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Lupus - Ankunft der Woelfe

Lupus - Ankunft der Woelfe

Titel: Lupus - Ankunft der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Twin , Sue Twin
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Medizinstudent, mit dem Sie sich auf einer Liste befinden.«
    Zweiter zuckte mit den Schultern. »Brian also. Ja, kann sein. Ich kenne viele Medizinstudenten. Was für eine Liste?«
    »Er gilt auch als vermisst«, verdrehte Cube ein wenig die Tatsachen, dabei hatte er Eden lediglich noch nicht erreicht. Aber manchmal kam er mit solchen Methoden überraschend schnell ans Ziel. »Waren Sie zusammen in Las Vegas?«
    »Nein.« Der Student lachte. »Nein, wirklich nicht. Ich gehe mit Mädchen aus, wenn Sie das meinen.«
    »Wissen Sie, wo sich Brian Eden zurzeit aufhält?«
    »Keine Ahnung. Ich weiß nicht einmal, ob ich ihn kenne. Ist das so ein Großer mit einem Äskulapstab als Kettenanhänger um den Hals? Ein Angeber. Nein, ein Spinner.«
    »Wann haben Sie ihn denn das letzte Mal gesehen?«
    »Ich glaube, im Projekt.«
    »In der Enhancement-Forschung der BEA-Klinik?«
    »Ja, wir sind dort beide Probanden.«
    »Kennen Sie die anderen Probanden?«
    »Nur vom Sehen.«
    »Sagt Ihnen der Name Tabea Niemann etwas?«
    »Nein, muss ich die kennen?«
    »Die Dame hat sich vor Kurzem die Nase in der BEA-Klinik richten lassen.«
    »Haben Sie ein Foto?«
    Cube öffnete sein Smartphone, klickte sich durch die Dateien und hielt ihm das Display hin.
    »Ja, kenne ich. Aber nur vom Sehen. Die ist auch in dem Enhancement-Projekt. Aber keine Medizinstudentin. Leider. Deshalb haben wir uns auch nicht wiedergesehen. Hab nur einmal mit ihr auf dem Gang gequatscht. Ist die auch vermisst?«
    »Nein, sie hat sich das Leben genommen.«
    »Das tut mir leid. Ehrlich.«
    »Mir auch.«
    Cubes Blick fiel auf ein medizinisches Fachbuch, das auf dem unaufgeräumten und verstaubten Metallschreibtisch zwischen Laptop und Notizen lag. Auf dem antik anmutenden, schweren Einband war ein Gehirn abgebildet. Direkt neben der Amygdala klebte der Button mit dem RFID-Chip der Leihbibliothek.
    Der Ermittler verschränkte die Arme und lächelte. »Vielleicht können Sie mir noch einen Gefallen tun. Können Sie mir noch etwas zum Enhancement-Projekt sagen?«
    »Ja, es geht um die Verbesserung der Gehirnleistung. Tuning sozusagen.«
    »Wie muss ich mir das vorstellen?«
    Der Student nahm seinen Tablet-Reader und zeichnete die Umrisse eines Gehirns mit einem dünnen Plastikstift aufs Display. Dann schraffierte er das Gehirn und malte zusätzlich dunkle Flecken. »Wir nutzen einen Großteil des Gehirns nicht. Das ist der schraffierte Bereich. Manche Menschen haben aber auch zerstörte Areale. Durch Krankheit, Alzheimer, Schlaganfall oder Tumore verletzte Regionen, die nicht mehr arbeiten. Das sind die dunklen Flecken. Seit Jahrzehnten arbeitet die Gehirnforschung daran, zerstörte Areale zu reparieren. Doch es liegt auf der Hand, wenn die dunklen Flecken verschwinden und andere Gehirnzellen die Funktion mit übernehmen sollen, dann müssen wir uns auch dem schraffierten Bereich zuwenden. Wenn man dort aber die Leistung des Gehirns verbessert, und man hat dabei einen völlig gesunden Menschen vor sich, dann muss seine Gehirnleistung zwangsläufig besser werden. Zumindest kann man das annehmen. Merkfähigkeit, Kombinationsvermögen, Denkleistung, Reaktion, Sehen, Hören, ja alles wird im Gehirn umgesetzt. Nehmen Sie zum Beispiel die Augen. Ohne intakten Sehnerv kann man nicht sehen. Ohne Gehirn aber auch nicht, denn erst das Gehirn setzt die Reize in Bilder um.«
    »Nehmen wir mal an, jemand hat eine besonders gute Nase. Er nimmt mehr wahr, als andere Menschen, kann quasi schnüffeln wie ein Hund. Liegt das dann am Gehirn?«
    »So einfach lässt sich das nicht beantworten. Es ist möglich, dass seine Nasenschleimhäute die Duftstoffe besser aufnehmen. Es ist aber auch möglich, dass seine Gehirnleistung besser ist und er deshalb die Gerüche nur genauer einordnen, analysieren und erkennen kann. Training führt zu besserer Leistung. Störende Reize müssen reduziert werden. Ein guter Parfümeur fällt nicht vom Himmel. Auch er muss an seinem Talent arbeiten.«
    »Was sind die konkreten Ziele im Enhancement-Projekt?«
    »Natürlich Kranke zu heilen, die einen Teil ihrer Gehirnleistung verloren haben. Alzheimer-Patienten zum Beispiel.«
    »Aber die BEA-Klinik ist eine Privatklinik und macht Schönheitsoperationen. Wie passt Gehirntuning von kranken Menschen dazu?«
    Zweiter zog die Stirn kraus. »Das liegt doch auf der Hand. Die BEA-Klinik will nicht den kranken, sondern den gesunden Menschen helfen. Sie will sie verbessern. Wir sind eine Leistungsgesellschaft. Jeder will

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