinsam mit Philippe ging sie weg. Ich sah fern und versuchte, nicht an den Anruf zu denken. Mike meldete sich nicht. Ich hatte keine Ahnung, ob ich noch einmal versuchen sollte, ihn zu erreichen, um ihm von dem Drohanruf zu erzählen, doch schien das wenig sinnvoll. Ich konnte nicht beweisen, dass er einer von Freddies Schergen war, und ich wollte keine Details über unseren Betrug verraten (obwohl ich mir ziemlich sicher war, dass er dahingehend eh seine Vermutungen hatte). Die reine Zwickmühle.
    Ich machte mir nicht die Mühe, aufzubleiben und darauf zu warten, dass Charlie von ihrer Verabredung mit Philippe nach Hause kam. Ich hoffte, dass sie sich gut amüsierte. Kip war kurz nach zehn zurückgekommen, hatte eine Riesenschüssel Cornflakes vertilgt und war ins Bett gegangen. Er hatte keine Lust verspürt, sich zu unterhalten, also war ich ebenfalls nach oben in mein Zimmer gegangen. Ich konnte allerdings nicht behaupten, dass mir die frühe Nachtruhe gut bekam, da ich die meiste Zeit träumte, dass ich von jemandem gejagt wurde, der Geld von mir wollte, das ich nicht hatte.
    Am nächsten Morgen fühlte ich mich erbärmlich, hatte rot geränderte Augen und Kopfweh, und als ich mich nach unten quälte, stellte ich fest, dass Charlie bereits zur Arbeit gegangen war. Sie hatte mir Bellas Liste mit den Dingen, die beim Floristen besorgt werden mussten, auf den Küchentisch gelegt, zusammen mit einer kurzen Notiz, in der sie mich daran erinnerte, dass ich versprochen hatte, das alles zu beschaffen.
    Claude rollte in seinem Hamsterball in die Küche, und Kip folgte ihm auf dem Fuße.
    »Was hast du heute vor?« Irgendwie hatte ich das Gefühl, als plane er etwas, an dem Sophie beteiligt war.
    »Nicht viel. Ich werde Sophie helfen, bei ihr zu Hause ein paar Sachen umzuräumen, und dann muss ich noch weiter Nachforschungen im Internet anstellen.«
    Es war schön, dass er eine Freundin gefunden hatte. Dass er errötete und nuschelte, wenn er über sie sprach, ließ mich darauf schließen, dass er sich in unsere geheimnisvolle Nachbarin regelrecht verknallt hatte. Trotz aller Bemühungen war es Charlie und mir immer noch nicht gelungen, ihre Bekanntschaft zu machen.
    Ich zog mich an und machte mich mit Bellas

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