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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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von der Theorie, dass es sich um ein Waspknife gehandelt haben könnte, habt ihr gehört?«
    Claesson und Özen nickten. Özen war fast peinlich wortkarg, fand Claesson. Er erzählte kurz von dem Telefonanruf, den er gerade erhalten hatte. Das Hotel wurde mit der Visa-Karte einer schwedischen Bank bezahlt.
    »Es fragt sich, wo er dann hingegangen ist.«
    »Haben wir Glück, dann ist er in ein anderes Hotel umgezogen«, meinte Claesson. »Und mit noch mehr Glück in ein seriöses Hotel mit Gästebuch, das Geld für das Zimmer sehen und irgendwann das Gepäck loswerden will. Früher oder später werden sie von sich hören lassen«, meinte er voller Überzeugung und schenkte sich Bier nach.
    Sie aßen die Meze, die Vorspeisen, die den Appetit auf das Hauptgericht anregen. Die Auswahl war gigantisch. Özen hatte auch für Claesson bestellt, Dolma, mit Reis gefüllte Weinblätter, Blätterteiggebäck mit einer Bohnenfüllung und Joghurt mit Knoblauch. Alles gar nicht übel. Anschließend wollten sie gegrillten Fisch und Salat essen, der hauptsächlich aus klein gehackten Tomaten, glatter Petersilie und Zwiebeln bestand.
    »Wunderbar und sehr typisch«, erklärte Özen auf Schwedisch. »Meist mit ein wenig Zitrone und Olivenöl.«
    Merve verschwand auf die Toilette, und Cem rauchte ein paar Schritte entfernt eine Zigarette.
    »Kannst du gut kochen?«, fragte Claesson an Özen gewandt.
    »Ja, allerdings«, erwiderte Özen ohne Bescheidenheit.
    »Dann kriegen wir ja bald eine Kochmannschaft auf der Dienststelle zusammen. Gotte, auch wenn er jetzt bald in Rente geht, Lennie Ludvigsson, der einen Kochwettbewerb nach dem anderen gewinnt, und jetzt noch du und dann natürlich noch … tja …«
    Er zuckte mit den Schultern und schaute auf den Tisch, konnte seine zufriedene Miene aber nicht ganz vor Özen verbergen.
    »Du auch?«
    »Tja. Veronika kocht nicht gern, deswegen habe ich das übernommen. Aber es macht mir Spaß«, sagte Claesson begeistert.
    Merve und Cem nahmen wieder Platz. Merve erzählte, Kriminalkommissar Fuat Karaoğlu habe eine schwerkranke Ehefrau, die er im Rahmen seiner Möglichkeiten selbst pflege. Deswegen konnte er heute Abend nicht dabei sein.
    »Das ist aber bedauerlich«, meinte Claesson. »Hoffentlich wird sie bald gesund.«
    »Leider stehen die Chancen dafür schlecht«, erwiderte Merve. »Sie ist schon lange krank. Ein Leiden, das den ganzen Körper befällt. Sie kann sich kaum noch bewegen.«
    Claesson trank einen großen Schluck Efes, das würzige Bier. Er spürte, wie ihm der Alkohol in den Kopf stieg und seine Müdigkeit noch verstärkte. Er würde an diesem Abend sofort einschlafen, so viel war sicher, und nicht daliegen und an die Decke starren, wie er erst geglaubt hatte. Keine Kinder würden in seinem Bett liegen, sich hin und her wälzen und im Schlaf murmeln.
    Wie es wohl Veronika ging? Auf ein schlechtes Gewissen legte er jetzt aber keinen Wert.
    »Worum geht es eurer Meinung hier?«, fragte Merve.
    Özen schwieg. Claesson zuckte nur mit den Achseln.
    »Keine Ahnung. Wir können nur Mutmaßungen anstellen. Teure Teppiche, Rache oder Vergeltung für etwas, was wir noch nicht herausgefunden haben? Oder vielleicht ist ganz einfach der Falsche ermordet worden? Istanbul ist eine Großstadt … dort gerät man leicht mal jemandem in die Quere … Wenn wir diesen Fall lösen können, dann ist das gut. Mehr können wir nicht tun«, meinte er. »Jedenfalls ist es schön, hier zu sein. Skål, wie wir auf Schwedisch sagen!«
    Sie hoben ihre Gläser. Merve trank Wasser. Mustafa Özens Augen funkelten. Insbesondere, wenn er Merve ansah, stellte Claesson fest und grinste.
    Ihr Handy klingelte. Sie wandte sich ab, während sie sprach. Die Stimme klang abwechselnd ruhig und verärgert. Ihr Freund?, überlegte Claesson.
    Sie beendete das Gespräch und sagte: »Meine Mutter.« Dann lächelte sie ironisch. »Sie wollte wissen, ob ich einen netten Abend habe.«
    »Und?«, fragte Claesson.
    »Allerdings.« Sie lächelte die schwedischen Gäste an, und die Stimmung am Tisch wurde noch ungezwungener.
    »Dann holen wir euch morgen ab«, sagte sie, als es Zeit zum Aufbruch war. »Erst Hotel Arkadia, dann der Große Basar und die Teppichhändler. Ist das in Ordnung?«
    »Ja«, antwortete Claesson. »Stimmt es, dass wir um 14 Uhr zur Identifikation in der Gerichtsmedizin sein sollen? Diese Uhrzeit habe ich der Witwe am Telefon genannt. Wir müssen sie im Hotel abholen.«
    »Gib mir ihre Handynummer, dann kümmere

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