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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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stellte ihr dann ein Rezept für Schmerztabletten aus. Außerdem gab er ihr eine Krankschreibung für die nächsten Tage.
    Dann schaute er zu ihr auf.
    »Haben Sie noch weitere Fragen?«
    Er sah ihr immer noch unverwandt in die Augen.
    »Es war sehr nett hier«, sagte sie verlegen. »Kann ich mich nächstes Mal auch von Ihnen behandeln lassen? Ich meine, falls wieder etwas sein sollte.«
    Sie wurde über und über rot. Er lächelte, um ihr die Sache etwas zu erleichtern.
    »Natürlich, Sie wissen ja, wie ich heiße.«
    »Und wenn ich mich noch länger krank schreiben lassen muss?«
    »Dann lassen Sie sich einfach von der Vermittlung zu mir durchstellen.«
    Er verzog den Mund, aber begann nicht zu flirten.
    »Sind Sie sich sicher, dass so ein Leistenbruch nicht noch mal passiert?«
    Sie wollte nicht gehen. Das merkte er. Sie wollte bei ihm bleiben.
    »Ganz sicher kann man natürlich nie sein, aber ich glaube es nicht. Nicht, wenn Sie vorsichtig sind und aufpassen«, sagte er in vertraulichem Ton.
    Sie lächelte ihn an und machte immer noch keine Anstalten zu gehen.
    Er selbst ließ auch nicht erkennen, dass er es eilig hatte oder überlastet war.
    Sein Handy vibrierte. Er schob die Hand in die Hosentasche und stellte es ab. Er hatte den Blick vor sich zum Leben erweckt und genoss es in vollen Zügen. Wie einen warmen Wind. Wie einen Frühlingstag. Das wachsende Zutrauen. Das, wonach wir uns alle sehnen, dachte Christoffer Daun. Er freute sich, dieses Gefühl vermitteln zu können. Obwohl es ihm selbst nicht immer gelang, das auch anderen gegenüber zu empfinden. Das hatte mit den wenigen und schwachen Bindungen in seiner Kindheit zu tun, meinte Annelie.
    Annelie wollte im Übrigen heute Abend noch zu Gabbis Geburtstagsfeier.

28
    Annelie ging mit langsamen, federnden Schritten auf den weichen Teppichen im Geschäft auf und ab. Sie war aufgewühlt.
    Etwas Bewegung tat gut. So konnte sie ihre Tränen besser in Schach halten. Kompliziert und neurotisch war ihr vierunddreißigjähriges Leben schon oft genug gewesen. Flüsse, die still dahinflossen, sagten ihr definitiv am meisten zu. Wie Carl-Ivar. Ein Fels in der Brandung.
    Eine ganz andere Persönlichkeit als Magnus, von dem sie sich ebenfalls angezogen fühlte. Er erfüllte sie mit Zufriedenheit. Seltsamerweise war das schon immer so, obwohl nie davon die Rede gewesen war, dass sie beide eine festere Beziehung eingehen wollten. Davon hatte sie nur geträumt. Zeitweilig sogar sehr. Wovon Magnus träumte, wusste niemand, vermutlich nicht einmal er selbst.
    Aber der Sex mit ihm funktionierte. Sie hatte aufgehört, sich zu überlegen, warum das so war. Sie brauchten sich nur zu berühren, dann konnten sie nicht mehr voneinander lassen. Sie glitten ineinander.
    Ein zunehmendes Wohlbehagen erfüllte sie. Es kam vor, dass sie, wenn sie allein war, die Augen schloss und Magnus in ihrer Fantasie zu sich kommen ließ. Meistens klappte es. Aber sie konnte nicht an ihn denken, wenn sie mit Christoffer schlief. Dadurch hätte sie das, was sie mit Magnus verband, vollkommen zerstört.
    Ihr fiel das blonde Haar in die Stirn, ihre Augen waren verweint, ihr Gesicht verquollen. Ihr Spiegelbild sah entsetzlich aus. Sie strich sich das Haar aus der Stirn und band es im Nacken zusammen, dann schob sie den Pony aus der Stirn. Anschließend warf sie einen raschen Blick auf Carl-Ivars Foto im Fenster. Sie begann von neuem zu schluchzen und hielt sich die Hände vors Gesicht.
    Ein herzlicher Blick, schütteres Haar, leicht schlaffe Wangen, ein ernster, aber durchaus nicht mürrischer Mund. Er trug ein gestreiftes Hemd, keinen Schlips und eine weinrote Strickjacke. Birgitta kaufte seine Kleider. Er versuchte nicht, sich jünger zu machen als er war. Eitel war er nicht. Eher integer und bescheiden.
    Und doch ahnte sie, dass er etwas für sich behalten hatte.
    Es war ihr nie eingefallen, sich irgendwie einzumischen. Sie wollte Carl-Ivar etwas von der Freundlichkeit zurückgeben, die er ihr geschenkt hatte. Was ihr Leben anging, hatte er sie nie ausgehorcht. Das hatte er auch gar nicht nötig, er wusste ohnehin das meiste. Jedenfalls das, was von Bedeutung war, und das, wofür sie sich schämte. Es blieb ihr erspart, es ihm selbst zu erzählen.
    Und er stellte auch keine Fragen.
    Sie begann, sich über die gelegentlichen Anrufe Gedanken zu machen, die sie im Laden erhalten hatte. Sie hatte immer geglaubt, es handelte sich um Teppichhändler. Aus dem Iran, aus Pakistan, Afghanistan oder der

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