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Luke Skywalker und die Schatten von Mindor

Luke Skywalker und die Schatten von Mindor

Titel: Luke Skywalker und die Schatten von Mindor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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Zerstörung anstrebte, konnte man den Sieg erringen.
    Wenn der Wille stetig auf den Weg des Dunklen fixiert war, dann wurde das Dunkle selbst zum Partner bei allem, was man tat.
    Cronal war der lebende Beweis dafür. Es war Cronals Dunkelsicht, die die Aufmerksamkeit von Palpatine erregt und Vader nach Dromund Kaas gebracht hatte. Selbst Kadann, dieser Narr, der so tat, als wäre er der Oberste Prophet der Dunklen Seite, argwöhnte nie, wie vollkommen sein Orden nicht einem Tagtraum von Sith-Macht, sondern dem Dunklen selbst diente - weil Cronal dafür gesorgt hatte. Palpatine hatte Cronal von den Propheten weggeholt und ihn von dem Rest der Elite, den anderen Händen des Imperators, ferngehalten, denn Palpatine hatte schnell erkannt, dass er in ihm eine Begabung vor sich hatte, die über reine Prophezeiung hinausging. Jeder Idiot mit einer Spur von Fähigkeiten konnte Echos der Zukunft sehen - Palpatine selbst war recht gut darin -, aber Cronals Fähigkeiten gingen über reine Prophezeiung so weit hinaus wie ein Hyperantrieb über die Flügel einer Schattenmotte.
    Palpatine war von der »Genauigkeit« von Cronals »Vorhersagen« beeindruckt gewesen - aber selbst der große Darth Sidious hatte nie geargwöhnt, dass Cronals Vorhersagen nicht deshalb zutrafen, weil Cronal die Zukunft gesehen hatte, sondern weil er diese Zukunft gewählt hatte.
    Genau diese Zukunft.
    Er hatte eine Entscheidung getroffen, und seine Entscheidung hatte die Geschichte seinem Willen unterworfen.
    Das war die Macht der Dunkelsicht: unter all den möglichen Versionen der Zukunft jene auszuwählen, die seinen eigenen Wünschen und dem Weg des Dunklen am besten entsprach -und dann jeden einzelnen Schritt festzulegen, der gemacht werden musste, um den Visionär zu dieser Zukunft zu bringen und diese Zukunft zum Visionär.
    Aber um das geschehen zu lassen, musste man seine Wünsche an das Dunkle binden und nur von Zerstörung träumen.
    Palpatine war ein Narr gewesen. Er hatte geglaubt, er könnte das Dunkle dienstbar machen, statt selbst zu einem Diener des Dunklen zu werden. In den Tagen der Alten Republik, bevor er seine Sith-Identität enthüllt hatte, hatte Palpatine buchstäblich nichts falsch machen können. Jedes blinde Um-sich-Schlagen eines Jedi, der sich gegen ihn wandte, hatte er zu seinem Vorteil genutzt, und selbst die reinsten Zufälle hatten seinem Ziel gedient - weil dieses Ziel die Vernichtung des Jedi-Ordens und der Tod der Republik gewesen war. Er hatte dem Dunklen gedient, ohne es zu wissen, und dabei die ganze Zeit gedacht, das Dunkle wäre nur ein Mittel zum Zweck, ein Werkzeug, das ihm helfen würde, seine Feinde zu vernichten und sich den Weg zur absoluten Macht freiräumen zu können.
    Und dabei hatte er nie verstanden, dass Zerstörung seine Macht war.
    Sobald er seinen Willen der Herrschaft zugewandt hatte, versucht hatte, zu schaffen, statt zu zerstören, hatte er den Weg des Dunklen verlassen - und alles war schiefgegangen. Zuvor hatte er nichts falsch machen können, nun hatte er keine Chance auf Erfolg mehr gehabt, denn wenn man dem Dunklen den Rücken zuwandte, drehte das Dunkle einem ebenfalls den Rücken zu.
    Nur Tage nach der Schlacht von Yavin hatte Cronal seinen Geist tief in die Leere geworfen und die Zukunft des jungen Rebellen gesucht, der den Todesstern zerstört hatte, und ihn als jungen Mann gesehen, gekleidet in dunkle Gewänder - und mit einem Lichtschwert.
    Er kniete vor dem Imperator und schwor der Dunklen Seite Treue.
    Mein Schicksal... wird das gleiche sein wie das meines Vaters.
    Dies war der Punkt gewesen, an dem Cronal verstand, was Darth Vader war, und den schrecklichen Makel erkannt hatte, der den Orden der Sith schließlich zerstören würde. Cronal war nicht nur vorbestimmt, diese Zerstörung zu überleben, sondern er war sicher, dass er sie zu einem ewigen Sieg des Dunklen machen konnte.
    Und alles andere als zufällig auch zu ewigem Leben für sich selbst.
    Zumindest beinahe ewig. Solange sich ein einziges lebendes Wesen anstrengte und litt und das Dunkle mit Tod und Töten nährte, würde Cronal existieren. Sein ultimatives Opfer für das Dunkle würde das Überleben seines Bewusstseins sein, bis zum Hitzetod des Universums - wenn er sich für immer der endgültigen Vernichtung all dessen anschließen würde, was gewesen war. Und was sein würde.
    Er würde der Letzte sein.
    Langsam, subtil, über die Monate und Jahre von Yavin zu Endor, hatte Cronal seiner Vision der ultimativen Wahrheit

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