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Lukianenko Sergej

Lukianenko Sergej

Titel: Lukianenko Sergej Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trix Solier 3445BAB7
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Fee. Ein kleines Wunderding aus
Licht, Magie und Blütenstaub.«
»Und wenn ich doch wachse?«, fragte die Fee. »So
groß werde wie du?«
»Darum geht es gar nicht«, erwiderte Trix. »Überhaupt nicht. Du bist eine Fee. Du bist ein Zauberwesen.
Und ich bin ein Mensch.«
»Gut, ich bin ein Zauberwesen«, flüsterte die Fee.
»Aber warum bin ich deswegen schlechter?«
»Du bist nicht schlechter.« Trix seufzte. »Wie soll ich
das erklären? Wenn ich auf einer einsamen Insel wäre
mit einer Zwergenfrau …«
Annette legte den Kopf auf die Seite und ließ die Augen fröhlich aufblitzen.
»Nein, nein, das ist kein gutes Beispiel!«, rief Trix, der
sich gerade an Paclus’ Geschichte erinnerte. »Zwerge
und Elfen sind irgendwie ja auch Menschen. Der Unterschied zu ihnen ist nicht ganz so groß. Aber Minotauren,
Sphinxe, Greifen, Feen, Hausgeister …«
»Wir sind doch auch Lebewesen«, sagte Annette.
»Nur ein bisschen anders. Aber wir denken! Träumen!
Wir haben Angst und wir haben Spaß. Wir sind gut oder
böse …«
»Aber ihr seid Zauberwesen. Feen und Menschen
können Freunde sein. Sie können einander lieb haben.
Aber … nicht so wie ein Menschenjunge und Menschenmädchen.«
»Ich weiß«, sagte Annette. Sie rutschte vom Flakon
und setzte sich auf Sauerampfers alte Pfeife. »Ich verstehe
das ganz hervorragend. Aber du hast mich nun mal genauso geschaffen, Trix. Du hast nicht näher festgelegt,
auf welche Art ich dich lieben soll. Hättest du gesagt:
Lieb mich wie einen Bruder! Oder: Liebe mich, als seist
du ein treuer Hund, wäre es einfacher für mich gewesen.«
»Tut mir leid«, sagte Trix. »Daran habe ich nicht gedacht. Ich bin … ein ziemlich unerfahrener Magier.«
Annette schwieg und mied Trix’ Blick. »Ich hatte gehofft, dass ich schnell eingehe«, murmelte sie. »In ein,
zwei Tagen. Das ist bei uns Blumenfeen eigentlich so.
Aber mit mir ist dir ein solides Werk geglückt. Wahrscheinlich werde ich viele Monate leben. Oder sogar
Jahre.«
Trix schwieg. Es wäre dumm gewesen, sich dafür zu
entschuldigen.
»Ich muss mich irgendwie an die Situation gewöhnen«, sagte Annette. »Liebst du sie sehr, diese Tiana?«
»Ich weiß nicht«, antwortete Trix und sein Herz fing
an zu hämmern. »Ich … ich war noch nie verliebt.«
Annette seufzte »Also ja«, sagte sie. »Wenn du sagst,
ich weiß nicht, heißt das: ja.«
Eine Weile lang schwiegen sie beide.
»Soll ich dich umzaubern?«, fragte Trix schließlich.
»So, dass du mich nicht mehr liebst?«
»Nein!« Annette stieg in die Luft auf. »Untersteh dich!
Erstens würde ich mich dann an dir rächen wollen und
mir allerlei Gemeinheiten ausdenken! Und zweitens …
zweitens: untersteh dich! Ich will nicht umgezaubert
werden.«
Darauf schwiegen sie erneut.
»Trix und Tiana«, sagte Annette finster. »Trix und
Annette … Trix und Tiana … Trix und Annette … Trix
und Annette klingt wirklich nicht sonderlich gut. Hört
sich an wie eine Krankheit.«
Trix schnaubte.
»Dafür klingt Trix und Tiana wie der Name von einem
heißen Land im Süden, wo alle mit Lanzen und ohne Hosen herumlaufen!«, fügte Annette rachsüchtig hinzu.
Trix schwieg.
»Also gut«, sagte Annette traurig. »Wenn du sie so
liebst, dann muss ich sie eben auch lieben. Und auf sie
aufpassen«, fügte sie angewidert hinzu. »Aber merk dir
eins: Das Buch nimmst du nie wieder mit ins Bett!«
»Gut«, willigte Trix ein.
»Wenn du es küssen willst – nicht öfter als einmal pro
Tag und nur unter meiner Aufsicht!«
»Darf ich über den Einband streichen?«
Annette dachte nach. »Ja, ich glaube, das geht. Aber
nicht über den Buchrücken. Und nicht über das Vorsatzblatt.«
»Darf ich es lesen?«
»Die letzte Seite. Und dafür wirst du mir noch dankbar
sein!«
Trix nickte.
»Und damit«, sagte die Fee mit aufgesetzter Munterkeit, »sollten wir das Thema beenden. Wir sind jetzt
Freunde … fürs ganze Leben. Liebt euch … meinen Segen habt ihr.«
»Ich weiß nicht mal, ob Tiana mich überhaupt liebt!«
»Also so blöd ist sie nun auch wieder nicht!«, sagte
die Fee. »Geh dich waschen! Sauerampfer hat heute
Nacht überhaupt nicht geschlafen. Er hat Ian schon geweckt, damit er Frühstück macht. Wasch dich also. Wir
wollen nie wieder über dieses Thema sprechen … Wenn
du willst … nähe ich dir einen Beutel … für dieses Buch.
Damit du es nicht schmutzig machst, wenn du es nur unterm Hemd trägst. Und damit du es dir um den Hals hängen
kannst.« Annette schwieg, bevor

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