Lust kennt kein Tabu
lag. „Hey.“
„Ich bin unten.“
„Das weiß ich. Soeben habe ich dich gesehen. Bin schon unterwegs.“
Zienna ergriff ihre Clutch und eilte zur Wohnungstür. Im Flur warf sie einen letzten Blick in den Spiegel. Sie trug ein rotes, tief ausgeschnittenes Kleid. Mit diesem Outfit betonte sie, was Nicholas ihre „imposante Oberweite“ nannte. Eng tailliert, schwang das Kleid über den Hüften leicht nach außen – sexy und klassisch feminin zugleich.
Auch darunter trug sie Rot – einen Spitzentanga mit einer winzigen weißen Schleife an der Vorderseite und einen passenden BH, ebenfalls mit Schleifchen an den Trägern. Lächelnd musterte sie ihr Spiegelbild. Wie fabelhaft sie aussah, wusste sie. Genauso gut wusste sie, dass Nicholas fast durchdrehen würde, wenn er sie später ohne das Kleid sah.
Voller Vorfreude ging sie nach unten. Stets ein Gentleman, stieg Nicholas aus seinem schwarzen Infiniti SUV und kam ihr entgegen.
„Wow“, murmelte er und berührte eine Strähne ihres langen, glatt geföhnten schwarzen Haars.
„Küss mich“, befahl sie, ergriff sein Revers und zog ihn zu sich heran.
Gehorsam hauchte er einen Kuss auf ihre Lippen, der nur eine Sekunde dauerte.
Als er sich aufrichtete, fragte sie schmollend: „War das alles?“
„Ich will deinen Lippenstift nicht ruinieren.“
„Okay“, seufzte sie und warf ihm einen Blick zu, der besagte: Du versäumst was.
Er öffnete ihr die Beifahrertür, und während sie ins Auto stieg, streifte sie ihren Rock absichtlich bis zu den Schenkeln hoch, um ihre nackten Beine zu entblößen.
„Verdammt“, fluchte Nicholas.
Dann setzte er sich ans Steuer, zwinkerte ihr zu und startete den Motor. Enttäuscht runzelte Zienna die Stirn. Sie hatte zumindest ein paar Zärtlichkeiten erhofft, bevor sie losfuhren. Aber er konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf die Straße.
Noch verführerischer konnte sie nicht aussehen. Der dunkle, rostfarbene Lidschatten passte zum roten Kleid, und sie trug Louboutin-Pumps mit Leopardenmuster und Zwölf-Zentimeter-Absätzen. Sogar die Clutch entsprach ihrem Outfit – im Leopardenmuster, an den Rändern rot eingefasst. Ganz zu schweigen von den frisch lackierten Zehennägeln in leuchtendem Kirschrot.
Immer wieder hatte Nicholas erklärt, in Rot würde er sie am liebsten sehen. Deshalb hatte sie eine etwas leidenschaftlichere Reaktion erwartet.
Sie schenkte ihm ein verlockendes Lächeln. Als er zurückgrinste, umfasste sie eine Hand und zog sie zu ihren Brüsten.
„Vorsicht, Babe“, mahnte er, „ich will nicht mit einer pulsierenden Erektion im Restaurant aufkreuzen.“
Zienna küsste seine Hand, ließ sie los und verbarg ihren Frust. So wundervoll er auch war – großzügig, ambitioniert, attraktiv – manchmal wünschte sie, er würde sich ein bisschen spontaner verhalten. Ihr würde es nichts ausmachen, wenn sie im Auto begierig übereinander herfielen und das Dinner versäumten.
Aber das kam für Nicholas nicht infrage, weil er einen Tisch reserviert hatte.
„Heute Abend siehst du sensationell aus“, sagte er. „Richtig scharf.“
„Danke, Darling.“
Offenbar hatte er ihre Enttäuschung bemerkt, denn er fragte: „Du bist doch nicht böse?“
„Nein. Warum sollte ich …?“
„Weil …“ Endlich griff er nach ihrem Schenkel, seine Finger glitten über ihre nackte Haut.
Sie schaute ihn verblüfft an.
„Glaubst du, ich wollte dich nicht berühren, Zee? Um ehrlich zu sein – am liebsten würde ich das Dinner vergessen und es hier und jetzt mit dir treiben.“
Nun strahlte sie über das ganze Gesicht. Als er das Auto vor einer roten Ampel stoppte, rutschte sie zu ihm hinüber und küsste ihn.
Diesmal zog er sich nicht zurück. Voller Glut erwiderte er den Kuss, bis es hinter ihnen hupte. Beide lachten, und Nicholas fuhr weiter.
„Nur damit du’s weißt …“, begann Zienna. „Das ist ein Lippenstift, der garantiert nicht verschmiert. Weder beim Dinner noch beim Küssen.“
„Ah. Gut, dass du mich drauf hingewiesen hast.“
„Übrigens, ich würde sehr gern auf das Dinner verzichten – zumindest auf eine Mahlzeit im Restaurant, weil ich was ganz anderes essen will.“
Heiße Lust erhitzte sie. Nichts wünschte sie sich sehnlicher, als ihren nackten Körper an seinen zu pressen. Für diesen Abend plante sie wilden Sex, keinen sanften so wie in der letzten Nacht,
Leise stöhnte er. „Was habe ich dir gesagt?“
Ihr Blick folgte seinem und schweifte zwischen seine Beine. Deutlich
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