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Lupus - Ankunft der Woelfe

Lupus - Ankunft der Woelfe

Titel: Lupus - Ankunft der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Twin , Sue Twin
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chemische Substanzen und Kameras ein.
    »Wir haben DNA-Proben sowie Fingerabdrücke von fünf Personen gefunden und sind jetzt hier fertig. Ihr könnt ran.« Ein Mann von der Spurensicherung ließ geräuschvoll die Verschlüsse eines Metallkoffers zuschnappen, nahm den Koffer vom Glastisch und ging an Cube vorbei, gefolgt von seinen Leuten, die sich im Hausflur aus ihren weißen Schutzanzügen schälten und in ihre gefütterten Winterjacken schlüpften.
    »Ihr wisst Bescheid?«, sagte Cube zu den neu angekommenen Kripoleuten, die sich im Flur am Team der Spurensicherung vorbeidrängten und Stapelboxen hereintrugen.
    »Wir durchforsten sämtliche Schränke und Regale nach Akten und medizinischen Unterlagen. Auch Datensticks, Festplatten und Kameras. Wir nehmen alles mit.«
    Durch die noch immer offen stehende Haustür zog frostige Winterluft in den Flur und bitzelte in seiner Nase. Es roch nach Schnee, wie Cube wohltuend registrierte. Alles war besser als der beißende Gestank von geronnenem Blut, der nur langsam aus dem Flur der Villa weichen wollte. Die Haustür fiel mit dumpfem Knall ins Schloss.
    Er sah sich im Wohnraum um. »Fangen wir hier an! Computer, Festplatten und Papiere. Auch Fotoalben und Fotos einpacken! Alles, was mit der Forschungsarbeit von Becker und seinen Aufträgen als Wissenschaftler im Zusammenhang stehen könnte«, sagte er, zog seinen Mantel aus und legte ihn auf einen der weißen Designersessel.
    Frantz warf seine Softshell-Jacke auf das Ledersofa, krempelte sich die T-Shirt-Ärmel hoch und zuckte mit den Schultern. »Mich würde noch immer brennend interessieren, wie du den Staatsanwalt dazu überreden konntest, dass wir Beckers Villa durchsuchen dürfen. Immerhin gilt Becker nur als vermisst. Wenn auch unter sehr mysteriösen Umständen. Und er ist nicht der Serienmörder, den wir gesucht haben.«
    »Reine Überzeugungskraft. Eine Sache der Rhetorik.« Cube drehte sich um und überlegte, wo er mit Suchen beginnen sollte.
    Frantz pfiff durch die Zähne. »Lebt auf ziemlich großem Fuß, der Herr Professor, wenn ich mir das hier so anschaue. Kamin, elegante Designermöbel und protzige Ölschinken an den Wänden.«
    »Ich will wissen, was die Sachen wert sind. Alle.«
    Frantz räusperte sich. »Das hat mit dem möglichen Betrug im Enhancement-Projekt aber nicht mehr viel zu tun.«
    Cube nickte. »Ja, ich bin mir dessen bewusst. Trotzdem lass ich es prüfen. Ich will alles über Becker wissen. Wirklich alles.«
    »Für mich stellt sich noch immer die Frage, warum die beiden Krankenschwestern sterben mussten und nicht nur die Urologin«, mischte sich Ole Baum in das Gespräch ein.
    »Wenn Edens Anschuldigungen wahr sind, dann hängt Becker da sehr tief mit drin«, sagte Frantz und trat ans bodentiefe Panoramafenster.
    »Leider können wir Eden nicht mehr befragen«, ergänzte Cube mit scharfem Unterton und dachte an den verpatzten Einsatz der SEK-Leute. Er drehte sich um und öffnete die Tür einer hochglanzlackierten Vitrine. In den Fächern fand er mehrere Ordner. Auf deren Rücken hatte jemand mit schwarzem Filzstift Jahreszahlen vermerkt. Zunächst zog er die jünger datierten Mappen hervor und packte sie in die Box, die auf dem Boden stand. Dann nahm er eine Kladde älteren Datums und öffnete sie.
    Zuoberst fand er die Kopie einer Liste mit spanischen Namen. Wie unter Zwang blätterte er weiter und suchte auf der zweiten Seite den Namen Mendez. Buenvenida Mendez. Nichts. Natürlich nicht. Sah er jetzt überall Gespenster? Mit zittrigen Fingern stellte er den Ordner in die mitgebrachte Box und holte tief Luft. »Der Lesestoff wird uns vermutlich in nächster Zeit nicht ausgehen.«
    Frantz nahm den Gesprächsfaden um Becker erneut auf, während er eine Schublade öffnete und Zettel, ungeordnete Papiere und Briefe hervorzog. »Nach dem jetzigen Stand der Ermittlungen gehen wir also davon aus, dass der Medizinstudent Eden die beiden Krankenschwestern ermordet hat, um von der toten Urologin abzulenken. Und Professor Becker hat ihn dazu angestiftet und unter Drogen gesetzt.«
    Cube drehte sich zu Frantz um. »Ja, es sieht ganz danach aus. Hätten wir nur die tote Urologin gehabt, dann hätten wir keinen Serienmörder gesucht, sondern äußerst gründlich in ihrem privaten und beruflichen Umfeld nach einem Tatmotiv geforstet. Dabei wären wir zwangsläufig sehr bald auf die Enhancement-Forschung und auf Becker gestoßen. Möglicherweise hat die Urologin in ihren Protokollen bereits Andeutungen

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