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Lukianenko Sergej

Lukianenko Sergej

Titel: Lukianenko Sergej Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trix Solier 3445BAB7
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etwas eintönige
Musik erklang.
»Reichen wir uns die kleinen Hände!«, rief die Fee.
»Wir wollen einander lieben!«
Diese Aufforderung schien die Banditen besonders
heftig zu erschrecken. Schreiend stürzten sie davon. Die
Verliebten auf den Bänken schmiegten sich dagegen fest
aneinander. Aus der Ferne erklang schneidend und scharf
der Pfiff der Wache.
»Weg hier!«, rief Trix.
Diesmal zögerte Ian keine Sekunde und rannte ihm
hinterher. Annette flog über Trix’ Kopf hinweg und lachte schallend.
»Und du hast gesagt, du kannst nichts!«, empörte sich
Trix.
»Wenn ich gut gegessen habe, bring ich das eine oder
andere zustande«, antwortete die Fee ohne die geringste
Spur von Verlegenheit.
Natürlich verfolgte sie niemand. Die Wachposten in
Dillon zählten ein Querfeldeinrennen über die Hügel der
Stadt wahrlich nicht zu ihren Pflichten. Abgesehen davon
war die Ordnung wiederhergestellt, die Ruhestörer in alle
Winde zerstreut, weder Opfer noch Zerstörung zu beklagen. Was wollte man mehr?
    Eine Stunde später, inzwischen war es tiefe Nacht und
selbst die Uferpromenade wie ausgestorben, saßen Trix
und Ian in der kleinen Küche im Hause des Zauberers
und tranken Tee. Dank Ians Anstrengungen sah die Küche
einigermaßen manierlich aus (der Gerechtigkeit halber
wollen wir festhalten, dass Trix seinem Knappen ein wenig
geholfen hatte, indem er zum Beispiel den Tee aufsetzte).
Die keimenden Kartoffeln waren ebenso wie die verfaulten Mohrrüben aussortiert und weggeworfen worden,
Pfannen und Töpfe blitzten, der Boden war gefegt. Die
Mäuse, die in den letzten Monaten überall herumgesprungen waren, hatten sich in ihre Löcher geflüchtet.
Kurz und gut, die beiden konnten in Ruhe essen.
    »Wenn ich nur wüsste, was ich mit dir machen soll«,
sagte Trix verzweifelt, nachdem er ein Glas mit gezuckerter Kirschmarmelade, das er im Schrank gefunden hatte,
vertilgt hatte. »Aber mir will einfach nichts einfallen.«
    »Trix, das kommt nie wieder vor!«, versprach Ian feierlich. »Ich weiß selbst nicht, was ich mir dabei gedacht
habe …«
    »Das meine ich doch gar nicht«, entgegnete Trix.
»Wenn ich sage, dass ich dir verziehen habe, habe ich
das auch. Nein, ich bin doch jetzt Magier und Zauberer!«
    »Ja.« Ian schielte zu Annette hinüber, die auf der
Tischkante saß und die Beinchen baumeln ließ. Sie
leuchtete sanft, um sie herum schwirrten Mücken. »Ist
nicht zu übersehen.«
    »Wie kann ich dich jetzt in Dienst nehmen? Wenn ich
ein richtiger Zauberer wäre, könntest du mein Schüler
sein. Aber ein Zauberlehrling kann keine Schüler haben.
Und auch keine Knappen.«
    »Und Diener?«
»Das wird Sauerampfer nicht gefallen«, antwortete
Trix. »Er sagt immer, dass ein Zauberer zurückgezogen
leben muss, um arbeiten zu können. Deshalb hat er auch
keine Diener.«
»Also wenn du mich fragst, lügt er«, sagte Ian, der aus
einem fast leeren Glas Orangenmarmelade die letzten
Reste herauskratzte. »Wahrscheinlich ist er bloß zu geizig.«
»Bestimmt nicht«, trat Trix für seinen Lehrer ein.
»Nur arm.«
»Ein Zauberer? Arm? Der kann sich doch jederzeit
Gold zaubern!«
»Eben nicht«, sagte Trix seufzend. »Warten wir ab,
was er dazu sagt. Er ist gut … für einen Zauberer. Vielleicht darfst du hierbleiben, um auf das Haus aufzupassen.«
»Würd ich sofort machen!«, versicherte Ian, der seinen
Blick durch die Küche schweifen ließ. »Das Dach ist solide, da regnet’s nicht durch. Und im Winter ist es hier
wahrscheinlich recht warm.«
»Jungen!«, seufzte die Fee. »Worüber ihr euch so den
Kopf zerbrecht! Wo doch der Mond aufgegangen ist!«
»Willst du tanzen?«, fragte Trix.
»Genau!« Die Fee strahlte. »Werdet ihr mir zugucken?«
Trix wurde verlegen. Ehrlich gesagt hatte er sich doch
eine größere Fee vorgestellt, die im Mondlicht tanzt. Eine
Frau wie die Fürstin Codiva. Abgesehen davon wollte er
schlafen. Er ahnte noch nicht, dass er diese Nacht ohnehin kein Auge würde zutun können.
»Versteh schon«, sagte die Fee traurig. »Kaum esse
ich etwas, werde ich ausgeschimpft, meine Tänze mögt
ihr auch nicht … Bis morgen, Trix.«
Sie erhob sich in die Luft und flog wie ein leuchtender
Schmetterling durchs offene Fenster. Dabei brummte sie
derart wütend, dass sich sogar das Wachlicht in Sicherheit brachte.
»Ganz schön energisch, die kleine Dame«, sagte Ian.
»Was hatte das mit dem Essen zu bedeuten?«
»Sie isst Rauschkraut«, antwortete Trix finster. »Hast
du das

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