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Lukianenko Sergej

Lukianenko Sergej

Titel: Lukianenko Sergej Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trix Solier 3445BAB7
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ruhig locker sitzen«, platzte Trix
heraus. »Ich … ich arbeite gerade viel, da werde ich
Muskeln bekommen, ganz unglaubliche Muskeln!«
»Sehr umsichtig«, lobte Schmoll. »Und die Muskeln
wachsen nur im Brustbereich?«
»Hmm.« Trix freute sich, dass er inzwischen einfach
nicht mehr röter werden konnte.
»Dann schlage ich vor …«, murmelte Schmoll und
ging zu einem der Kleiderständer.
Schon im nächsten Moment lagen vor Trix auf dem
Tisch: hellbeigefarbene Hosen mit einem Gürtel »aus
echtem Büffelleder«, ein bordeauxrotes Hemd aus fein
geripptem Stoff mit zwei Brusttaschen, ein beigefarbenes
Wams mit Verzierungen aus bordeauxrotem Samt und
»aufgesetzten Taschen, die neueste Mode«, Strümpfe
(einfach nur Strümpfe) sowie Lederschuhe mit einem
kleinen Riemen und Schnallen.
»Sind die Hosen nicht zu hell?«, fragte Trix.
»Sie werden leicht schmutzig«, gab Schmoll zu. »Aber
die Farbe ist der letzte Schrei.«
»Gut«, sagte Trix.
»Und dazu dieser wunderbare runde Hut. Den gebe ich
Euch gratis«, fuhr Schmoll fort. »Er passt herrlich zu allem anderen. Was ist mit Pantys?«
»Was?«, japste Trix und wurde tatsächlich noch röter.
»Was für Pantys? Sehe ich aus wie ein Mädchen?«
»Schimpft doch nicht so, junger Herr«, bat Schmoll.
»In der Provinz tragen kühne Männer ihr Beinkleid natürlich auf dem nackten Körper. Aber bei uns in der
Hauptstadt trägt selbst der Schmied Pantys unter seinen
Lederhosen! Seht her!« Er lockerte seinen Gürtel ein wenig und bewies, dass auch er Pantys unter seinen Hosen
trug. »Das ist ausgesprochen bequem, müsst Ihr wissen.
Komfortabel. Hygienisch. Natürlich sollte man sie jede
Woche waschen … Wir nähen sie aus dem besten Batist,
mit Außennaht.«
»Und so was tragen Männer?« Trix konnte es nicht
glauben.
»Selbst König Marcel!«, antwortete der Schneider triumphierend. »Ehrlich gesagt geht die Mode sogar auf
Seine Majestät zurück. Ihr wisst, wie das ist: Erst erzählt
eine der Hofdamen ihrem Mann davon, dann eine zweite
dem ihren, und eine Woche später trägt die ganze Stadt
Pantys! Was habe ich damals verdient!« Schmoll sah
wehmütig an die Decke. »Es gibt halblange, bis kurz
übers Knie, und lange bis zu den Knöcheln. Es gibt weiße … aber das ist natürlich recht verspielt, es gibt sie
aber auch in anderen Farben oder gemustert. Ich persönlich würde Euch zu diesem praktischen Paar aus schwarzem Satin raten …«
»Gebt mir zwei«, sagte Trix.
Fünf Minuten später hatte Trix bezahlt (der Preis kam
ihm zu hoch vor, aber da er mit herbeigezauberten Kupferlingen bezahlte, sagte er nichts) und die Schneiderwerkstatt mit Paketen und Rollen beladen verlassen. Ihm
schwirrte der Kopf, während er die Neuigkeiten aus dem
Hauptstadtleben verdaute. Hatte man je dergleichen gehört! Männer in Pantys! Wenn das so weiterging, würden
die Frauen am Ende noch Hosen tragen! Und nicht, um
sich wie Tiana der Verfolgung zu entziehen, sondern einfach so! Unerhört!
Auf der Straße waren inzwischen mehr Menschen.
Kutschen polterten über das Kopfsteinpflaster, Reiter
jagten irgendwohin, Fußgänger waren unterwegs. Trix
hatte den Eindruck, die Hälfte der Hauptstädter habe gar
nichts zu tun und schlendere einfach so durch die Stadt,
betrachte die Auslagen der Geschäfte und begrüße sich
gegenseitig.
Zurück im Zimmer (auf dem Weg dorthin hatte er
Loya versprochen, rasch zum Frühstück wieder herunterzukommen), packte Trix alles aus und legte die Kleider
auf den Fußboden.
»Das kommt der Sache schon näher«, sagte Annette.
»Aber wozu zwei Paar Pantys?«
»In der Hauptstadt tragen sogar Männer Pantys«, antwortete Trix. »Du bist wirklich eine Provinzpomeranze.«
»Ja, ich bin eine Provinzfee!«, blaffte Annette. »Und
ich bin stolz darauf! Ich jage wenigstens keiner Mode
nach!«
»Jetzt entzauber schon endlich meine Schwester!«,
jammerte Hallenberry. »Ihr habt lange genug gestritten!«
»Gut. Aber geh derweil raus«, befahl Trix.
»Wieso das denn?«
»Du musst vor der Tür Wache schieben, damit niemand reinkommt!«, sagte Trix.
Die Bedeutung seiner Mission ließ Hallenberry sofort
die Brust schwellen und er ging hinaus.
»Also … ich setze mich mit dem Rücken zum Buch«,
verkündete Trix. »Und dann entzaubere ich Tiana.«
»Genehmigt«, sagte Annette. »Fang an!«
Trix setzte sich mit dem Rücken zum Buch aufs Bett,
holte tief Luft und sagte: »Die Fürstin, die in ein Buch
verwandelt ist, unterwirft sich dem Willen

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