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Lukianenko Sergej

Lukianenko Sergej

Titel: Lukianenko Sergej Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trix Solier 3445BAB7
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Wort! Hast du vielleicht
noch mehr solcher Erfindungen in petto?«
»Ein paar Kleinigkeiten«, gab Domac zu. »Zum Beispiel den Wellenofen.«
»Was ist das?«
»Das ist ein Eisenkasten mit einer kleinen Tür, in den
mit einem Blasebalg heiße Luft aus dem Ofen gepumpt
wird. Die breitet sich in Wellen in dem Kasten aus und
wärmt das Essen in null Komma nichts auf. Wenn du
Zeit hast, bereitest du etwas vor, ein Brötchen zum Beispiel, das du aufschneidest, und dann ein Hackkotelett
und eine Scheibe Käse hineinlegst. Wenn du Hunger
hast, kommt das Ganze einfach für eine Minute in den
Wellenofen und wird aufgewärmt!«
»Pfui Teufel!«, schrie Sauerampfer. »Sicher, man
muss das Brötchen und das Hackkotelett aufwärmen –
wer würde so was schon kalt essen?! Aber schmecken
kann das nicht! Außerdem ist es schlecht für den Magen.«
»Stimmt, es ist nicht gerade lecker«, räumte Domac
ein. »Aber mit viel Senf oder Tomatensoße ist es gar
nicht mehr so schlecht.«
»Was hast du dir noch ausgedacht?«, setzte Sauerampfer das Verhör fort.
»Ein Glas … aus dem man im Gehen trinken kann. Es
hat einen Deckel, da steckt man einen Strohhalm rein.
Man geht, trinkt und plempert nicht.«
»Das mag auf Reisen ganz nützlich sein«, sagte Sauerampfer schon friedlicher, wobei er verspritzten Wein
vom Ärmel seines Umhangs wischte. Der Reiseumhang
war zum Glück so fettig, dass der Wein keine Chance
hatte, in den Stoff zu dringen, sondern in Tropfen auf
ihm liegen blieb. »Oder für Symposien. Du läufst durch
den Raum, trinkst Wein durch den Strohhalm … Hmm.
Interessant. Was noch?«
»Die Schnelle Kartoffel.«
»Was ist das?«
»Dafür werden Kartoffeln in dünne Streifen geschnitten und in kochendes Fett geworfen. Eine Minute später
kann man sie schon essen!«
»Der reinste Albtraum!«, stöhnte Sauerampfer. »Weißt
du, was mit einem Land passiert, das sich so ernährt? Die
Menschen werden anfangen, im Gehen zu essen, und sich
den Magen ruinieren. Schon bald kriegen sie Verdauungsprobleme, werden fett und behäbig, ihr Charakter
verdirbt, die Zähne kannst du nach einer Weile vergessen, die Moral sinkt. Wenn man erst mal im Gehen isst,
will man auch alles andere schnell erledigen. Du bekämst
eine Gesellschaft, in der sich die Menschen nicht mehr
die Zeit zum Nachdenken nähmen. Stattdessen würden
schnelle und unkluge Entscheidungen als Heldentaten
gelten. Junger Mann! Hör auf den Rat eines alten Zauberers! Vergiss diese gefährlichen Ideen! Deine Lehrmeister hatten völlig recht, sie dir zu verbieten.«
»Trotzdem werden es früher oder später alle so machen«, behauptete Domac. »Das ist der Fortschritt und
den kann man nicht aufhalten.«
»Besser später!«, polterte Sauerampfer. »Besser nicht
mehr zu unseren Lebzeiten!«
»Außerdem würde ich gern eine Garküche aufmachen.
Wenn ich etwas Geld zusammenhab«, sagte Domac. »Sie
soll Schnelles Essen heißen! Wenn sie gut läuft, eine
zweite. Später noch eine. Da würde es die Schnelle Kartoffel geben, das Brötchen mit Hackkotelett und süßen
Saft im Glas. Wenn man viel Honig dazutut, sind Kinder
verrückt danach!«
»Klaro, mir schmeckt süßer Saft!«, verkündete Hallenberry. Annette, die es sich auf seiner Schulter bequem
gemacht hatte, kicherte leise, was ihr einen finsteren
Blick des Zauberers eintrug.
»Das Emblem deiner Garküchen müsste ein Hintern
sein!«, giftete Sauerampfer. »Mit einem solchen Essen
ruinierst du dir unweigerlich die Verdauung!«
»Ein Hintern!«, rief Hallenberry. »Klaro! Gefällt mir
auch!«
»Die Kinder würden Geschenke kriegen«, fuhr Domac
fort. »Ich dachte an Puppen. Die Zehn großen Magier, zum Beispiel.«
»Und wozu das?«, fragte Sauerampfer.
»Die Kinder würden natürlich alle zehn Figuren haben
wollen. Deshalb würde ich dafür sorgen, dass es in einer
Garküche viele Figuren von neun Magiern gibt, die zehnte
aber selten ist. Hinter der wären dann alle her. In einer
anderen Garküche würde es von dieser zehnten Figur
mehr als genug geben, da würde eine andere fehlen. So
würden die Kinder immer und immer wieder ins Schnelle
Essen kommen. Und auch die Erwachsenen mitbringen.«
»Ja!«, sagte Hallenberry begeistert. »Ja, genau!«
»Du bist ein Monster!«, rief Sauerampfer. »Das … das
ist unerhört!«
»Wieso ein Monster?«, fragte Domac beleidigt. »Hallenberry würde ich alle zehn Figuren schenken. Und für
Waisenhäuser würde ich spenden. Ich bin ein guter

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