Lust de LYX - Verführung des Blutes (German Edition)
Denkvermögen an seine untere Körperregion abgegeben hatte.
Aber er hätte ihr wirklich gern geglaubt.
„Was willst du mir damit sagen? Dass diese Typen gesund und munter waren, als du sie verlassen hast, und dann jemand anders kam, der ihnen die Kehle herausgerissen hat? Ein anderer Vampir vielleicht?“ Verdammt, er hatte sich gedanklich bereits völlig auf diese ganze Sache eingelassen. Nachdem er einen Vampir kennengelernt hatte, kam ihm die Vorstellung, dass es noch andere geben könnte, gar nicht mehr so abwegig vor.
„Ich … ich weiß nicht.“
„Nun, das musst du herausbekommen.“ Er tippte vielsagend auf die Akte. „Ich bin nicht der Einzige, der hinter dir her ist, Schätzchen. Du bist eine gesuchte Mörderin, und die Bullen werden nicht eher ruhen, bis sie deinen hübschen Hintern ins Gefängnis verfrachtet haben.“
„Ich kann nicht ins Gefängnis“, entgegnete sie voll heftiger Erregung. „Da würde ich sterben.“
„Lady, ich dachte, du wärst schon tot.“ Vampire sind doch tot, oder nicht?
„Man kann untot sein“, brummte sie, „oder man kann von der Sonne eingeäschert werden.“
Aha, die alte Geschichte stimmte also.
Nema erstarrte kurz und sah dann zum Fenster, das mit einem Rollladen verschlossen war. „Ich habe jetzt keine Zeit dafür.“
„Du hast keine Zeit, mich davon zu überzeugen, dass du keine sadistische Mörderin bist?“ Eigentlich nahm er an, dass das auf ihrer Liste der schnell zu erledigenden Aufgaben ganz oben stehen würde.
Nema warf ihm einen finsteren Blick zu. Sie stand dicht vor ihm. Es waren nicht einmal dreißig Zentimeter Abstand zwischen ihnen. „Hör mal, Herzchen. Ich habe gerade herausgefunden, dass alle Bullen dieses Bundesstaates sich an meine Fersen heften werden. Da ist so ein reiches Arschloch namens McDermott und sein blöder Trupp hinter mir her, weil der Typ meint, er könnte mich in eine Art Superwaffe verwandeln …“
Aha, aus dem Grund hatte McDermott ihn also angeheuert und so hartnäckig darauf bestanden, dass Nema lebend gefasst wurde.
„… denn Trace machte den Fehler, bei dem Typen alles über mich auszuplaudern, weil er dachte, er könnte schnelles Geld mit mir machen.“ In ihrer Stimme schwang ihr ganzer Abscheu über diese Denkweise mit. „Und wenn ich jetzt nicht gleich rausgehe und Beute finde, werde ich zu schwach sein, um es morgen zu tun.“
Trace. Opfer Nummer eins. Aber wenn der Typ tatsächlich ihr erster kaltblütiger Mord gewesen war, wäre sie dann bei seinem Foto, das am Tatort aufgenommen worden war, in Tränen ausgebrochen?
Das passte alles nicht zusammen. Slade runzelte verwirrt die Stirn und schüttelte den Kopf.
„Du kannst heute Nacht nicht auf die Jagd gehen.“ Nicht, wenn McDermott da draußen war und seine kleine Armee sich an ihre Fersen geheftet hatte.
Ihre Finger glitten über die empfindsame Haut an seiner Kehle. „Tja, du lässt mich nicht von dir kosten, also muss ich jemanden finden, der es mir erlaubt.“ Ihr Blick ging zum Fenster. „Und zwar schnell. Ich habe einen ganzen Monat nichts zu mir genommen. Deshalb muss ich heute Nacht Beute machen. Ich habe keine andere Wahl.“
Das Bild, wie Nema ihren Mund auf den Hals eines anderen Mannes drückte, stand plötzlich vor Slades geistigem Auge. Ihr Körper, der sich an einen Fremden drängte.
Seine Backenzähne knirschten, als sein Kiefer sich verkrampfte.
Shit.
Die kleine Wunde, die sie auf seinem Hals hinterlassen hatte, schien zu pochen, und er war sich der Spritze in seiner Tasche nur allzu bewusst. Er könnte sie damit betäuben. Er könnte ihr aber auch das geben, was sie wollte – was sie brauchte.
Durfte er sich dieser Gefahr aussetzen? Vertraute er dieser Frau genug, um sie mit diesen Zähnen in die Nähe seiner Kehle kommen zu lassen?
Sie verhielt sich nicht wie eine Mörderin. Sein ganzer Instinkt sagte ihm das. Verdammt. Sein Bauch sagte ihm, dass Nema keine Mörderin war. Ihre Miene hatte so viel Entsetzen und Trauer ausgedrückt, als sie die Bilder gesehen hatte.
Aber Serienmörder konnten einem Gefühle vorspielen. Das hatte er alles schon erlebt.
Er durfte sich nicht von einem Paar verführerischer Beine und einem Schlafzimmerblick täuschen lassen.
Aber davon abgesehen hatte er ja auch noch das Betäubungsmittel. Wenn die Situation außer Kontrolle geraten sollte, könnte er es ihr spritzen. Das war sein Ass im Ärmel.
Nema versuchte, um ihn herumzugehen. Slade packte ihre Arme und zog sie an seine
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