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Lust kennt kein Tabu

Lust kennt kein Tabu

Titel: Lust kennt kein Tabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kayla Perrin
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irgendwas falsch verstanden.“
    Am liebsten hätte sie ihn geohrfeigt. „Um es anders auszudrücken – ich bin dein Eigentum, und du hast Wendell ‚aus Versehen’ erlaubt, mich zu vernaschen?“
    „Klar, ich hab’s verbockt. Wahrscheinlich habe ich irgendwas zu Wendell gesagt, das ihm irrtümlicherweise wie ein Freibrief vorgekommen ist. Außerdem hätte ich dir früher erzählen müssen, dass ich über eure Affäre Bescheid wusste. Leider habe ich mich etwas unvernünftig benommen.“
    „Das ist die Untertreibung des Jahrhunderts.“
    „Jedenfalls hast du’s mit Wendell getrieben, bevor du seine Beweggründe kanntest, und ich verzeihe dir. Und du willst mir den Laufpass geben, weil ich Fehler gemacht habe?“
    Zienna schwieg verwirrt. War sie unfair?
    „Überleg mal, Zee. Seit fast sechs Monaten haben wir eine feste Beziehung. Ich habe mit dir über eine gemeinsame Zukunft gesprochen. Und was hast du gemacht? Du bist mit meinem besten Freund ins Bett gehüpft.“
    Bedrückt wich sie seinem Blick aus. „Ich habe nie behauptet, ich sei unschuldig.“
    „So führst du dich aber auf.“ Nach einer kurzen Pause versicherte er: „Ich seh’s ein, ich habe mich nicht richtig verhalten. Und du? Glaubst du, dein Seitensprung würde mich kein bisschen verletzen?“
    „Das habe ich nie gesagt.“
    „War auch nicht nötig.“
    Nun entstand ein noch längeres Schweigen, bis Zienna tief aufseufzte: „Ich bin völlig verwirrt, Nicholas. Wenn ich auch nicht Schluss machen möchte – heute habe ich eine Seite von dir kennengelernt, die mir gründlich missfällt. Diese Hinterhältigkeit, diese Heimlichtuerei …“
    „Habe nur ich etwas verheimlicht?“, konterte er.
    „Okay … Meinetwegen sind zwei Männer, die sich für beste Freunde gehalten haben, aufeinander losgegangen. Meinst du, das ist mir nicht bewusst? Natürlich war auch ich dafür verantwortlich. Und vielleicht klingt es naiv, aber ich wollte mich nie zwischen dich und Wendell drängen.“
    „Mit jemandem, der mich dermaßen verachtet und mit dir schläft, kann ich nicht befreundet bleiben. Sandra, meine Freundin auf dem College, hat mir nicht annähernd so viel bedeutet wie du. Deshalb war mir ihr Seitensprung mit Wendell nach einiger Zeit egal. Jetzt ist es was anderes. Das Ende dieser Freundschaft darfst du dir nicht vorwerfen. Daran ist er allein schuld. Ich habe dir von den Konkurrenzkämpfen zwischen Wendell und mir erzählt. Auf dem Footballplatz. Oder um Frauen. Es war dumm von mir.“
    „Vielleicht sollte ich mich von euch beiden fernhalten, damit ihr die Situation ungestört bereinigen könnt.“
    „Und ich dachte, du liebst mich“, murmelte Nicholas niedergeschlagen.
    Nun schaute Zienna ihn wieder an. „Das war, bevor du mich zum Siegespreis in deinem Wettkampf gegen Wendell degradiert hast.“
    „Also verzeihst du mir nicht. Obwohl ich dir deine Untreue vergebe.“
    „Ich – ich brauche einfach etwas Zeit. Die brauchst du genauso. Und was immer du auch versicherst – womöglich bedauerst du eines Tages, dass du dich wegen einer Frau mit Wendell entzweit hast. Ihr beide solltet über eure Freundschaft nachdenken. Und was uns beide angeht – vielleicht finden wir wieder einen Weg zueinander. Warten wir’s ab. Uns allen wird eine Atempause guttun.“
    Zu ihrer Verblüffung brachte ihn dieser Vorschlag nicht in Rage. Er nickte lediglich resigniert.
    Behutsam strich er ihr übers Haar. „Also gut. Was du sagst, ergibt einen gewissen Sinn. Wendell und ich haben dich ziemlich erschreckt. Diese Prügelei war echt unnötig.“
    Zienna musterte seine Verletzungen und berührte vorsichtig seine geschwollene Wange. Über seinem Nasenrücken klebte ein kleines Pflaster. „Obwohl du es bestreitest – an den Ereignissen dieses Abends bin ich schuld, und ich fühle mich elend. Hätte ich nicht mit Wendell geschlafen, wäre es nicht passiert.“
    „Im Moment können wir nichts anderes tun, als einander zu verzeihen und an die Zukunft zu denken. Das Schlimmste liegt hinter uns.“

25. KAPITEL
    Während der nächsten Tage versuchte Zienna, das Geschehene zu verarbeiten und herauszufinden, was sie wollte. Von Wendell hörte sie nichts – was sie erleichterte und zugleich enttäuschte. So ist es vielleicht am besten, dachte sie, fürchtete jedoch, sein Schweigen könnte ein Indiz dafür sein, dass er wirklich nur mit ihr gespielt hatte.
    Fast täglich telefonierte sie mit Nicholas, und er versprach ihr, er würde alles tun, um ihr Vertrauen

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