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Lust de LYX - Träume der Sehnsucht (German Edition)

Lust de LYX - Träume der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Träume der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Hunter
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er jedoch und zog sich den Stuhl heran, um sich der Pritsche gegenüberzusetzen.
    »Also, fang an«, sagte er abwartend.
    Nolan nickt und erzählte ihm das Wenige, das er wusste – dass er in der Zelle aufgewacht war, dass er ohne Keith nicht einmal mehr seinen Namen wusste und wie er auf der Flucht in den Ursprung gestolpert und dort von Nuran, den Sealgair und den Draoidh erfahren hatte. Nur über seine erotischen Träume schwieg er, auch wenn er bereits ahnte, dass Keith nach seiner Frage, ob sie jemals ein Liebespaar gewesen seien, Verdacht geschöpft haben musste. Als er geendet hatte, musterte Keith ihn. »Wie hast du dich gefühlt, als du von Nuran alles über die Sealgair erfahren hast?«
    Keith ruhige Frage verwunderte ihn, aber er war froh, dass sich doch endlich so etwas wie ein normales Gespräch zwischen ihnen zu entwickeln schien. Wenn man Gesprächsthemen wie alte Druiden, böse Geister und übernatürliche Kämpfer für normal hielt. »Ich weiß, ich hätte total ausflippen müssen, aber irgendwie … es fühlte sich vertraut an, als wüsste ich all das bereits und würde es nur noch einmal von einer fremden Stimme erzählt bekommen. Seltsam, oder?«
    »Nicht, wenn man bedenkt, dass du ein Draoidh bist. Was Nuran dir erzählt hat, ist die Wahrheit.«
    Nolan nickte, irgendwo tief in sich kannte er all das bereits.
    »Okay, und was hat es mit dir auf sich? Du hast mich hier unten eingesperrt, weil du etwas von mir wissen willst, oder?«
    Keith verzog das Gesicht, als hätte er Zahnschmerzen. Es bereitete ihm offensichtlich Mühe, sich zu entscheiden, ob er Nolan wirklich seine Beweggründe offenlegen sollte oder nicht, aber er war ein Ehrenmann, und sein Wort galt. »Vor einiger Zeit«, setzte er an, »wurden verschiedene Sealgair vom Gruagach angegriffen. Er hat sie verstümmelt und getötet – wir fanden ihre Leichen erst viel später, verstreut in den Highlands und in diversen Städten Schottlands. Offensichtlich hatte der Gruagach sie gefoltert, um Informationen zu bekommen, war aber immer erfolglos.«
    Nolan hob kurz die Hand. »Was ist der Gruagach? Nuran hatte seinen Namen ebenfalls erwähnt, aber nicht gesagt, worum es sich handelt. Nur dass er zu diesen … diesen Unseelie gehört.«
    Keith nickte. »Was die Unseelie sind, weißt du aber?«
    Nolan nickte ebenfalls.
    »Der Gruagach ist einer der gefährlichsten unter ihnen. Er handelt nicht nach Instinkt. Kelpis sind da einfacher. Alles, woran diese Wasserpferde denken können, ist Fressen und Töten. Stell ihnen irgendein Kind oder einen schmalen Erwachsenen ans Ufer, und sie werfen ihn sich auf den Rücken, ziehen ihn ins tiefe Wasser und warten darauf, dass ihr Opfer ertrinkt und sie sein Fleisch fressen können.« Er zuckte mit den Schultern, als wären Kelpis ebenso oft auf der Straße anzutreffen wie Hunde oder Katzen. »Der Gruagach ist schlimmer«, fuhr er fort. »Er plant, er denkt. Einige glauben, dass er früher einmal ein menschlicher König war, der dann von den Unseelie verführt und zu einem der Ihren gemacht wurde. Ich hab aber auch schon gehört, dass jemand sagte, es sei ein Zwerg, der unter der Erde eingeschlossen und dann wahnsinnig geworden ist, kurz bevor er starb. Ich weiß nicht, was davon stimmt, vielleicht eines davon oder gar nichts. Aber den Gruagach gibt es.«
    Nolan rieb sich über den Nacken; sein übermüdetes Gehirn gaukelte ihm seltsame Bilder vor, von Gestalten unter der Erde, die mit ihren Finger versuchten, sich durch das schwarze Erdreich zu graben, aber alles, was ihnen gelang, war, sich die Finger blutig zu kratzen. Das waren keine Erinnerungen, nur Fantasiegespinste. Der Name jedoch, der Name …
    »Was will er?«
    Keith sah auf den Boden, als wäre die Antwort dort zu finden. »Er will, dass die Dunkelheit gewinnt. Sein Ziel ist Zerstörung, Leid und Tod, nichts anderes. Die Sealgair stehen dem im Weg, und das weiß er. Er hasst uns fast ebenso sehr, wie er dieses Land hasst. Wir haben gegen die meisten Unseelie Waffen oder Zauber, aber gegen den Gruagach ist noch niemand angekommen.« Er presste sich die Fingerkuppen gegen die Schläfe. »Er wird dir genau hier gefährlich – er dringt in deinen Geist ein, er plündert ihn und reißt jeden Gedanken, jedes Geheimnis, das du hattest, auseinander, als wäre es Papier. Wenn du ihm Widerstand bietest, wirst du wahnsinnig.« Keith schloss die Augen, und Nolan ahnte, dass er in Gedanken bei seinen getöteten Kameraden war. »Die Gesichter der Toten waren

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