Lust auf ihn
bekommt?“
Verschmitzt lächelnd schaute er ihr auf den Busen. „Man kann dabei wunderbar reife willige Ladies abschleppen. Was will ein Mann wie ich mehr?“
„Komm, nun red nicht so mit mir. Du weißt genau, dass ich es ernst meine“, empörte sie sich.
„Und was soll das werden, wenn es fertig ist? Abends die heiße Geliebte, die alles mit sich machen lässt, und am Nachmittag meine Mutter?“
„Marcel, bitte!“ Sie seufzte und starrte erbost zur Seite.
„Okay, ich mag dich ja auch, sonst würde ich mich bestimmt nicht mit dir hier zum Bier treffen. Lisa, Hilton ist für mich nur ein Job. Irgendwie muss ich auch mal Geld verdienen. Die ganze Musiziererei verschlingt nämlich ungeheuer viel Geld, denk nur mal an die Instrumente. Ich kann doch nur deshalb im Hilton so gekonnt aufspielen, weil ich zu Hause ein ähnlich leistungsfähiges Piano herumstehen habe, auf dem ich regelmäßig und intensiv übe. Und die reichen Ladies, die danach von mir beglückt werden wollen, haben sich leider bislang noch nicht dazu durchringen können, mich für meinen einmaligen After-Bar-Service zu bezahlen, obwohl dies mehr als angemessen wäre.“
Sie schaute ihn überrascht an. „Oh Entschuldigung, das ist mir noch gar nicht in den Sinn gekommen. Möchtest du das?“
Er schien verdutzt über ihre unerwartete Frage zu sein. Zärtlich nahm er ihr Handgelenk. „Von dir auf gar keinen Fall! Unsere Beziehung ist mir in der Hinsicht heilig. Auch möchte ich nicht, dass sie durch so etwas beschmutzt und entwertet wird.“
Sie war über seine Worte so überrascht und gleichzeitig gerührt, dass sie ihn spontan auf den Mund küsste, was nun wiederum die um sie herum sitzenden Gäste verwunderte, die bis dahin eher ein nichtsexuelles Verhältnis zwischen den beiden recht ungleichen Personen angenommen hatten.
Er atmete tief ein, bevor er zu seiner Erklärung ansetzte.
„Also Lisa es ist so. Ich bin schon seit mehr als acht Jahren sehr eng mit zwei anderen Musikern befreundet. Wir musizieren seit Anbeginn an, schon als wir praktisch noch Kinder waren. Vor zwei Jahren haben wir dann eine Jazz-Rock-Band gegründet – nur Keyboards, Bass und Percussions –‚ in die unsere ganze musikalische Leidenschaft und Energie fließt. Leider ist es damit so gut wie unmöglich, Erfolg zu haben oder auch nur ein ganz normales Auskommen zu verdienen. Allerdings möchten wir uns auch nicht verbiegen lassen und jede Menge Kompromisse und Zugeständnisse an den Mainstream-Geschmack machen. Es ist unser Ding, und das soll es auch bleiben. Bedauerlicherweise fehlt es praktisch an allem. Beispielsweise haben wir kein Management, das uns Auftritte besorgt und die notwendigen Connections zur Musikindustrie herstellt.
Es ist auch niemand unter uns dabei, der dies ersatzweise tun könnte oder gar möchte. Wir sind dazu alle viel zu sehr Musiker.
Manchmal denke ich, ich gehöre mit meinen 22 Jahren bereits zum alten Eisen, zu einer längst vergangenen Zeit, als die Leute noch glaubten, man könnte einfach nur durch gute Musik und Qualität überzeugen. Das ist aber heute keineswegs mehr der Fall. Da musst du mit irgendetwas anderem auffallen, irgendwelche Sachen, die dich für die Medien interessant machen, beispielsweise wenn ich nicht regelmäßig dich, sondern stattdessen Charlotte Roche ficken würde.“
„Ja damit kann ich nun leider überhaupt nicht dienen.“ Sie biss sich auf die Lippen, um ihr Lächeln zu verbergen.
„Siehst du. Und genau deshalb werden wir für immer und ewig verkannte Genies bleiben und ein Leben in Tristesse führen müssen. Glücklicherweise sind da noch unsere heimlichen Fans, die sich von uns bereitwillig ficken lassen.“
Sie runzelte die Stirn. „Sind es außer mir noch andere? Entschuldige meine Frage, aber ich bin ein großes Mädchen und kann die Wahrheit vertragen. Ich weiß, dass du dich mit mir nur wegen Sex triffst.“
„Ach was weißt du denn schon. Nein, du bist die Einzige.“ Sichtbar verärgert schaute er der Kellnerin auf die Beine.
Sie war von seiner Antwort alles andere als überzeugt und bohrte nach. „Hm, interessant. Das hätte ich nun wirklich nicht gedacht. Auch keine in deinem Alter, keine feste Freundin?“
„Nein nur du. Und ich freue mich jeden verdammten Tag darauf, dich endlich zu sehen.“ Laut und deutlich hatte er es von sich gegeben, sodass nun selbst ihre Tischnachbarn amüsiert zu ihnen herüber schauten.
Er konnte überhaupt nicht ermessen, wie gut ihr seine Worte in
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