Lust auf ihn
sehr sogar. Auch wenn sie mich jedes Mal ziemlich traurig macht. Doch im Grunde komme ich ausschließlich wegen der Musik hierher, und ich möchte sie an keinem Abend mehr missen. Was ich nur sehr schade finde, ist, dass man nie den Künstler zu sehen bekommt. Anfangs dachte ich noch, dies wäre eines jener modernen Pianos, in die man lediglich eine CD einlegt, woraufhin das Instrument dann alles von ganz alleine macht, so perfekt klang die Musik. Doch dann fiel mir auf, dass die Stücke, die ich schon gehört hatte, jedes Mal ein wenig anders klangen.“
„Ich glaube, die großen Hotels wollen das nicht anders als so. Einerseits dient die Abschirmung der Lautstärkereduzierung. Ein Flügel kann bei entsprechendem Anschlag ganze Konzertsäle füllen, so aber bleibt die Musik stets im Hintergrund, und die Gäste können sich problemlos unterhalten. Außerdem gehtes den Hotels nicht um die Kunst, sondern um ihre Kunden, hinter deren Interessen die Künstler zurückzustehen haben. Es ist so ähnlich wie bei einem Boeuf Stroganoff: Für die Gäste sind die Speisen und Getränke und das Ambiente ausschlaggebend, keineswegs jedoch der Koch, der sie zubereitet. Der werkelt unerkannt und ungelobt in der Küche.“ Während seines gestenreichen Vortrags wirkte er äußerst engagiert, so als behandele er ein Thema, das ihm tatsächlich etwas bedeutete.
Lisa schmunzelte. Seine Argumentation hatte etwas ungemein Zwingendes an sich. Für sie hinterließ er für sein Alter einen eindeutig zu kompetenten Eindruck in der Sache. Sie überlegte, ob sie es vielleicht mit einem dieser unangenehmen Aufschneider zu tun hatte, und das auch noch kurz vor dem zu Bett gehen.
„Da mögen Sie schon recht haben. Es ist trotzdem sehr schade, jedenfalls empfinde ich das so. Ich weiß nicht, warum ich das nun gerade Ihnen erzähle, ich kenne Sie ja überhaupt nicht – hm, muss wohl der Alkohol sein –‚ aber vorhin bei „Save the last dance“ habe ich sogar ein klein wenig geweint, so wunderschön traurig hat das geklungen. Es erinnerte mich zudem an eine unerfüllte Liebe während meiner Jugendzeit.“
„Darf ich es ganz speziell noch einmal für Sie spielen?“
Sie war viel zu konsterniert, um darauf antworten zu können, doch das brauchte sie auch nicht, denn er hatte ihr die Entscheidung längst abgenommen und sich auf den Weg zu seinem Flügel gemacht.
Für sie interpretierte er den Song fast noch leidender als beim ersten Mal. Die einzelnen Töne perlten wie verloren gegangene Tränen durch den Raum und trafen sie mitten in ihr Herz. Der Atem stockte ihr. Sie war drauf und dran, sich hoffnungslos in den jungen Pianisten zu verlieben.
Als er zu ihr zurückkehrte, begrüßte sie ihn mit Champagner. Einladend lächelte sie ihn an.
„Ich habe mir erlaubt, Ihnen ein Glas mitzubestellen. Sie trinken doch einen Champagner mit, oder? Ach, es war einfach wundervoll, vielen Dank dafür. Sie scheinen sehr genau zuwissen, wie man sich in das Herz einer Lady spielt, nicht wahr?“
Mit einer einzigen geschmeidigen und fließend harmonischen Bewegung nahm er sein Glas in die linke Hand und setzte sich auf den Barhocker, um sich ihr dann so zuzuwenden, dass seine rechte Hand mit Leichtigkeit unter ihren Rock schlüpfen konnte, wo sie unmittelbar oberhalb der Strumpfhalter auf ihren elegant übereinandergeschlagenen Oberschenkeln zur Ruhe kam, die sie jedoch – als hätte er es befohlen – sogleich öffnete, damit er sich nun umso ungehinderter zwischen ihren Beinen und im Bereich ihres magischen Dreiecks kundig machen konnte.
Was er dann auch ziemlich ungeniert tat, denn nur wenige Augenblicke später waren seine Finger bereits unter ihren Slip geglitten, um dort ihr Unwesen zu treiben. Sie war in diesem Augenblick froh, sich wieder einmal an eine recht uneinsehbare Nische der Bar gesetzt zu haben, wie sie es an den meisten anderen Abenden pflegte, und zwar auf einen Sitz, den man in der Zwischenzeit als ihren Stammplatz hätte bezeichnen können, und von dem sie nicht nur eine ungehinderte Sicht auf den größten Teil des Raumes hatte, sondern der ihr durch den Bartresen vor ihr und die Wand hinter ihr auch ein Mindestmaß an Schutz und Privatsphäre bot.
Nachdem Marcels Finger zunächst einige Male tief in ihre Spalte vorgedrungen waren, machten sie sich ganz gezielt an ihre Klitoris heran.
Flehentlich sah sie ihn an. „Bitte Marcel! Wenn du so weiter machst, werde ich gleich hier vor allen Leuten die Contenance verlieren.“
Ohne
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