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Lügennetz: Thriller (German Edition)

Lügennetz: Thriller (German Edition)

Titel: Lügennetz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Michael Ledwidge
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verbracht hatten. Wir hatten zu Hause gegessen, und wenn wir nicht im Bett gewesen waren, hatten wir den Sonnenuntergang beobachtet. Ein paar Mal schien es, als wollte er mir erzählen, was passiert war, doch dann hatte er seine Meinung geändert und das Thema gewechselt. Ich hatte ihn nicht gedrängt. Ich glaube, ich wollte es nicht wissen, sondern nur mit ihm zusammen sein. Scheiß was auf die Welt.
    Abgesehen davon wusste ich, dass er mir irgendwann alles erzählen würde. Wir waren beste Freunde.
    Doch an diesem Morgen hatte es einen seltsamen Moment gegeben. Als ich in die Küche zurückgekehrt war, nachdem ich meinen Kaffee im Garten getrunken hatte, hatte Peter, den Rücken mir zugewandt, leise ins Telefon gesprochen. Ich war wie erstarrt an der Tür stehen geblieben, weil er plötzlich mit erhobener Stimme weitergesprochen hatte.
    » Ich scheiß auf deine Pläne, Morley « , hatte Peter in einem Ton gebellt, der gleichzeitig wild und kalt geklungen hatte. So hatte ich Peter bisher nur einmal sprechen hören– an dem Abend, als er mich verhaftet hatte.
    » Sei einfach da « , hatte er sehr entschieden gesagt, als ich wieder nach draußen gegangen war. » Das werde ich nicht zweimal sagen. «
    Seltsam, dass Peter so mit seinem Chef sprach. Ich erinnerte mich, dass Morley unser Haus beobachtet hatte. Was hatte das zu bedeuten?
    Schließlich knieten Peter und ich gemeinsam vor Elenas geschlossenem blumengeschmückten Sarg, um zu beten. Hinter uns wurde getuschelt, als die Leute uns bemerkten. Aus dem Augenwinkel heraus sah ich, dass Peter die Mütze abnahm, und sein Gesicht verzerrte sich, als litte er unter einem unerträglichen seelischen Schmerz. Ich nahm ihm die Mütze aus der Hand.
    Anschließend unterhielt sich Peter mit Michael Cardenas, Elenas Ehemann, mir wurde von dem Priester neben ihm und einigen anderen Menschen, die ich nicht kannte, die Hand geschüttelt.
    » Jeanine, da bist du ja « , sagte der Chefkoch des Cateringservice und nahm mich ein bisschen zu fest in die Arme. » Ich kann das hier alles noch nicht glauben. «
    » Ich auch nicht, Gary. Es ist schrecklich. « Ich sah mich um. » Ich sehe Teo gar nicht. Ist ihm die Sache so nah gegangen? «
    » Teo ist weg. « Gary schüttelte den Kopf. » Das ist echt verrückt. Er hat mich am Abend nach der Schießerei angerufen und gesagt, er hätte eine Arbeit in einem Hotel in der Dominikanischen Republik angenommen und würde sofort abreisen. Elenas Tod muss ihn zu hart getroffen haben. Du hättest ihn am Telefon hören sollen. Er tat mir so leid. Ich bin am nächsten Tag mit seinem Gehaltsscheck zu ihm nach Hause gegangen, aber der Vermieter hat gesagt, er sei schon weg. Hat seinen ganzen Kram dagelassen. «
    Peters Mütze fiel mir vor Schreck aus der Hand. Ich erinnerte mich, wann ich Teo das letzte Mal gesehen hatte. Als ich Peter gefolgt war. Teo hatte hinter dem Steuer des Mazda gesessen, Elena auf dem Beifahrersitz.
    Elena war tot und Teo einfach verschwunden?
    Gary begrüßte jemand anderen, so dass ich mich zur Stirnseite des Raumes drehte, wo der Sarg stand. Morley war eingetroffen und unterhielt sich leise, aber intensiv mit Peter.
    » Mrs Fournier? « , sagte jemand.
    Ich drehte mich um… und geriet in Panik. Dicht neben mir stand ein gut aussehender Mann mit langem, schmutzig-blondem Haar und Jesusbart– der Björn-Borg-Verschnitt, der mir vor dem Hemingway-Haus, wo ich gearbeitet hatte, eine Heidenangst eingejagt hatte. Das schien aber bereits tausend Jahre zurückzuliegen.
    Ich trat rasch einen Schritt zurück. » Kenne ich Sie? «
    » Nein « , antwortete der Mann mit einer tieferen Stimme als erwartet. » Aber ich kenne Sie. Irgendwie jedenfalls. «
    Oh Mann, was sollte das? » Sind Sie Polizist? « , fragte ich misstrauisch.
    » Vom FBI « , antwortete er und schob mir unauffällig eine Visitenkarte in die Hand.
    Nach einem Moment der Schockstarre blickte ich darauf herunter. Neben dem erhabenen FBI -Logo standen der Name » Special Agent Theodore Murphy « und eine Telefonnummer.
    » Warum geben Sie mir Ihre Karte? « , wollte ich wissen.
    Er ließ den Blick durch den Raum schweifen, während er mit den Schultern zuckte. » Es ist immer gut, Hilfe zu haben, wenn man in der Bredouille ist. « Er nickte zur Karte hinunter. » Stecken Sie sie ein, bevor jemand anderes sie sieht. «
    » Was? Bevor wer sie sieht? «
    Murphy hob den Kopf, blickte zur Stirnseite des Raums, wo Peter und Morley sich unterhielten, und zuckte erneut mit den

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