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Lust und Gefahr

Lust und Gefahr

Titel: Lust und Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Noble & E. C. Sheedy & Shannon McKenna , Cate Noble , E. C. Sheedy , Shannon McKenna
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durch den schmalen Türspalt drang. »Bist du das?«, fragte sie überflüssigerweise – doch sie musste sichergehen, musste seine Stimme hören.
    »Ja, ich bin’s.« Er drückte ihr das Glas in die Hand. »Geht es dir gut?«
    In dem schummrigen Zimmer sah sie seine Augen, dunkel und eindringlich. »Gut … Mir geht es gut. Aber warum bist du hier?«
    Er ließ seinen Blick über ihren Oberkörper streifen. »Wenn du Antworten auf deine Fragen willst, solltest du dich besser zudecken.«
    Hastig zog Tommi die Bettdecke über ihre nackten Brüste und spürte, wie ihr die Hitze den Nacken hinaufkroch. »Entschuldige. Ich schlafe immer nackt.«
    »Das sehe ich.«
    Tommi fühlte sich dumm und war im nächsten Moment wütend, weil sie sich entschuldigt hatte. »Was machst du also hier?«
    »Ich wollte in mein Zimmer gehen.« Mit einem Kopfnicken deutete er Richtung Flur. »Du hast nach mir gerufen.«
    »Habe ich das?«
    Mac setzte sich auf die Bettkante, stützte sich mit einer Hand auf der anderen Seite ihrer Beine ab und beugte sich vor, bis sein Gesicht nahe genug war, damit sie seine Augen sehen konnte. »Was ist los, Smith? Erzähle es mir, dann kann ich dir vielleicht helfen.«
    »Ich brauche deine Hilfe nicht.«
    Er strich ihr über den Oberarm. »Aber das hier sagt mir, dass es nicht so ist.« Er berührte auch ihren anderen Arm und sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    Sie betrachtete die Stelle, die er gestreift hatte. Blaue Flecke waren auf ihren Armen zu erkennen – nicht schlimm, aber da die Flecke ein eindeutiges Muster bildeten, war es schwer, eine halbwegs plausible Ausrede zu liefern.
    »Jemand hat dir diese blauen Flecke zugefügt. Sag mir, wer es war.« Seine Stimme klang tief und fest. »Ich werde dieses Bett nicht eher verlassen, bis du es mir gesagt hast.«
    Sie atmete aus und hatte plötzlich und vollkommen unerklärlicherweise das Bedürfnis, sich endlich jemandem anzuvertrauen. »Ich habe diesen Mann gedatet …«
    »Was für eine Überraschung«, murmelte Mac.
    »Wie bitte?« Seine Unterbrechung verwunderte und verwirrte sie.
    »Vergiss es. Erzähl weiter.«
    »Er ist ein Kollege. Vor ein paar Tagen habe ich herausgefunden, dass er Firmengelder unterschlägt. Bisher mindestens eine Million Dollar.«
    Leise pfiff Mac durch die Zähne.
    »Fleißiges Kerlchen. Wie hat er das angestellt?«
    »Mit falschen Rechnungen, Überweisungen per Onlinebanking. Vermutlich hat er noch mehr getan, aber das ist das, was ich beweisen kann.«
    »Und du hast ihm gesagt, was du weißt.«
    Sie schlug die Augen nieder und wollte seinem wissenden Blick entgehen. »Ich habe ihm vertraut … ich mochte ihn. Ich habe gedacht, wenn ich mit ihm rede, könnte er einen Weg finden, um das Geld zurückzugeben.«
    Mac sagte kein Wort.
    »Du denkst, dass das dumm von mir war, hab ich recht?« Wenn er ihr jetzt zustimmte, würde sie ihn umbringen. Sie hatte sich selbst schon die vorgeschriebenen vierzig Peitschenhiebe für idiotisches, naives Verhalten gegeben – sie brauchte von ihm nicht noch mehr Vorhaltungen. »Es ist egal, was ich denke.« Mit der Hand streifte er leicht ihr Knie, als er sich nun erhob und neben dem Bett stand.
    »Das Problem ist«, fuhr sie fort, »dass Reid mir mitgeteilt hat, es wären noch weitere Personen in die Angelegenheit verstrickt.«
    »So heißt er? Reid?«
    »Reid McNeil, amtlich zugelassener Wirtschaftsprüfer. Mit in die Firma gebracht von … vor über einem Jahr engagiert von Del Design, um die Verwaltung und das Abrechnungssystem zu straffen.«
    »Und du glaubst, dass er dir die Wahrheit gesagt hat – über diese ›anderen‹?«
    »Das ist es ja. Ich weiß es nicht.«
    »Das musst du auch nicht.«
    »Was meinst du damit?«
    »Weil du sowieso nur eine Möglichkeit hast.«
    »Und die wäre?«
    »Ruf die Polizei. Übergib ihnen alles, was du gegen ihn in der Hand hast.« Sie zögerte.
    »Hast du ein Problem damit?« Er beugte sich vor, um die Lampe auf ihrem Nachttischchen anzumachen, und betrachtete aufmerksam ihr Gesicht.
    Die schwache Birne spendete nicht besonders viel Licht. Doch es reichte aus, damit sie seinen skeptischen Gesichtsausdruck und seinen Mund erkennen konnte – und dieser Mund war beinahe zu diesem spöttischen Lächeln verzogen, an das sie sich so gut erinnerte. Sie wollte ihm erklären, warum sie zögerte, zur Polizei zu gehen, aber sie fürchtete, dass es so dumm klingen würde wie ihr erster Fehler, mit Reid zu sprechen.
    Als sie nichts sagte, hob er die

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