Lust und Gefahr
ihr schwer. Im Zimmer war es warm, und ihr Nachthemd klebte ihr am verschwitzten Körper.
Ihr Blick ging hektisch hin und her, als sie versuchte, alles auf einmal zu erfassen – die Rattanmöbel im Zimmer, die zerwühlte Decke, Max, der neben ihr saß. Sie wusste, wo sie war, wusste, dass sie geträumt hatte. Aber all das half nicht, dieses anhaltende Gefühl von Angst abzuschütteln.
»Ruhig, Süße.« Max sprach leise und tröstend auf sie ein, während er näher an sie heranrückte und sie dann mit der Decke, die um sie gewickelt war, in seine Arme zog.
Sie lehnte sich so eng es ging an seine Brust. »Oh, Max!«
»Es ist alles gut. Ich halte dich.« Er verstärkte seine Umarmung, und sie fühlte sich geborgen, sicher. Er trug kein TShirt, und seine Haut war warm. Sacht wiegte er sie hin und her und streichelte ihr übers Haar, während er sanft auf sie einredete. »Schh.«
Langsam normalisierte ihr Pulsschlag sich wieder. Sie zwang sich dazu, ihre Finger zu lockern, denn sie hatte nicht bemerkt, dass sie sie in seinen Armen vergraben hatte.
»Möchtest du darüber reden?«, fragte er.
Sie holte tief Luft und versuchte, die Bilder, die ihr noch immer durch den Kopf schossen, zu verbannen. »Nein. Ich möchte nicht einmal mehr daran denken.«
»Dann denk nicht mehr daran. Es muss schlimm gewesen sein. Es hat ziemlich lange gedauert, bis ich dich wecken konnte.«
Sie unterdrückte ein Schaudern, als sie sich an das Lachen ihres Verfolgers erinnerte. »Solch einen Alptraum hatte ich nicht mehr, seit ich klein war und Angst vor dem großen, bösen Wolf hatte, der in meinem Schrank hockte.«
»Und ich hatte gehofft, dass deine Träume sich um mich drehen würden.« Sie schloss die Augen. Mit Träumen von Max hatte die Nacht begonnen. Es waren ziemlich heiße Träume gewesen. Aber diese Träume reichten an die Wirklichkeit und an das tröstliche Gefühl, in seinen Armen zu liegen, nicht heran. Sie rieb ihre Wange an Max’ Brust und genoss es, seine starken Muskeln zu fühlen. »Es tut mir leid, wenn ich dich aufgeweckt habe.«
»Mir nicht.« Er hauchte einen Kuss auf ihren Kopf und hob sie dann wieder auf das Bett. »Rutsch rüber.«
Darum musste er sie nicht zweimal bitten. Sie krabbelte ein Stück zur Seite, zog an den Laken und hob sie an, um Platz für ihn zu machen. Ihr Herz schlug schneller, als Max sich vorbeugte, um die Nachttischlampe auszuschalten. Doch es wurde nicht dunkel im Zimmer. Er hatte das Licht im Badezimmer angelassen, und die Tür stand einen Spaltbreit offen, so dass etwas Licht ins Zimmer fiel.
Er stand auf und drehte sich um, so dass Ellie ihn von der Seite betrachten konnte. Im Wirrwarr ihrer Träume und der Decken und Laken war ihr bis jetzt nicht aufgefallen, dass er nicht nur kein Hemd trug, sondern von der Taille abwärts ebenfalls nackt war.
Es war unmöglich, ihn nicht anzustarren. Umgeben von einem Kranz dunkler Haare begann sich – ganz langsam – eine Erektion emporzurecken. Sie war größer, als sie sie in Erinnerung hatte, und faszinierte sie.
Die Matratze neigte sich, als er ins Bett kletterte und sich auf den Rücken legte. Er streckte seine Hand aus und sagte mit leiser, rauher Stimme, die unwiderstehlich einladend klang: »Komm näher.«
Nichts und niemand hätte sie zurückhalten können. All ihre Zweifel und Bedenken wurden von dem Wunsch verjagt, in seinen Armen zu liegen. Sie drängte sich an ihn, legte ihren Kopf an seine Schulter und drückte sich an seine Seite. Sein Arm lag auf ihrem Rücken, und mit sanftem Druck schob er ihre Hüfte gegen seine. Dann bewegte er leicht sein Bein und brachte sie dazu, ihre Schenkel zu spreizen. Sie zog ihr Knie an und legte ihr Bein auf seine Schenkel. Das Gefühl, ihn so nah an sich zu spüren, war zugleich beruhigend und sinnlich.
Er hatte ihre Finger miteinander verschlungen und strich mit seinem Daumen über ihren Handrücken.
»Besser?«, fragte er.
Gar nicht so leicht zu beantworten, dachte sie. Denn besser würde eigentlich bedeuten, dass sie ihre Hand unter die Decke schob, um ihn zu berühren. Besser würde bedeuten, dass sie beide nackt wären.
»Ja«, erwiderte sie.
»Gut. Können wir das Nachthemd ausziehen?«
Ellie fühlte, wie ihre Wangen zu glühen begannen. Hatte er ihre Gedanken gelesen? »Ich sollte eigentlich ablehnen, weil du gesagt hast, dass unsere gemeinsame Woche erst morgen beginnt.« Doch noch während sie sprach, ergriff sie den Saum ihres Nachthemdes und fing an, ihn hochzuziehen.
Max
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