Lust kennt kein Tabu
er, dass er mir das Herz gebrochen hat“, fügte sie hinzu. „Und er weiß, was mit Brock passiert ist. Trotzdem liebt er mich.“
„Das ist definitiv die beste Info, die ich den ganzen Tag gehört habe.“
Alexis strahlte über das ganze Gesicht. „Aber du kannst wirklich hierbleiben, Elliott wird nicht bei mir übernachten.“
„Schon gut, ich fahre nach Hause, und ihr könnt ungestört eure Versöhnung feiern.“ Zienna zwinkerte ihrer Freundin zu. „Sag Elliott, nächstes Mal unterhalte ich mich etwas länger mit ihm.“
„Okay.“ Alexis umarmte sie. „Ruf an, wenn du mich brauchst.“
„Ja, natürlich.“
Als Zienna langsam in die Zufahrt ihres Apartmentgebäudes bog, sah sie einen schwarzen Infiniti SUV auf der Straße parken. Ihr stockte der Atem. Um sich zu vergewissern, schaute sie auf das Nummernschild.
Nicholas …
Und er hatte einen Parkplatz gewählt, von dem aus er die Zufahrt im Auge behalten konnte. Damit er sah, wann sie zurückkommen würde.
Nun sprang er aus dem SUV, rannte zu ihrem Auto und klopfte an das Rückfenster.
Sollte sie einfach Gas geben? Stattdessen bremste sie. Er kam zur Fahrerseite und bedeutete ihr, das Fenster zu öffnen.
Nur zögernd erfüllte sie seinen Wunsch. „Du hättest nicht auf mich warten sollen, Nicholas.“
„Möchtest du nicht mit mir reden und versuchen, die Dinge aus meiner Perspektive zu sehen?“
„Was ihr getan habt – du und Wendell…“ Kopfschüttelnd verstummte sie.
„Er versucht nur, Unheil zu stiften. Warum sollte ich ihn auffordern, mit dir zu flirten? Welchen Sinn hätte das? Um Himmels willen, wir sind nicht mehr auf dem College.“
Unschlüssig starrte sie ihn an. Was sollte sie glauben? Dann hupte jemand hinter ihr und versuchte, an ihrem Hyundai vorbeizufahren.
„Lass mich einsteigen“, drängte Nicholas.
Da ihr anscheinend nichts anderes übrig blieb, betätigte sie den Knopf, der alle Türen öffnete, und Nicholas sprang auf den Beifahrersitz. Noch bevor er die Tür richtig geschlossen hatte, fuhr sie weiter.
„In deinem Apartment wollte ich nicht warten“, erklärte er. „Um deinenWunsch zu respektieren.“
Ohne zu antworten, steuerte sie das Auto zu ihrem Stellplatz.
Schweigend stiegen sie die Treppe hinauf. Erst in Ziennas Apartment begann Nicholas wieder zu sprechen. „Ich habe versucht, Ordnung zu machen.“
„Das sehe ich.“
Er hatte das Blut weggewischt, das auf den Boden getropft war, die zerbrochene Lampe und den zertrampelten Blumenstrauß weggeräumt. Doch es würde lange dauern, bis die hässliche Szene in Ziennas Erinnerung verblassen würde.
Erschrocken musterte Nicholas ihr Gesicht. „Oh Gott, deine Oberlippe, Zee …Tut mir so leid.“
„Mit gutem Grund“, erwiderte sie, ging in ihr Wohnzimmer und ließ sich aufs Sofa fallen.
„Schon immer war meine Freundschaft mit Wendell kompliziert.“ Nicholas setzte sich ihr gegenüber in einen Lehnstuhl. „Während des Studiums hatten wir oft Dates mit denselben Mädchen. Jetzt rede ich nicht von meiner Freundin, die mich mit ihm betrog. Sondern von anderen, die uns nichts bedeuteten. Ab und zu schliefen wir gleichzeitig mit denselben Mädchen. Jugendlicher Leichtsinn … In diesem Alter amüsiert man sich einfach und denkt nicht an die Konsequenzen.“
„Keine Ahnung, worauf du hinauswillst.“
„Wie Wendell tickt. Vielleicht glaubte er, was früher okay war, hätte sich nicht geändert.“
Ziennas Augen verengten sich. „Behauptest du, Wendell sei nur einer alten Tradition gefolgt, als er mit mir schlief? Weil er ihr euch früher Frauen geteilt habt?“
„Vielleicht, ich weiß es nicht. In den letzten Stunden habe ich versucht herauszufinden, warum er das gesagt hat.“
„Dass du ihn gebeten hast, mit mir zu flirten?“
„Eine Lüge. Damit wollte er uns auseinanderbringen.“ Nicholas stand auf und setzte sich zu ihr. „Offenbar ist er immer noch scharf auf dich. Vor vier Jahren wart ihr zusammen. Und wahrscheinlich hielt er es für cool, wenn ihr da weitermachen könntet, wo ihr damals aufgehört habt.“
„Dachte er, du würdest ihm deinen Segen geben?“, fragte Zienna ungläubig.
„So verrückt es klingt, ja. Womöglich habe ich ihn sogar auf diese Idee gebracht.“
Sekundenlang fehlten ihr die Worte. „Also – gibst du es zu?“
„Nun, bei der Eröffnungsfeier erwähnte ich, du würdest traumhaft aussehen. Da sagte er, ja, du seist immer noch verdammt sexy.“ Nicholas zuckte die Achseln. „Vermutlich hat er
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