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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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Stiefschwestern und teilweise zusammen aufgewachsen, und Sara Grip wäre nie auf die Idee gekommen, dass Lena Söderlund sich eine Waffe besorgen könnte, schon gar nicht, dass sie sie auch benutzen würde.«
    »Viele können mehr, als man ihnen zutraut«, warf Janne Lundin ein.
    »Und Peter Berg, dieser Idiot, versuchte etwas, was er sicher nie wieder machen wird. Den einsamen Helden zu spielen lohnt sich nie«, sagte Claesson und schaute in erster Linie Erika an. »Ist vielleicht gar nicht so schlecht, wenn du das gleich mitkriegst«, sagte er zu ihr.
    »Ich habe gehört, was du gesagt hast«, erwiderte Erika leise.
    »Nach meiner … äh … laut Veronika, die Sara Grip im Zusammenhang mit gewissen Umständen kennen gelernt hat …«
    »Wie altmodisch du dich ausdrückst«, warf Louise ein. »Schwangerschaft meinst du, nicht wahr?«
    »Veronika und Sara Grip sind sich ein paar Mal begegnet, und Veronika hatte das Gefühl, dass Sara Grip einsam und etwas labil war«, fuhr Claesson fort, als hätte er Louises Kommentar gar nicht gehört. »Auf jeden Fall lebt sie allein mit dem Kind. Da waren wohl einige Probleme mit dem Vater, und jetzt auch noch das, ihre einzige Stütze ist weg, deshalb geht es ihr natürlich nicht gerade gut. – Nun ja«, sagte er dann und holte tief Luft. »Der Fall ist gelöst, und leider ist es nicht bei einem Mord geblieben.«
    »Vielleicht ist es ja sogar am besten so«, meinte Louise.
    »Das kann man nie wissen«, sagte Lundin.
    Was eine Überlegung wert war.
    »Übrigens, noch ein Detail«, brach Louise das Schweigen. »Das Bonbonpapier. Was ist eigentlich damit?«
    »Lena Söderlunds Fingerabdruck. Es muss ihr aus der Tasche gerutscht sein«, sagte Claesson.
    »Dann mochte sie also auch Süßigkeiten«, meinte Louise nachdenklich, als hätte sie gerade eine Seelenverwandte verloren.
     
    Claesson machte etwas früher Schluss, fuhr am Alkoholladen Systemet vorbei, kaufte einige Flaschen Wein, besorgte einige Delikatessen beim Konsum und radelte dann nach Hause.
    Sie waren daheim. Klara schlief im Wagen, und Veronika lag auf der Gartenbank und las, und in diesem Moment wurden ihm zwei Dinge klar. Zum einen, dass er schon zu lange vergeblich gehofft hatte, Veronika würde sich um das Haus kümmern, jetzt, wo sie sowieso daheim war. Das würde sie nie tun, sie würde daliegen, in seinen Augen faul, mit einem Buch vor der Nase, sobald es ihr möglich war. Und die zweite Einsicht war nur folgerichtig und ganz einfach, nämlich, dass er dann ebenso gut gleich damit anfangen konnte, auch das zu lieben. Wenn er überhaupt so große Worte wie lieben in den Mund nehmen wollte. Es ging darum, auch die Schattenseiten des anderen zu lieben. Schließlich musste er sie nehmen, wie sie war, ganz einfach, und vielleicht bekam er ja außerdem noch ein paar gute Büchertipps.
    Nachdem ihm das klar geworden war, einfach, aber dennoch eine Offenbarung, wurde er innerlich ganz weich und hastete mit großen Schritten in dem viel zu hohen Gras auf sie zu.
    »Kommst du jetzt schon?«, begrüßte sie ihn freudig. »Weißt du, ich lese gerade ein verdammt gutes Buch. Du solltest dir ein bisschen Zeit nehmen und es auch lesen, denn das spielt auf vielen verschiedenen Ebenen, ist wirklich gut komponiert, und die Handlung wird vorangetrieben …«
    Sie verstummte jäh, hob die Hand über die Augen, um nicht von der relativ starken Nachmittagssonne geblendet zu werden.
    »Was ist?«, fragte sie. »Du siehst so merkwürdig aus.«
    »Ich glaube, ich liebe dich«, sagte er und musste gleichzeitig feststellen, dass es das erste Mal überhaupt war, dass diese Worte über seine Lippen kamen.
    »Eine Kleinigkeit zu essen?«, fragte er gleich und hielt die Tüten hoch. »Und ein schönes Glas Wein?«
    »Feiern wir, dass der Fall gelöst ist?«
    »Kann sein, auch wenn es, wie so oft, ein etwas zwiespältiges Gefühl ist. Auf jeden Fall können wir uns feiern.«
    Ihre Augen funkelten, sie legte das Buch in den Kinderwagen zu Klara und ihre Arme um seinen Hals und drückte ihre Lippen auf seine, und er stand da mit einer Plastiktüte in jeder Hand und spürte, wie das Leben in ihm toste.
     
    »Es ist ja fast lächerlich, aber diesmal sind die Rollen vertauscht«, sagte Erika Ljung.
    »Ja, ist wirklich schlimm, wie emsig wir einander Krankenbesuche abstatten«, erklärte Peter Berg lachend, bis sein Bauch so wehtat, dass er gezwungen war, sich im Sessel nach vorn zu beugen.
    Die Krankenschwester hatte ihm geholfen, die Klippe zu

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