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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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ob er sich ansehen dürfe, wer zu dem Zeitpunkt, als der Teppich verschwand, im Hotel gewohnt hatte. Obwohl er den Teppich selbstverständlich nicht erwähnte.
    Nach kurzem Zögern erhielt er einen Ausdruck. Die Empfangsdame musste sich erst von ihrem Chef genehmigen lassen, dass sie Claesson die Namensliste aushändigen durfte.
    Er testete die Personenbeschreibung auch an ihr, aber sie schüttelte nur den Kopf. Nicht einmal der ausgeprägte Östergötland-Dialekt half. An einen Mann mit einem aufgerollten Teppich hätte sie sich sicher erinnern können, meinte sie, aber da war keiner.
    Er ließ seinen Blick über den Hafen schweifen, nachdem er das Hotel verlassen hatte. Dann kehrte er raschen Schrittes zur Dienststelle zurück.
     
    Er hängte seine Jacke in sein Büro und ging zu Özen, der wieder in seinem Büro war. Er fragte ihn, ob er Zeit habe, die Gästeliste aus dem Sjöfartshotellet mit dem Polizeiregister abzugleichen.
    Özen nickte, nahm wortlos die Papiere und wandte sich seinem Computer zu.
    »Wir müssen auch das Hotel Post überprüfen. Hast du schon was herausgefunden?«, fragte Claesson.
    »Nein.«
    Bevor Claesson ging, reichte Özen ihm einen Stapel Papier. Weitere Berichte aus Istanbul.
    »Danke«, sagte Claesson.
    Er wandte sich zum Gehen, als er hörte, dass Özen einen Anruf erhielt. Er sprach Türkisch.
    Ich sollte etwas essen, dachte Claesson. Die Zimtschnecke lag ihm schwer im Magen. Er holte sich die Post, die sich im Laufe einer guten Woche in seinem Postfach angesammelt hatte, und warf sie auf seinen Schreibtisch. Er gedachte den Brieföffner erst am nächsten Tag anzusetzen.
    Er wollte sich gerade seine Jacke anziehen, als Özen in der Tür stand.
    »Ja?«
    »Merve hat angerufen.«
    »Und?«
    »Einer der Zeugen von der Fähre ist verschwunden.«
    Claesson runzelte die Stirn.
    »Der Teeverkäufer ist heute nicht zur Arbeit erschienen. Er hat sich dünngemacht.«
    Das war in der Tat auffällig. Claesson kehrte zu seinem Schreibtisch zurück und ließ sich auf seinen Stuhl sinken.
    »Erzähl.«
    »Merve war doch auf der Fähre, um der Besatzung das Foto von Öberg mit der ICA-Mütze zu zeigen. Der ältere Mann, der auf der Fähre arbeitet, er heißt übrigens Ergün Bilgin«, Özen konnte sich türkische Namen leichter merken, »glaubte, dass der Mann auf dem Foto, also Magnus Öberg mit der ICA-Mütze, jener Mann gewesen sein könnte, den er auf dem Boot gesehen hat und der die Fähre als Letzter verlassen hat. Möglicherweise mit einer Tasche … das wäre ein Durchbruch.«
    »Hm.« Claesson nickte. »Gut, aber das muss auch vor Gericht bestehen. So etwas wird einem leicht zerpflückt. Eine Gegenüberstellung wäre besser. Okay, und weiter?«
    »Merkwürdig ist, dass der junge Mann, der den Tee verkauft, den ganzen Tag nicht zur Arbeit gekommen ist«, fuhr Özen fort. »Er hat auch nicht angerufen. Das ist noch nie passiert. Er hat sich schon mal verspätet und die Fähre verpasst, aber einen ganzen Tag lang ist er noch nie weggeblieben.«
    »Vielleicht ist er krank?«
    »Das glaubt Ergün Bilgin nicht. Er hat ihn auf seinem Handy angerufen, Merve ebenfalls, aber Ilyas Bank geht nicht dran.«
    »Aha.«
    »Bilgin glaubt, dass Ilyas abgehauen ist. Er hat schon länger davon gefaselt, ins Ausland zu reisen.«
    »Wohin genau? Benötigt man nicht für die meisten Länder ein Visum?«
    »Ergün Bilgin vermutete, dass er nach Deutschland oder Schweden gefahren ist, vielleicht auch in die USA.«
    Claesson runzelte die Stirn.
    »Aber das kostet eine Stange Geld.«
    »Hm.«
    »Hat ihm Merve nicht mitgeteilt, er müsse in Istanbul bleiben?«
    »Doch.«
    Claesson kratzte sich im Nacken, schaute auf die Uhr. Es war fast drei, also vier in Istanbul.
    »Na gut. Dann schreiben wir ihn eben bei Interpol zur Fahndung aus, damit wir die Sache endlich in den Griff kriegen«, sagte er, zog resigniert seine Jacke wieder aus und hängte sie an den Haken. »Ich kümmere mich darum«, sagte er leise. »Das ist mit gewissen Formalitäten verbunden. Am besten setzt du dich mit allen Fluggesellschaften, die Flüge zwischen Istanbul und Schweden oder Kastrup anbieten, in Verbindung, um zu eruieren, ob er heute oder vielleicht morgen fliegt. Das ist ein Anfang, dann kümmern wir uns später um die anderen Länder. Erkundige dich, ob ein Ilyas Bank ein Ticket gebucht hat.«
    Özen sah auf die Uhr.
    »Vielleicht ist die Maschine schon gelandet«, meinte er.
    »Ich weiß.«
    Claesson fiel es schwer, seinen Ärger zu

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