Lust de LYX - Ergebener der Lust (German Edition)
bedrohliche Grinsen in seinem kantigen Gesicht rieten ihr, sich ihre Reaktion genau zu überlegen.
Claire versuchte, die Beine anzuziehen. Seile schnitten in ihre Knöchel. Sie zog wieder mit den Armen, doch auch dort kam sie nicht frei, und bestürzt erkannte sie, dass sie an die vier Bettpfosten gefesselt war. »Was … was soll das?«
»Du sagtest doch, dass du verführt werden möchtest. Ich entspreche lediglich deinem Wunsch.«
Ihr Herzschlag beschleunigte sich, als sie beobachtete, wie er über dem Tisch rechts von ihr mit der Hand durch die Luft wischte. Eine Reihe von Gegenständen manifestierte sich dort wie aus dem Nichts. Eigentümliche, offenbar gummiartige phallusförmige Objekte, von denen sie bislang nur gelesen hatte, die sie der Beschreibung nach jedoch erkannte.
Ängstliche Unruhe überfiel sie. In dem verzweifelten Versuch, sich zu befreien, zerrte sie noch kräftiger an den Fesseln. Schmerz durchzuckte ihre Glieder. »Das … das ist es aber nicht, was ich im Sinn hatte.«
Ashur lachte hässlich auf, während er die Feder ablegte und nach einem schmalen violetten Dildo griff. »Nein? Ich denke, du lügst. Ich schätze, dass Violett sogar deine eigene Farbentscheidung war.«
Oh
verflixt!
Claire gab den Widerstand auf. Ihre Wangen brannten und sie starrte zu ihm hoch. Er konnte unmöglich von ihren Fantasien wissen! Sie hatte sie nie jemandem anvertraut.
Ihr Unbehagen steigerte sich ins Unermessliche. »Bist du … ein Ghul?«
Ashur quittierte das mit einem weiteren Lachen, dessen erregender, aber gleichzeitig bedrohlicher Klang ihr eigentlich keine Schmetterlinge im Bauch bescheren sollte. »Nein. Ich bin vom Stamm der Marid.«
Claire seufzte erleichtert. Die Marid besaßen große Macht, galten aber dennoch als vernünftig, wenn es um Verhandlungen ging. Sie blieben unter sich, wurden von den anderen Dschinn-Stämmen als ehrenwert erachtet und begaben sich selten ins Reich der Menschen, es sei denn, sie wurden dazu gezwungen. Es waren die Ghule, vor denen man sich fürchten musste: die niedersten aller Dschinn. Sie konnten fremde Gedanken ausspionieren. Tatsächlich liebten sie es, diese Fähigkeit einzusetzen, um Menschen zu quälen und die Schwachstellen einer Seele aufzuspüren.
»Allerdings«, warf Ashur ein – die Augen auf die sich windende Claire gerichtet – und erprobte mit der freien Hand die Länge des Dildos, »hat meine Gebieterin mir ein paar äußerst nützliche Ghul-Tricks beigebracht.«
Mit geweiteten Augen beobachtete Claire, wie er das Spielzeug streichelte, als wäre es sein eigener Penis. Ihr Herz hämmerte so heftig, dass das Blut in ihren Ohren zu tosen schien.
Er hatte ihre Fantasien ausspioniert! Das war definitiv kein Traum gewesen.
Panik überfiel sie und legte sich wie Eisenketten um ihre Brust. Nun kämpfte sie ernsthaft gegen die Fesseln an. »Binde mich los! Sofort! Ich befehle es.«
Ashur schlich ums Bett herum, setzte sich schließlich neben sie und beugte sich so nah an ihr Ohr, dass sein Moschusduft ihre Sinne überwältigte. »Wie war das? Ich fürchte, ich habe nicht richtig gehört. Versuch es noch mal,
noor
. Befehlige mich.«
Es schwang gerade genug Gehässigkeit in dem Wort
noor
mit, um ihr zu verdeutlichen, dass dies ganz sicher keine süße Verführung werden würde. Ashur war wütend, weil sie ihn nicht freigegeben hatte. Und jetzt bediente er sich ihrer Fantasien, um sie zu quälen. Ob er ein Ghul war oder ein Marid spielte keine Rolle. Ashur hatte mehr als nur erotische Fähigkeiten von seiner Gebieterin gelernt.
Ihre Furcht steigerte sich rasant. Claire versuchte, Ashur mit bloßer Willenskraft zum Zurückweichen zu bringen, doch er rührte sich nicht von der Stelle. Als er abermals lachte, wurde sie von ihrer Angst übermannt.
»Du bist nicht an den Opal gebunden,
noor
. Nur ich bin das. Was bedeutet, dass es meine Entscheidung ist, wie ich dich verführe.«
Oh
nein, nein
…
»Entspann dich.« Sein Atem strich heiß über ihr Ohr. »Das hier wird Spaß machen.«
5
Claires Herz raste, als Ashur sich zurücklehnte. Sein triumphierendes Grinsen bescherte ihr eine beklemmende Vorahnung auf das, was er vorhatte.
Mit großen Augen musste sie mit ansehen, wie er aufstand, wieder an den Tisch trat, die Feder und einen schwarzen, seidig glänzenden Schal zur Hand nahm und beides zusammen mit dem violetten Dildo zum Bett trug.
»Ganz ruhig«, ermahnte er sie, als sie gegen die Fesseln ankämpfte. »Du erreichst damit nichts weiter, als
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