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Luke Skywalker und die Schatten von Mindor

Luke Skywalker und die Schatten von Mindor

Titel: Luke Skywalker und die Schatten von Mindor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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hätte ihn zwingen sollen, in diesem erdrückenden Konferenzraum zu bleiben und sich anzuhören, wie C-3PO höfliche Übersetzungen für den Hohn dieses Mandalorianers fand. Han war keine zehn Minuten weg gewesen, als sie begriffen hatte, was für einen Fehler sie gemacht hatte. Und warum.
    Es lag daran, dass sie sich selbst nicht ernst genug nahm.
    Selbst nach all diesen Monaten konnte sie sich nicht vollkommen dazu überwinden zu glauben, dass in ihren Adern tatsächlich Jedi-Blut floss - nicht nur Jedi-Blut, sondern das Blut des unwidersprochen mächtigsten Jedi in der Geschichte. Sie hatte nie vollkommen akzeptieren können, dass ihre Instinkte, Intuitionen und Vorahnungen viel mehr waren als psychologische Phänomene, sondern wirklich und wahrhaftig das Flüstern der Macht selbst. Sie hatte Han geschickt, weil sie tief drinnen wirklich geglaubt hatte, dass er einfach nur zum Kommunikationszentrum laufen und die Echtzeit-Subraum-Statusberichte überprüfen würde, die von Lukes Kampfgruppe kamen, und wenn er herausgefunden hätte, dass alles stimmt, wäre er einfach zurückgekommen und hätte es ihr gesagt. Und sie vielleicht ein bisschen geneckt über die Statik heute im femininen Intuitionskanal.
    Ihr Jedi-Erbe zu verstehen war für Luke offenbar einfacher, obwohl er im Äußeren Rand aufgewachsen war und daher kaum gewusst hatte, was ein Jedi war. Leia hingegen war in einem Haushalt aufgezogen worden, in dem die Verehrung des Jedi-Ordens und vor allem, wofür er gestanden hatte, zum Alltag gehörte. Der Mann, von dem sie immer noch als ihrem Vater dachte - Bail, der Prinzgemahl -, hatte über einen unerschöpflichen Vorrat an Geschichten über die Jedi verfügt, nicht nur aus dem Klonkrieg, sondern aus der gesamten Geschichte der Republik. Er hatte nie von Jedi mit weniger als absolutem Respekt gesprochen, für die Art, wie sie ihr Leben ganz der Sache von Frieden und Gerechtigkeit gewidmet und alles im tragischen Klonkrieg verloren hatten.
    War es ein Wunder, dass sie es nicht wirklich glauben konnte? Dass einer dieser legendären Helden Anakin Skywalker gewesen war, ihr wirklicher Vater - und dass sich dieser legendäre Held irgendwie in den skrupellosesten, mörderischsten und erschreckendsten Vollstrecker der Tyrannei des Imperiums verwandelt hatte. Und dass dieser eifrige Jüngling von einem Bauernjungen von Tatooine, der in ihre Zelle auf dem Todesstern gestürzt war, um sie zu retten -ohne auch nur die Spur eines Plans zu haben, die über den naiven Glauben an die grundlegende Gerechtigkeit des Universums hinausging -, ihr Zwillingsbruder war, der nun erwartete, dass sie in seine und ihres Vaters Fußstapfen trat.
    Es war alles einfach zu grotesk. Sie hätte vielleicht so gerade eben glauben können, dass so etwas in seltenen Fällen passierte - aber nur anderen Leuten.
    Bis zu dem Zeitpunkt, da etwas ebenso Groteskes passierte. Wie in einem trostlosen Konferenzraum auf einem luftlosen Asteroiden zu sitzen und plötzlich zu wissen, ganz einfach zu wissen, dass ihr Bruder - Tausende von Lichtjahren entfernt -so sehr in Gefahr war, dass selbst er keine Chance hatte, allein zu überleben.
    Aber dann hatte sie sich immer noch durch das Dickicht von Oh, das ist einfach albern hacken müssen, was ihr schließlich zu einem klaren Kopf verholten und ihren Kurs zurechtgerückt hatte. Bis sie die zusätzliche Vorahnung gehabt hatte, dass sich auch noch Han, auf dessen Rückkehr sie eine Viertelstunde vergeblich gewartet hatte, in Gefahr befand. Selbst dann, nachdem sie alarmiert genug gewesen war. den Mandalorianern eine lahme Ausrede zu liefern und den Raum zu verlassen, hatte sie den ganzen Weghinauf ins Kommunikationszentrum gehen müssen, um selbst zu sehen, was los war. Als sie herausfand, dass plötzlich keine Echtzeitberichte mehr eingegangen waren - und dass Han eine Viertelstunde vorher hier gewesen war und die gleiche Information erhalten hatte -, war sie direkt zur Dockbuchthöhle geeilt, denn sie wusste, dass Han die Landestützen einziehen und den Asteroiden verlassen würde, so schnell er die Triebwerke des Falken aufwärmen konnte.
    Sie wusste auch warum: Han war ebenso wenig imstande, einen Freund in Gefahr allein zu lassen, wie er zur Lichtgeschwindigkeit springen konnte, einfach indem er mit den Armen flattert. Und sie wusste, dass er starten würde, ohne ihr zu sagen, dass er abhaute, denn er wusste, dass sie in dieser Hinsicht nicht anders war als er, und er hatte immer noch diese zutiefst

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