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Lust de LYX - Träume der Sehnsucht (German Edition)

Lust de LYX - Träume der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Träume der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Hunter
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»Erst werde ich von irgendeinem sexy Riesen gekidnapped, gefangen gehalten und gejagt, dann stolpere ich in dieses Loch, irgendwelche Geisterstimmen säuseln mir ins Ohr, und jetzt soll ich mit irgendeiner körperlosen Frau Ratespiele spielen? Mit reicht’s!«
    »Na, der Ursprung mag ja einen Hang zu ätherischen Säuseleien haben, aber sonderlich nett finde ich es nicht, dass du sie gleich so beleidigst. Ich meine …«
    »Wer bin ich?«, unterbrach er die Stimme namens Nuran schroff.
    Sie schwieg, und Nolan fürchtete schon, dass er sie verscheucht hatte. Dann: »Ist das wirklich dein Ernst?«
    Nolan atmete tief ein und fuhr sich durch das Haar. »Ja«, sagte er schlicht.
    »Du erinnerst dich an nichts?«
    »Nuran …«
    »Schon gut, schon gut. Also, wie kann ich dir helfen?«
    »Wer bin ich? Was mache ich hier? Was hat es mit diesem Zeichen auf sich? Und was will Keith von mir?«
    Wieder schwieg Nuran für lange Zeit. Nolan wagte nicht zu atmen und holte erst tief Luft, als sich auf der Oberfläche der Halbkugel eine Hand abzeichnete. Das Muster war anfangs nur so groß wie seine Handfläche, wuchs jedoch rasch an und durchstieß die Oberfläche der Kugel. Nolan erstickte einen Schrei; die Hand packte den Kragen seines Shirts und zog ihn in die Kugel hinein.
    Er stand mitten auf einer riesigen Lichtung, die von mächtigen Eichen umgeben war. Die Luft war kühl, und die letzten Fetzen des Morgennebels hingen vor ihm. Sie konnten den Blick auf die beiden riesigen Armeen nicht verschleiern, die sich auf der Lichtung gegenüberstanden. Das Klirren von Waffen hallte viel zu laut zu ihm herüber, und die Spannung einer nahenden Schlacht war nahezu greifbar.
    Wo war er hier? Was sollte das – er war doch nicht gerade wirklich von Nurans Hand in diesen Stein gezogen worden, oder? Nolan presste die Hände gegen die Schläfen.
Werde ich langsam wahnsinnig?
    »Es ist eine der letzten Schlachten, die wir gegen die Eindringlinge führten. Zu dem Zeitpunkt hätten die Häuptlinge wissen müssen, dass es nur noch ein Gemetzel und kein ernsthafter Krieg mehr war.«
    Nolan erkannte Nurans Stimme und sah zur Seite; neben ihm stand eine Frau. Ihr Gesicht war von tiefen Falten durchzogen, und das ehemals dunkle offene Haar war mittlerweile eine Mischung aus weißen und brünetten Strähnen. Doch ihre Augen waren wach und ebenso blau wie die lose Tunika, die sie trug und die nur von einem einfachen geknüpften Ledergürtel gehalten wurde.
    »Wer ist wir?«, fragte er und sah wieder zur Lichtung. Tatsächlich war eine der Armeen deutlich kleiner als die andere.
    »Kelten, Pikten, Ureinwohner – nenn es, wie du willst. Wir waren die, die zuerst auf dieser Insel zu finden waren.« Nurans klang ernst, und der scherzende Ton war aus ihrer Stimme verschwunden. »Als die ersten Männer mit Schwertern und anderen Waffen kamen, um unser Land zu erobern, haben wir es nicht verstanden. Wir wollten uns verteidigen, wir dachten, dass dieses Land uns gehörte und wir alles tun mussten, um die Eindringlinge zu vertreiben. Wie falsch wir damit lagen, wurde uns erst nach viel vergossenem Blut und damit getränkter Erde bewusst.«
    Sie wandte sich Nolan zu. »Dieses Land gehört uns nicht. Wir gehören ihm. Wir sind sein Besitz. Als wir das verstanden hatten, verstanden wir auch, dass unser Feind nicht die Menschen waren, die zu uns gekommen waren.«
    Der Boden unter Nolans Füßen tat sich auf, und er fiel. Trotz Nuran an seiner Seite verspürte er Angst. Er konnte sich auf das alles keinen Reim machen und verstand immer weniger. Der Sturz endete abrupt in einer Höhle. Nolan erkannte den Raum mit der schwarzen Halbkugel wieder, in den er vor Keith geflüchtet war. Diesmal war er aber nicht allein dort – Männer und Frauen in ebenso blauen Roben und Tuniken, wie Nuran sie trug, hockten um den Sockel auf dem Boden. Keiner von ihnen trug Schuhe, viele hatten die nackten Zehen in die schwarze Erde gegraben. Nolan entdeckte sogar Nuran unter ihnen; sie war wesentlich jünger, aber er erkannte in dem glatten Gesicht der Frau die gleichen wachen Augen. Auch ihre geschmeidige Art, sich zu bewegen, wirkte vertraut, und ihr Gesicht war ebenso ernst wie das ihrer älteren Version.
    »Wir sind der Besitz dieses Landes«, fuhr Nuran fort, während sich Nolan weiter umsah. »Nicht nur wir, sondern jedes menschliche Wesen. Und sie hat uns ausgewählt, um diese Wesen zu beschützen – jedes von ihnen.«
    Nolan wusste noch immer nicht, was das alles mit ihm

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