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Luegst du noch oder liebst du schon Roman

Titel: Luegst du noch oder liebst du schon Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Fischer
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meine finanzielle Krise von existenziellerer Bedeutung ist.
    Nachdem ich wortreich geschildert habe, in welche Nöte mich das alles bringt, und frage, ob ich Ralf oder meine Mutter übergangsweise um Hilfe bitten soll, winkt sie energisch ab.

    »Du bekommst das Geld von mir«, verkündet sie in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldet. »Das fehlte gerade noch, dass Britta sich irgendwann darüber beschwert, ihr Schatz verausgabe sich euretwegen finanziell. Und in deinem Alter sollte man Eltern aus solchen Themen heraushalten. Ich leihe dir so viel, wie du brauchst, und du zahlst es mir in kleinen Raten zurück, sobald du dich wieder stabilisiert hast.«
    Also nie, denke ich und wäge die drei Möglichkeiten gegeneinander ab. Eigentlich behagt mir das alles nicht, ich möchte unabhängig bleiben. Aber gut zu wissen, dass Mia mir notfalls beistehen will.
    »Danke für das Angebot, aber vielleicht fällt mir noch was anderes ein. Schließlich habe ich jetzt zwei halbe Tage frei, in denen Sammy in der Schule und mittags im Hort ist. Für diese Zeit könnte ich mir doch einen 400-Euro-Job suchen.«
    »Und wo willst du arbeiten?«, fragt Mia und beißt genussvoll in eine der frittierten Pakoras, die sie als Vorspeise mitgebracht hat. Angesichts der gebackenen Aubergine läuft mir das Wasser im Munde zusammen, aber ich bleibe standhaft. Ich habe beschlossen, in den nächsten Wochen drei bis vier Kilo abzunehmen, jawohl!
    »Keine Ahnung. Vielleicht in einem der Lädchen hier in der Umgebung. Oder ich kellnere in einem Café, setze mich an die Kasse eines Supermarkts, trage Werbesendungen aus. Notfalls muss ich eben als Reinigungskraft anheuern.«
    Mia sieht skeptisch aus. Vermutlich denkt sie gerade daran, dass ich ihr regelmäßig vorstöhne, wie viel ich
wegen Sammy waschen, putzen und bügeln muss. Unglaublich, was dieser kleine Kerl alles dreckig macht - und ich spreche hier nicht nur von seinem Zimmer und seiner Kleidung. Manchmal fühle ich mich wie Sisyphos, nur dass ich, anstatt Felsblöcke die Hänge hinaufzurollen, nonstop spüle, wasche und Löcher stopfe.
    »Wie du meinst. Dann drücke ich dir die Daumen, dass du schnell etwas findest. Vielleicht etwas, das mehr mit deinem eigentlichen Beruf zu tun hat. Zu putzen hast du hier doch mehr als genug.«
    Schuldbewusst sehe ich mich um. Seit Wochen schon bedeckt eine feine Staubschicht meine Bücherregale im Wohnzimmer. Den Rotweinfleck auf dem Teppich habe ich immer noch nicht rausbekommen, mein Backofen wartet vergeblich darauf, dass ich ihm zu Leibe rücke, und die Glühbirne im Flur müsste dringend ausgetauscht werden.
    Zeit für einen Themenwechsel, würde ich sagen!
    Ich schwärme Mia in höchsten Tönen vom Alfa-Mann vor, und sie sieht mich mit großen Augen an.
    »Aber warum hast du ihn bloß gehen lassen?«, fragt sie fassungslos und tippt sich an die Stirn. »Wann hast du das letzte Mal einen Mann gesehen, der dir gefallen hat? Nach der Trennung von Ralf hättest du doch nicht einmal bei Brad Pitt weiche Knie bekommen, selbst wenn er direkt vor dir gestanden hätte.«
    »Ja, weil ich eher auf Hugh Jackman stehe«, entgegne ich grinsend und schnappe mir ein Pakora. Vielleicht reicht es ja, wenn ich morgen mit meiner Diät anfange …

    »Und dieser Typ hat Ähnlichkeit mit ihm?«
    Ich denke kurz nach. Hm, da ist wohl was dran. Auch wenn ich ihn nur flüchtig gesehen habe.
    »Ja, ich glaube schon. Aber Mia, im Ernst, was hätte ich denn deiner Meinung nach tun sollen? Ihn höchstpersönlich zur Krimibuchhandlung begleiten? Mit dem Hinweis darauf, dass ich ihm dort ganz tolle Tipps geben kann?«
    Mia zieht die Nase kraus. Natürlich weiß sie genau, dass ich alles hasse, was mit Blut, Leichen und sonstigen Brutalitäten zu tun hat.
    »Du hättest ihn fragen können, ob er noch einen Moment bleiben und einen Galão mit dir trinken will.«
    »Das hättest du vielleicht getan und bestimmt Erfolg gehabt, aber ich bin für so etwas einfach zu schüchtern.«
    »Und genau deshalb gehst du am Sonntag auch zum Speed-Dating«, entgegnet Mia erbarmungslos.
    Mist, ich hatte gehofft, sie hätte die Geschichte vergessen.
    »Ich werte die Tatsache, dass du heute jemandem begegnet bist, der dir gefallen hat, als gutes Zeichen. Das bedeutet, dass du endlich wieder offen bist - also beste Voraussetzungen, würde ich sagen!«
    »Aber ich will mit Sammy ins Miniaturwunderland«, protestiere ich, und wie aufs Stichwort steckt mein Sohn seinen Kopf durch den Türspalt.
    »Ich

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