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Lupus - Ankunft der Woelfe

Lupus - Ankunft der Woelfe

Titel: Lupus - Ankunft der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Twin , Sue Twin
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Woche noch krankgeschrieben?«
    »Ja, sie hat eine schwere Erkältung«, bestätigte Cube. »Habt ihr was Neues zur dritten Leiche?«
    Frantz schüttelte den Kopf. »Sieht alles nach demselben Mörder aus. Wieder Kratz- und Beißspuren. Die Obduktion ist um 13 Uhr.«
    Cube blinzelte. »Ich weiß es bereits.«
    Frantz zog überrascht eine Augenbraue hoch. »Du siehst schlecht aus«, sagte er und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Ich dachte, du bist wieder voll diensttauglich? Habe Frieder gerade auf dem Gang getroffen.«
    »Bin ich auch. Ich habe nur schlecht geschlafen.«
    »Ich verstehe.«

43
    Soko, 13:00 Uhr
    B is mittags hatte er die ersten zehn Personen von der Liste durchtelefoniert. Sie alle waren bei Professor Palmer wegen Schönheitskorrekturen in Behandlung. Und alle waren zufrieden mit dem Ergebnis. Monika hatte tatsächlich ihr Gesicht glätten lassen. Eine andere Frau hatte nach der Schwangerschaft den Bauch in die alte Form bringen lassen. Ein Mann hatte sich die Schlupflider entfernen und das Doppelkinn straffen lassen.
    Den wichtigsten Mann auf der Liste aber hatte Cube nicht erreicht: Brian Eden, ein Medizinstudent – wie Timo Zweiter. Eden stand an neunter Stelle. Von einem Gespräch mit ihm erhoffte er sich am meisten.
    Er speicherte die Daten, verließ das Büro und betrat das schöne alte Treppenhaus. Der Geruch ranziger Fettschwaden schlug ihm entgegen. Betont langsam schlenderte er die Marmorstufen hinunter und ging in die überheizte Kantine. Hektisches Stimmengewirr empfing ihn. Er empfand den Lärm als Körperverletzung, griff todesergeben ein beigefarbenes Tablett vom Stapel und stellte sich in die Reihe der Essensausgabe.
    Ole Baum stand vor ihm und orderte Bratwurst mit Kartoffelsalat.
    Cube trat an den Tresen und bestellte Salat sowie ein trockenes Brötchen.
    Baum drehte sich um. »Hey, Cube, hat dir die Bestie auf den Magen geschlagen?«
    »Ich muss abnehmen.« Cube grinste mit zusammengebissenen Zähnen.
    Baum schaute auf Cubes zerkratzten Handrücken.
    »Bist du im Wald dem Rotwild nachgestiegen. oder warum ist deine Hand so zerkratzt?«
    »Ach, das ist nichts. Bin beim Joggen gestolpert.«
    »Wohl eher beim Vergraben von Bella?« Baum lachte über seinen Witz. »Nichts für ungut, ich habe schon gehört, dass du wieder voll einsatzfähig bist. Schiller hat wohl mit deiner Innendienstanweisung etwas übertrieben reagiert. Aber wenn Frieder sagt, dass du arbeiten kannst …«
    »Der Flurfunk scheint ja wie immer bestens zu funktionieren. Entschuldige, ich habe noch eine Menge zu arbeiten. Ich esse am Schreibtisch.«
    Er drehte sich um und ging. Im Treppenhaus begegnete er Schiller und blickte ihn wütend an.
    »Cube, so warten Sie doch«, rief sein Chef. »Ich konnte den Dienstplan nicht mehr für heute auf den Kopf stellen. Ab morgen sind Sie wieder voll im Team. Der junge Kollege macht das schon mit der Obduktion. Was würde es bringen, wenn Sie da auch noch rumstehen? Ich brauche Sie vor allem hier für die Ermittlungsarbeit. Gibt es was Neues von Timo Zweiter?«
    »Immer noch vermisst«, brummte Cube. »Ich höre mich weiter in Medizinkreisen um. Möglicherweise gibt es einen Zusammenhang. Ich verfolge da eine Spur, die zur BEA-Klinik führt.«
    »Inwiefern?«
    »Der Vermisste befindet sich zusammen mit einer Selbstmörderin auf einer Patientenliste.«
    »Ich sehe keinen Zusammenhang.«
    »Das erkläre ich Ihnen morgen.«
    »Von wem haben Sie die Liste?«
    »Geben Sie mir noch einen Tag.«
    »Cube!«
    »Morgen!«
    »Ich will einen Bericht!«
    »Ich weiß. Kriegen Sie!«
    Er drückte seinem Chef das Tablett in die Hand. »Hier! Ich spendiere Ihnen einen Salat.«
    Dann rannte er die Treppe hinauf, riss seinen Mantel vom Haken und verließ das Büro. Er blickte auf die Uhr. 13 Uhr. Wenn er sich jetzt beeilte, schaffte er es vielleicht doch noch rechtzeitig in die Rechtsmedizin, bevor die Obduktion abgeschlossen war. Egal, was Schiller sagte.

44
    Rechtsmedizin, zur selben Zeit
    E va Palmer schob die Bahre mit der Leiche in den Sektionssaal.
    Am anderen Ende des Saales, am letzten Sektionstisch, beendete Professor Steinmeier gerade einen Vortrag vor einem Tross Studenten und doppelt so vielen Presseleuten. »Meine Damen und Herren, riechen Sie die Mischung aus Formaldehyd, Verwesung und Fäulnis? Atmen Sie tief ein! Daran müssen Sie sich als angehende Rechtsmediziner gewöhnen.«
    Der beißend süße Geruch des Todes kitzelte sogar Evas unempfindliche Nasenschleimhäute. Ein

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