Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lukianenko Sergej

Lukianenko Sergej

Titel: Lukianenko Sergej Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trix Solier 3445BAB7
Vom Netzwerk:
hatte, als sie auf einen Nussbaum geklettert
war, weshalb sie nur auf einem Stuhl saß und mit dem
Fächer wedelte.
»So ein Mist!«, sagte Trix enttäuscht. »Sie sitzt bei einem Ball nur rum und wedelt wie blöde mit dem Fä
cher!«
»Mädchen darf man nicht glauben!«, meinte Ian.
Trix seufzte und schlug das Buch auf der letzten Seite
auf. Da war neuer Text hinzugekommen!
Wenn Trix sich diese Seiten nicht angesehen hätte,
wäre Tiana natürlich beleidigt gewesen. Denn wenn Trix
wirklich in sie verliebt ist, würde ihn nichts davon abhalten, mehr über die schöne Fürstin zu erfahren. Aber
wenn Trix ernsthaft mit dem Gedanken spielen sollte, das
ganze Buch zu lesen und über Tiana einfach alles zu erfahren, dann wäre das ein großer Fehler! Es schmeichelt
jeder Frau, wenn ein Mann versucht, möglichst viel über
sie zu erfahren. Aber keiner Frau gefällt es, wenn ein
Mann alles über sie weiß!
»Ganz schön kompliziert«, sagte Trix nachdenklich,
als er das Buch zur Seite legte. »Zaubern ist viel leichter.«
»Du findest sie anstrengend?«, fragte Ian. »Das macht
nichts. Hauptsache, sie ist adlig, dann wird sie dich nicht
schlagen.«
Seufzend steckte Trix das Buch weg und ging an
Deck, wo Paclus und Krakritur die Beute, die sie auf der
Abdecker gemacht hatten, gerade ehrlich unter allen aufteilten.
2. Kapitel

A
m Abend des dritten Tages nach der Seeschlacht
fuhr die tief im Wasser liegende Tintenfisch in den
Hafen von Dillon ein.
    Da im Laderaum Wasser stand, hatte Hort Trix um einen leichten Wind gebeten, den er nach einigen Anläufen
auch herbeigezaubert hatte.
    Inzwischen wusste die ganze Mannschaft, dass Trix
die Fürstin in ein Buch verwandelt hatte – was diesem
gar nicht gefiel. Ob Ian etwas verraten hatte? Ob Krakritur das Geheimnis preisgegeben hatte oder Paclus nach
einem Bier etwas herausgerutscht war? Jedenfalls verhielten sich die anderen, sobald sie Trix mit dem Buch
sahen, sehr höflich. Viel hätte nicht gefehlt und sie hätten
sich auch noch verbeugt. Hallenberry hatte übrigens als
Letzter von dem neuen Äußeren Tianas erfahren, Trix
selbst hatte es ihm erzählt. Der Kleine reagierte erstaunlich gelassen, seufzte nur und sagte: »Aber eine Kröte
wäre interessanter gewesen, klaro.«
    Die Schauspieler wollten Dillon übrigens rasch verlassen und auf Tournee gehen. Trix vermutete, dass sie
möglichst weit weg vom Hafen sein wollten, falls die
Vitamanten doch noch auftauchten. Trix sollte es recht
sein, denn dann würden sie wenigstens nichts über Tiana
ausplaudern. Bei Paclus machte er sich darüber keine
Gedanken, schließlich war die Rettung Tianas für den
Ritter bloß ein weiteres Abenteuer in seinem an Abenteuern reichen Leben. Trix ging davon aus, dass sich Paclus in einer Woche kaum noch an ihr kleines Geplänkel
mit Gavar erinnern würde.
    Am Pier erwartete sie bereits der einbeinige Schankwirt. Allmählich beschlich Trix der Verdacht, dass der
Mann durchaus nicht so harmlos war, wie er vorgab.
Woher wusste er so genau über ihre Rückkehr Bescheid?
    »Ihr seid zurück!«, rief der Schankwirt verblüfft, sobald Paclus an Land kam. »Da soll mir doch die Gallenblase platzen, Ihr seid wahrhaftig zurück! Dieser Trog ist
nicht abgeso… Dieses solide Schiff wird noch vielen
kühnen Seeleuten Dienste leisten!«
    Paclus, der als Stärkster häufiger als die anderen das
Wasser aus dem Laderaum hatte pumpen müssen, sah
den Mann schweigend und finster an. Der Wirt schätzte
die Situation völlig richtig ein – und zog ab.
    Schwer beladen, wie die kühne Mannschaft von Bord
ging, zog sie natürlich die gierigen Blicke des Hafengesocks auf sich. Sie begab sich zur nächsten anständigen Schenke, wo sie einen Tisch in einem Nebenraum in
Beschlag nahm. Alle bestellten Bier, für Hallenberry gab
es einen kleinen Krug mit Birnenwein.
    »Es war mir ein Vergnügen, mit Euch zu segeln«, ergriff Hort das Wort, »und mich an meine Jugend zu erinnern.«
Darauf tranken alle.
    »Seite an Seite mit Euch zu kämpfen war mir ein unbeschreiblicher Genuss«, erwiderte Paclus den Toast.
Abermals prosteten sich alle zu und sahen Trix an.
»In Eurer Gegenwart zu zaubern war eine wahre
Wonne«, sagte Trix, was ihm anerkennende Blicke eintrug.
Als auch die Schauspieler ihre Toasts ausgebracht hatten, richteten sich alle Blicke auf Ian. Der brauchte einige
Minuten des Stirnrunzelns, um sich etwas auszudenken.
»Für Euch Kartoffeln zu schälen und Grütze zu kochen
war der

Weitere Kostenlose Bücher