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Lügennetz: Thriller (German Edition)

Lügennetz: Thriller (German Edition)

Titel: Lügennetz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Michael Ledwidge
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zugestimmt.
    » Ich arbeite bei ihrem Cateringservice « , antwortete ich. » Ich kann nicht glauben, dass sie tot ist. «
    Wir bogen nach Süden auf die Überseebrücke zurück nach Key West ab. » Das kann keiner von uns « , beteuerte Morley und nickte mit gerunzelter Stirn. » Keine Sorge, wir haben eine Fahndung von den Lower Keys bis hoch nach Miami rausgegeben. Diese Dreckschweine zu schnappen ist nur eine Frage der Zeit. «
    Morley neigte den Kopf Richtung Funkgerät, als dieses zu quaken begann. Er griff zum Lautsprechermikrofon, schien sich aber eines anderen zu besinnen und klemmte es zurück an das Gerät. Mit unsicherem Lächeln wandte er sich wieder zu mir. » Wie haben Sie sich kennengelernt, wenn ich fragen darf? Sie scheinen, also, ein bisschen jung zu sein. «
    » Ich kam vor zwei Jahren her, um meine Ferien hier zu verbringen. Da habe ich Peter kennengelernt und bin nicht wieder zurückgekehrt. «
    » Ah, Liebe auf den ersten Blick. Das ist toll. Hatte er frei? « , fragte Morley mit einem Grinsen. » Oder haben Sie sich in die Uniform verknallt? «
    » Es war die Uniform « , antwortete ich mit schwachem Lächeln. » Ich habe mit meinem gemieteten Roller ein Stoppschild überfahren. Er hat mich angehalten, und der Rest, nunja. «
    Auf diese Lüge hatten Peter und ich uns geeinigt.
    » Eine Romanze am Tatort, hm? « Morley nickte. » So passiert das immer bei Polizisten. Berufsrisiko. Am Abend legt man einer Frau am Strand Handschellen an, und schwupp lässt man sie wieder frei und streift ihr einen Diamantring über. «
    Ich warf Morley einen Blick zu. Zum zweiten Mal hatte ich den Eindruck, dass er mich aushorchen, mich irgendwie zum Reden bringen wollte. Doch sein Blick war auf die Straße gerichtet, und aus seiner Stimme konnte ich keine Ironie oder Anklage heraushören.
    Trotzdem hielt ich den Atem an, während mir die Worte Am Abend legt man einer Frau am Strand Handschellen an nicht mehr aus dem Kopf gehen wollten. Sagte er das nur zufällig, oder kannte er mein Geheimnis?
    Plötzlich wurde es mir in seinem Geländewagen viel zu heiß und stickig. Schweißtropfen bildeten sich auf meinem Nacken, auf dem unteren Rücken und den Unterarmen. Ich betätigte den Knopf, um das Beifahrerfenster zu öffnen. Nichts passierte. Morley musste die Kindersicherung aktiviert haben.
    Wer war Morley überhaupt? Wer war er für Peter? Nur sein Chef? Oder ein Freund? Ein Feind wie Elena? Ein Komplize?
    Plötzlich blieben wir stehen. Ich blickte aus dem Fenster: Wir hatten unser Haus erreicht. » Danke fürs Mitnehmen « , sagte ich und stieg aus.
    » Ist doch eine Selbstverständlichkeit, Jeanine. Tut mir leid, dass wir uns unter diesen Umständen kennengelernt haben. Wenn Sie sich an egal was erinnern, das uns helfen könnte, zu verstehen, warum auf Peter und Elena geschossen wurde, zögern Sie nicht, mich anzurufen. Zu jeder Tages- oder Nachtzeit. «
    » Werde ich « , versprach ich.
    Die kühle Brise, die Key West erträglich machte, fühlte sich eiskalt an, während ich der Versuchung widerstand, den Weg bis zur Haustür zu rennen. Sobald ich drin war, verriegelte ich die Tür hinter mir und trat ans Wohnzimmerfenster.
    Morley saß immer noch draußen in seinem Wagen. Nach zermürbenden drei oder vier Minuten fuhr er langsam los. Noch nie in meinem Leben war ich so erleichtert gewesen, blieb aber noch einen Moment stehen, um die kleine, sandige Straße mit den sich im Wind wiegenden Palmen im Auge zu behalten.
    Ich wollte mich gerade umdrehen, als ich aus dem Augenwinkel heraus etwas bemerkte. Morleys Dienstfahrzeug hielt an der Straßenecke an. Ich hatte das Gefühl, als würden zahllose Nadeln auf meine Wangen und meine Lippen einstechen.
    Was sollte das denn? Beobachtete Morley das Haus? Und mich?
    Ungläubig wich ich vom Fenster zurück, stieß dabei gegen einen Sessel und brach auf den mexikanischen Fliesen zusammen.

28
    Die Sonne ging bereits unter, als ich auf dem Sofa vom Schreien zweier Möwen aufwachte, die sich auf der Mauer hinterm Haus um ihre Beute stritten. Gebannt beobachtete ich, wie sie krächzend mit ihren Schnäbeln aufeinander einhackten.
    Rasch stürzte ich ein Glas Leitungswasser hinunter. Wann hatte ich das letzte Mal etwas gegessen? Keine Ahnung. Als ich den Kühlschrank öffnete, knirschten Räder über unsere mit Muscheln ausgelegte Einfahrt. Panisch rannte ich ins Wohnzimmer. Morleys schwarz-weißer Dienstwagen war nirgends mehr zu sehen, stattdessen fuhr ein Streifenwagen auf

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