Lust de LYX - Wogen des Begehrens (German Edition)
Waffen, außer der Leuchtpistole?“, fragte er und griff gleichzeitig nach ebenjener Pistole.
Sie nickte und holte das Fernglas aus der Schublade neben dem Steuer. „Moment noch.“
Übelkeit brannte in ihrem Magen, als sie das Fernglas auf das nahende Boot einstellte. Die Beneteau Antares der Cavenaughs. Ihre Hand zitterte, und sie ließ das Fernglas fallen.
Selbst wenn die Kerle mit dem Radar nicht umgehen konnten – die Rauchsäule konnten sie nicht verfehlen.
Marina schlang die Arme um ihre Taille und widerstand dem Drang, sich vor und zurück zu wiegen wie eine Geisteskranke. „Was wird passieren?“
„Sie werden nicht schießen, bevor sie an Bord sind. Sie wollen mich lebend. Ich vermute, dass sie an unserem Boot festmachen und uns so einfangen.“
Er klang so sachlich dabei. So ruhig. Als sähe er dem Tod jeden Tag ins Auge. Vielleicht war es ja auch so. Oh Gott.
„Warum wollen sie dich so unbedingt in die Finger bekommen?“
„Sie wollen herausfinden, ob ich irgendjemandem erzählt habe, was ich weiß.“ Er warf ihr einen Seitenblick zu. „Und ich habe eine Million Dollar von ihrem Geld beiseitegeschafft. Das hätten sie gern wieder.“
„Wie nett.“ Das wurde ja immer schlimmer. Sie deutete auf den Sitz am Steuer. „Darunter befindet sich ein kleines Fach. Da findest du noch mehr Pistolen.“
Wertvolle Sekunden vergingen, während sie auf das Welldeck hinaushastete und ihre Harpune holte. Die gehörte zur Standardausrüstung bei Tauchgängen, aber Marina hätte nie gedacht, sie vielleicht einmal auf einen Menschen richten zu müssen. Konnte sie das überhaupt?
Sie war darin ausgebildet worden, Leben zu retten, und nicht darin, sie zu nehmen. Andererseits stand ihr eigenes Leben auf dem Spiel. Ihr eigenes und das des Mannes, mit dem sie noch kurz zuvor Sex gehabt hatte. War sie deshalb in der Lage, einen dieser Verbrecher mit der Harpune aufzuspießen?
Sie wog die Waffe in der Hand und sah hinaus auf den größer werdenden Fleck am Horizont. Jawohl, sie würde diese Bastarde an der Wand der Yacht festnageln, wenn es sein musste.
In der Kabine traf sie auf Brent, der mehrere Pistolen in den Bund seiner Hose steckte; seine Bewegungen waren zügig und militärisch präzise.
„Ich will, dass du dich versteckst.“ Er schaute aus dem Fenster auf die Yacht der Cavenaughs ohne einen Anflug der Angst im Gesicht, die Marina zu lähmen drohte. „Ich werde mich ihnen ergeben, wenn sie dich dafür gehen lassen.“
„Das ist verrückt. Das lasse ich nicht zu.“
„Wir haben keine andere Wahl.“
„Wir können kämpfen. Widerstand leisten. Du wirst dich ihnen nicht ausliefern.“
„Ich werde aber auch nicht dein Leben riskieren. Ich habe dich schon genug in Gefahr gebracht.“
„Die werden dich umbringen.“
Er zuckte mit den Schultern. „Ich könnte …“
„Erzähl mir keinen Müll! Ich bin kein Idiot. Die werden dich umbringen und vorher wahrscheinlich noch ausgiebig foltern.“
Bilder von Brent, blutend, gebrochen, von Schmerzen gepeinigt, blitzten durch ihren Kopf, und ihr Herz setzte einen Schlag lang aus.
„Das ist mein Problem, nicht deins.“
Sie schüttelte die grässlichen Gedanken ab und verdrehte die Augen. „Hör auf, den Macho zu spielen!“
„Ich spiele nicht den Macho. Doch ich habe dich in diesen Schlamassel gebracht.“
„Und du wirst mich da auch wieder rausbringen“, versicherte sie ihm. „Aber nicht, indem du dich selbst opferst.“
Mit einem Fluch drückte er sich Daumen und Zeigefinger gegen die Nase. „Wir können nicht einfach hier herumsitzen.“
„Sie werden uns umbringen. Also können wir ebenso gut versuchen, vorher so viele wie möglich von ihnen außer Gefecht setzen.“
„Das ist ein Freifahrtschein ins Jenseits. Wenn ich mich ergebe, haben wir eine Chance.“
„Herrgott, du bist der sturste Kerl, den ich je getroffen habe! Ich sagte Nein!“
Er wirbelte herum, kam zwei raubtierhafte Schritte auf sie zu und drängte sie gegen die Backbordwand ihres Salons. „Jetzt ist der Moment, in dem ich sagen darf, ich war schon in schlimmeren Situationen. Das hier ist nun mein Terrain. Und wir machen es auf meine Art.“ Er kam noch näher, um sie mit seiner Größe und Statur einzuschüchtern. „Zwing mich nicht dazu, dich zu fesseln!“
„Zwing mich nicht dazu, dich auf die Probe zu stellen!“ Sie hob das Kinn und starrte ihn unbewegt an.
„Du denkst, ich bluffe?“
Sie schüttelte den Kopf. „Oh, du bist schon in der Lage, mich
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