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Lust de LYX - Versuchung der Sinne (German Edition)

Lust de LYX - Versuchung der Sinne (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Versuchung der Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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aber ein ganzes Stück größer, immerhin überragte sie ihre Schwester und deren ein Meter dreiundsechzig um gute sieben Zentimeter. »Ich kenne dich. Irgendwas ist anders.« Sie setzte sich neben sie, dann drehte sie sich zu ihr um und studierte ihr Gesicht. »Ich sehe es an deinen Augen.«
    »Du bist noch genauso durchgeknallt wie früher«, zog Jessica sie auf, bevor sie, krampfhaft bemüht, ungezwungen zu wirken, den Blick nach vorn richtete und in die Dunkelheit schaute. Sie zog die Knie an die Brust und schlang die Arme darum.
    »Jetzt komm schon, Jess«, bettelte Beth. »Verrat es mir.«
    »Da gibt es nichts zu verraten«, wiegelte Jessica mit einem verstohlenen Seitenblick ab. Dann reckte sie einen Finger in die Luft. »Warte. Ich muss Montag vor Gericht. Soll ich dir von dem Fall erzählen?«
    Beth seufzte frustriert. »Du steckst ständig in irgendeinem Verfahren, um die bösen Buben dieser Welt hinter Gitter zu bringen. Und nein, ich möchte die Details nicht hören. Du weißt, dass ich mit dieser ganzen Juristerei nichts anfangen kann. Ich betreibe einen Blumenladen, falls du dich erinnerst.« Sie schlug ihre Beine übereinander. »Außerdem versuchst du bloß, mich abzulenken.«
    »Tu ich nicht«, widersprach Jessica energisch, obwohl beide wussten, dass sie es sehr wohl tat.
    »Oh doch«, insistierte Beth. Sie machte ein abfälliges Geräusch, dann presste sie die Lippen aufeinander. »Na schön. Behalt deinen interessanten Kram für dich.« Sie streckte die Hand aus und ließ eine von Jessicas Strähnen durch ihre Finger gleiten. »Deine Haare sind gewachsen. Das letzte Mal, als wir uns gesehen haben, fielen sie dir nicht ganz bis auf die Schultern, aber jetzt sind sie ein gutes Stück länger.«
    Das schlechte Gewissen drückte wie Blei auf Jessicas Magen, als sie sich zu ihrer Schwester umwandte. Gleichzeitig lieferte es ihr das Stichwort für das, was sie unbedingt loswerden wollte. »Es tut mir so leid. Ich weiß, dass ich dich und Mom sträflich vernachlässigt habe. Nach der Scheidung habe ich mich völlig in meiner Arbeit vergraben, aber damit ist jetzt Schluss. Ich werde mich bessern. Versprochen .«
    Beth legte den Arm um Jessicas Schultern. »Mom und ich, wir wussten beide, dass du Zeit brauchtest. Das Einzige, was wir wollen, ist, dich glücklich zu sehen.« Sie schaute Jessica forschend an. » Bist du glücklich?«
    »Ich bin auf dem besten Wege«, erklärte Jessica und staunte selbst darüber, wie tief empfunden ihre Worte waren.
    Bevor ihre Schwester antworten konnte, klingelte es an der Tür. »Na toll«, bemerkte Beth mürrisch. »Mom und der Kleine schlafen. Wer könnte jetzt noch zu Besuch kommen?«
    Jessica schaute auf ihre Uhr, dann warf sie ihrer Schwester einen belustigten Blick zu. »Es ist gerade mal acht. Die wenigsten Leute würden das als spät bezeichnen.«
    Beth stand auf und drohte Jessica zum Spaß mit dem Finger. »Warte nur, bis du selbst ein Kind hast. Dann wird sich acht Uhr abends wie Mitternacht anfühlen. Ich bin gleich wieder da.«
    Als die Fliegengittertür zufiel, musste Jessica schallend lachen. Beth hatte sich kein bisschen verändert. Sie hatte schon immer einen Hang zum Melodramatischen gehabt und sich ihr Leben lang von einer Krise zur nächsten gehangelt. Ihr war bis zu diesem Moment nicht bewusst gewesen, wie sehr sie ihre jüngere Schwester vermisst hatte.
    Allerdings war ihr bis zu diesem Wochenende von vielem nicht bewusst gewesen, wie sehr sie es vermisst hatte ... Ihre Gedanken drifteten zurück zu dem Motelzimmer, wo die leidenschaftliche Frau in ihr erwacht war. Sie würde sie um jeden Preis hegen und pflegen.
    Jessica wollte gerade nachsehen, wer der Störenfried war, als Beth sich hinter ihr räusperte. »Jessica«, sagte sie. »Du hast Besuch.«
    Sie zog die Stirn kraus. Niemand würde sie hier besuchen. Sie hatte zu ihrer Familie kaum Kontakt gehalten, und erst recht nicht zu irgendjemandem sonst. »Was?« Sie drehte sich in der Schaukel um, um zur Tür zu spähen. »Von wem?«
    Dann klappte ihr die Kinnlade runter, als sie mit einem Blick erkannte, wer ihr Besucher war. Ihr sinnlicher Fremder. Ihr Liebhaber für eine Nacht. Und obwohl Jessica ihn mit eigenen Augen sah, dort in der Tür, wo er hinter Beth aufragte, kam er ihr nicht real vor. Ihr Zorro konnte nicht hier sein, nicht im Haus ihrer Schwester. Sie blinzelte.
    Nein.
    Das war vollkommen ausgeschlossen.
    Hinter Jessicas Gast formte Beth mit den Lippen ein »Wow«, das nur für

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