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Luegen haben huebsche Beine

Luegen haben huebsche Beine

Titel: Luegen haben huebsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nell Dixon
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Frau mit blonden Haaren, kantigen Gesichtszügen und einer eher männlichen Stimme über der Bildunterschrift Detective Sergeant Diane Cope .
    »Dieser spezielle Fall hat siebzehn Jahre lang als ungeklärt gegolten. Im Zuge von anderen Ermittlungen sind wir in den Besitz von neuen Informationen gekommen, die es uns ermöglicht haben, den Fall wiederaufzunehmen und ihn in den kommenden Wochen weiter zu verfolgen. Wir bitten jeden, der möglicherweise eine Aussage hinsichtlich des Verschwindens von Eulalie Gifford machen kann, sich mit uns in Verbindung zu setzen.«
    Sie zeigten kurz ein Foto von Mum, und dann machte die Nachrichtensprecherin weiter mit dem nächsten Thema. Verblüfft saßen wir im Halbkreis. Ich glaube, keiner von uns hätte die richtigen Worte finden können, um zum Ausdruck zu bringen, was wir in diesem Moment empfanden. Wir waren schockiert, wie betäubt, und auf seltsame Weise fühlte sich das Ganze unwirklich an, als könnten wir eigentlich nicht glauben, dass wir das gerade im Fernsehen gewesen waren, dass es unsere Familie war, von der da soeben die Rede gewesen war. Nach all der Zeit bekamen wir nun vielleicht doch noch eine Antwort auf die Frage, was unserer Mutter zugestoßen war.
    Zu meiner Schande konnte ich nicht umhin, große Erleichterung zu empfinden, weil Diane so ganz offensichtlich keine Frau war, hinter der Mike her war, und das, obwohl ich fast durchdrehte, weil ich mir vorzustellen versuchte, was die Wiederaufnahme des Falls wohl für uns bedeuten mochte. Es klang so, als hätten die Informationen, die Mike von uns bekommen hatte, der Polizei zum Durchbruch verholfen.
    »Na ja, jetzt wissen wir, warum Mike nach London zurückrasen musste«, stellte Kip schließlich fest und schob sich eine Fuhre Geschnetzeltes in den Mund.
    »Du wusstest etwas über die Sache?« Charlie erstach den armen Kip nahezu mit ihrem stählern grünen Blick.
    »Ja. Nein.« Ich war hier auch keine Hilfe.
    »Entscheide dich, Abigail. Ja oder nein?« Charlie ließ ihren gesamten Zorn nun auf mich niedergehen. Ich wusste, dass sie die ganze Situation ebenso schmerzlich berührte wie uns, aber da sie nun mal Charlie war, transformierte sie ihre Gefühle in Wut.
    Oh je. Kip und ich gaben unser Bestes, um ihr alles zu erklären. Da fügte es sich großartig, dass sie gar nicht anders konnte, als mir zu glauben, dass ich sie nicht anlog – wie pervers war das?
    »Das ist eine Tragödie.« Charlie stellte ihr Tablett auf den Fußboden.
    Mein Handy klingelte. »Das ist Tante Beatrice«, sagte ich mit starrem Blick auf die Anruferkennung. »Hallo, Tantchen. Ja, wir haben die Nachrichten gesehen.« Tante Beatrice klang recht beunruhigt. Es muss ein schrecklicher Schock für sie gewesen sein; wir hatten ja zumindest gewusst, dass es neue Spuren gab. Ich reichte das Telefon an Charlie weiter. Tante Beatrice hielt Charlie immer noch für den verantwortungsbewussten Erwachsenen in unserer Familie; Kip und ich waren nur die Kinder.
    Wir lauschten Charlie, die tat, was sie konnte, um unsere Tante zu beruhigen.
    »Die Polizei wird sie morgen aufsuchen«, verkündete Charlie, nachdem sie das Gespräch beendet hatte. »Sie wollen sich mit ihr über Mum unterhalten.«
    »Glaubst du, dass sie Freddie schon verhaftet haben?«, fragte Kip.
    Charlie seufzte. »Keine Ahnung. In den Nachrichten war von Verhaftungen keine Rede.«
    »Meinst du, der erkennt die Verbindung zwischen Mum und uns, wenn sie ihn verhaften? Dann könnte der alles über das Geld verraten, das wir ihm abgenommen haben.« Ich wollte wirklich nicht ins Gefängnis. Lieber ging ich tagaus, tagein mit Philippes Hunden Gassi, statt eingesperrt zu werden.
    »Ich weiß es nicht, Abbey. Gott, das ist der perfekte Abschluss eines perfekten Tages!«
    Ich fragte mich, wie Bella auf die Entwicklung reagieren würde, wenn sie zwei und zwei zusammenzählte. Bella war bekannt dafür, dass sie sich jederzeit schützend vor ihren Sohn stellte. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass seine überfürsorgliche Mutter es Philippe erlauben würde, sich für ein Mädchen zu interessieren, das in ein mysteriöses Verbrechen verwickelt war.
    »Was hast du Philippe über Mum erzählt?« Ich wusste, dass Charlie ihm irgendetwas erzählt haben musste, weil seine Mutter diese Bemerkung hatte fallenlassen, wie wichtig die Familie sei, als wir gemeinsam aus der Kirche gekommen waren.
    »Dass etwas Schreckliches passiert ist, als wir noch ganz jung waren. Dass wir seither niemanden mehr haben

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