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Lukianenko Sergej

Lukianenko Sergej

Titel: Lukianenko Sergej Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trix Solier 3445BAB7
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begangen wurde!«, verkündete der König feierlich.
»Niemals jedoch den heimtückischen Mord an meinen
Untertanen!«
Sator Gris hob langsam den Kopf. »Ist das das Wort
des Königs, Sire?«, fragte er.
»Eure Majestät, ich bitte Euch, mir …«, fuhr der Minister der Geheimkanzlei dazwischen.
»Ja, das ist das Wort des Königs!«, erklärte Marcel
unumstößlich.
»Dann muss ich mich nur mit der Verbannung in die
Wüste abfinden«, sagte Sator Gris. Seine Lippen verzogen sich zu einem triumphierenden Lächeln.
»Was heißt das?«, fragte der König den Minister der
Geheimkanzlei.
»Ich habe versucht, Euch das zu erklären, Sire«, antwortete dieser. »Die Sache ist die, dass in jenem Teil
des Hauses, der dem Co-Herzog Solier gehört, ein Gefängnis eingerichtet wurde. Wir haben die Wache verhaftet und …«
Der Minister gab dem Posten an der Tür zum Thronsaal ein Zeichen. Der Mann öffnete die Tür, sagte etwas
und in den Thronsaal kamen …
»Mama!«, rief Trix, sprang auf und stieß dabei den
Stuhl um. »Papa!« Er stürmte auf seine Eltern zu, blieb
dann abrupt stehen und sah zum König zurück. Marcel
der Lustige war zwar verwirrt, nickte Trix aber billigend
zu.
»Mein Sohn!«, sagte die Co-Herzogin Solier, die die
Augen zusammenkniff, weil sie kurzsichtig war. Sie lief
Trix relativ schnell entgegen, um durch ihren forschen
Schritt ihre tiefe mütterliche Liebe zum Ausdruck zu
bringen, aber wiederum nur so schnell, wie es sich für
eine adlige Dame ziemte. »Meine Güte, wie du dich verändert hast!«
»Mama, du lebst!« In seiner Aufregung machte Trix
etwas, das er in den letzten zwei, drei Jahren niemals getan hatte, weil er geglaubt hatte, aus dem Alter raus zu
sein: Er umarmte Remy Solier und grub sein Gesicht in
ihre Schulter.
»Wie groß du geworden bist! Und wie kräftig und
männlich, mein kleiner Liebling!«, rief die Co-Herzogin.
Tief in seiner Seele wusste Trix, dass seine Mutter nicht
das sagte, was sie meinte, sondern das, was eine hochwohlgeborene Dame in einer solchen Situation wohl sagen musste. Trotzdem gefiel es ihm.
»Mein Sohn«, sagte der Co-Herzog Rett Solier knapp
und legte ihm die schwere Hand auf die Schulter. »Ich
dachte, du …«
Mehr sagte der Co-Herzog nicht. Trotzdem schwoll
Trix’ Herz vor Freude. Rett Solier ging zum Thron und
ließ sich auf ein Knie nieder.
»Steht auf, Herzog«, sagte Marcel. »Ich freue mich,
dass Ihr am Leben seid.«
»Die Freude ist ganz meinerseits, Eure Majestät«,
antwortete der Herzog. Dann sah er Sator an.
»Ich war wohl etwas voreilig«, räumte Marcel ein.
»Ich war mir sicher, dass Ihr tot seid, und sagte, dass ich
den Hochverrat verzeihen würde. Da Ihr am Leben seid,
wird der Schurke also mit der Verbannung davonkommen.«
»Euer Wille geschehe, Sire«, sagte Solier und neigte
den Kopf.
»Und es ist ganz bestimmt niemand tot?«, bohrte
Marcel voller Hoffnung nach. »Es ist die Pflicht des
Königs, den Tod selbst des geringsten seiner Untertanen
hart zu bestrafen. Was ist mit Dienern? Die Gerüchte
behaupten …«
»Sie waren zusammen mit uns eingesperrt«, berichtete
der Herzog.
»Es ist also niemand gestorben?«, fragte Marcel noch
einmal. »Überhaupt niemand?«
Rett Solier schüttelte den Kopf.
»Bringt den ehemaligen Co-Herzog Gris und seinen
Sohn weg«, befahl Marcel. »Ich werde später entscheiden, was ich mit ihnen mache.«
»Das Wort des Königs!«, erinnerte ihn Sator, als er
aus dem Saal geführt wurde. »Das Wort des Königs
gilt!«
»Lang lebe der König!«, bestärkte ihn Derrick.
Daraufhin bekam er eine Ohrfeige und schwieg.
    Spät am Abend desselben Tages gab Marcel der Lustige
ein kleines Festessen in geschlossener Gesellschaft. An
ihm nahmen teil: Seine Majestät Marcel der Lustige, Ihre
Majestät die Königin Gliana, die Fürstin Tiana Dillon,
der Herzog und die Herzogin Solier (die Tradition der
Co-Herzöge gehörte nun endgültig der Vergangenheit an)
und ihr Thronerbe Trix, der selbstständige Magier Radion
Sauerampfer, Trix’ Diener, der Chevalier des Ruders Ian
(man hatte ihm ein ritterliches Wams angezogen, auf das
mit einer Schnelligkeit, die gelobt gehört, sein Wappen
gestickt worden war: ein silbernes Ruder auf blauem
Grund), und der Stiefbruder der Fürstin, Hallenberry
(Marcel zeichnete ihn aus, indem er ihm zärtlich über den
Kopf strich). Ferner waren anwesend der Majordomus
und der Herold, offenbar damit sie nicht vor der Zeit
Details der heutigen Ereignisse

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